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.Der zweite Schuss fand sein Ziel.Reaper wurde rücklings von der Harley geschleudert.Er schlitterte über den rauen Asphalt, der seine Lederjacke zerfetzte.Darunter kam eine Lage kugelsicherer Schutzkleidung zum Vorschein.Als er sich wieder auf die Füße kämpfte, ergriff Lock seine Chance und drückte erneut ab.Die Kugel traf Reaper genau in die Nasenspitze.Sein Schädel platzte auf wie eine reife Frucht, Blut und Gehirnmasse spritzten auf den Gehweg.Reaper schlug mit einem dumpfen Klatschen und weit ausgebreiteten Armen rücklings auf das Pflaster.Sofort wandte Lock seine Aufmerksamkeit wieder Chance zu, die gerade einen kompakten Granatwerfer, wie ihn auch ihr Vater benutzt hatte, aus dem Rucksack zog.Die meisten Frauen waren mit einer Dose Tränengas oder bestenfalls mit einem Taser bewaffnet, aber Chance war von einem anderen Kaliber.Sie stemmte sich auf einem Knie hoch, hob den Granatwerfer auf eine Schulter und zielte.Lock zielte ebenfalls.Er visierte Chances Brust an, krümmte den Zeigefinger … und erstarrte.Der Anblick ihres gewölbten Bauches, der sichtbar wurde, als sie die Waffe hob und ihr T-Shirt dabei nach oben rutschte, traf ihn wie ein kalter Wasserschwall.Irgendein urtümlicher Instinkt, vielleicht aber auch ein im Laufe der Jahre, die er als Leibwächter fremdes Leben geschützt hatte, antrainierter Reflex, gewann die Oberhand.Er schüttelte den Kopf, rief sich in Erinnerung, dass Chance genauso gefährlich wie ihr Vater war, und hob den Lauf der Pistole ein wenig an, sodass er nicht mehr auf Chances Körper, sondern auf ihren Kopf zielte.Doch sein kurzes Zögern hatte Chance die Zeit gegeben, die sie benötigte.Lock vernahm ein metallisches Klicken, einen Knall und dann ein ohrenbetäubendes Krachen, als die Granate in die Motorhaube der Limousine einschlug.»The Beast« bäumte sich auf wie ein Pferd.Praktisch zeitgleich explodierte rund dreißig Meter vor dem Wagen der unter dem frisch asphaltierten Streifen in der Straße deponierte Sprengsatz.Asphaltstücke und Erdbrocken flogen hoch in die Luft.Die Druckwelle der Explosion erfasste die schräg auf dem Heck stehende Limousine und schleuderte sie zurück.Lock warf sich instinktiv zu Boden.Staub drang ihm in Mund, Nase und Augen.Als er wieder aufblickte, sah er »The Beast« auf der Seite liegen.Die Wagenfenster und die Karosserie schienen nicht beschädigt zu sein, was aber nicht heißen musste, dass die Insassen den Anschlag unverletzt überstanden hatten.Nach einem Moment lähmender Stille brandete von allen Seiten her lautes Geschrei auf.Die Überlebenden der Sicherheitseskorte des Secret Service rannten durch die Rauchschwaden auf »The Beast« zu.Ein Teil der Agents umringte die Limousine, während ein paar andere sich daranmachten, die himmelwärts gerichteten Türen aufzuhebeln.Lock erhob sich mit zitternden Knien und verstaute die Glock in seinem Hosenbund.Plötzlich tauchte Ty inmitten des Durcheinanders auf.Lock war überrascht, ihn hier zu sehen.Er war eigentlich davon ausgegangen, dass sich Ty unverzüglich auf den Weg zum Revier gemacht hatte, um seinen Partner aus dem Polizeigewahrsam zu befreien.Aber dies war nicht der geeignete Zeitpunkt, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn gerade wurde der schlaffe Körper eines Kindes vorsichtig aus dem Autowrack gehoben.AchtundsechzigWährend Lock wie gebannt das Geschehen vor ihm verfolgte, schälten sich die Gestalten des Präsidenten und der First Lady aus den Rauchschwaden, die Arme umeinander und um ihre älteste Tochter gelegt.Lock stützte sich mit einer Hand an dem Streifenwagen ab, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, wischte sich mit der anderen Hand den Staub von den Lippen und atmete tief ein.Die Präsidentenfamilie lebte und war außer Gefahr.Ty legte ihm eine Hand auf die Schulter.»Gut geschossen, Bruder.«Lock blickte sich um.»Danke.«Sie blieben noch einige Minuten am Ort des Geschehens, bis sie hörten, wie sich die ersten Krankenwagen näherten.Lock richtete sich gerade auf.»Lass uns versuchen, ob wir Chance irgendwo aufspüren können.«Fast eine Stunde lang durchstreiften sie gemeinsam die Straßen, ohne die geringste Spur von Reapers Tochter zu entdecken, und die meisten Menschen waren viel zu geschockt, um ihnen verwertbare Auskünfte geben zu können.Als sie in die California Street einbogen, entdeckte Lock Carrie, die live vor der Kamera über das Attentat berichtete.Er wartete, bis sie fertig war, und bewunderte sie dafür, wie ruhig und beherrscht sie inmitten des Chaos blieb.Schließlich entdeckte sie ihn und schlang ihm die Arme um den Hals.»Alles okay mit dir?«»Ja, aber einer der Attentäter ist entkommen.«»Himmel, Ryan, könntest du nur mal zwei Sekunden lang abschalten? Das war es nicht, was ich dich gefragt habe.«»Ich werde abschalten, sobald Chance aus dem Verkehr gezogen worden ist.Ich hatte sie sogar voll im Visier, aber ich konnte einfach nicht abdrücken.«»Warum? Nur weil sie eine Frau ist?«Lock sah Carrie in die Augen.»Weil sie schwanger ist.Ich hatte zuerst auf ihre Körpermitte gezielt.«Carrie strich ihm sanft mit beiden Händen übers Gesicht und küsste ihn.»Du hast das Richtige getan [ Pobierz całość w formacie PDF ]