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.»Gwenhwyvach ist einverstanden.«»Aber es gibt ein Hindernis, Lord«, wandte ich mich an Arthur.Wieder zerrte Guinevere an den Leinen – völlig unnötig, doch sie haßte jeden Widerspruch und ließ ihre Empörung an den Hunden aus, statt an mir.Zu jener Zeit haßte sie mich zwar nicht, aber sie mochte mich auch nicht besonders.Sie wußte von meiner Abneigung gegen Lancelot, und diese Tatsache nahm sie sicher gegen mich ein; aber sie hätte meine Abneigung nicht für wichtig gehalten, denn für sie war ich zweifellos nichts weiter als einer der Kriegsführer ihres Gemahls: ein hochgewachsener, langweiliger, flachshaariger Mann, dem die zivilisierten Manieren fehlten, auf die Guinevere so großen Wert legte.»Ein Hindernis?« fragte mich Guinevere fast drohend.»Lord Prinz«, sagte ich, wiederum an Arthur gewandt, statt an seine Gemahlin, »ich bin einer Dame durch Eid verbunden.«Dabei dachte ich an den Knochen in meinem Beutel.»Ich habe keinen Anspruch auf sie und darf auch nichts von ihr erwarten– aber sobald sie Anspruch auf mich erhebt, bin ich ihr verpflichtet.«»Wer ist es?« verlangte Guinevere sofort zu wissen.»Das darf ich nicht sagen, Lady.«»Wer?« drängte Guinevere abermals.»Er muß es nicht sagen«, kam Arthur mir zu Hilfe.Er lächelte.»Wie lange kann diese Lady Eure Treue beanspruchen?«»Nicht mehr sehr lange, Lord«, antwortete ich.»Inzwischen nur noch ein paar Tage.« Denn sobald sich Ceinwyn Lancelot anverlobte, durfte ich den Eid, den ich ihr geschworen hatte, als nichtig betrachten.»Gut«, sagte er energisch und lächelte Guinevere zu, als forderte er sie auf, seine Freude zu teilen, aber Guinevere zog statt dessen eine finstere Miene.Sie verabscheute Gwenhwyvach, fand sie plump und langweilig, und war verzweifelt darauf bedacht, ihre Schwester aus ihrem Leben wegzuvermählen.»Wenn alles gutgeht«, sagte Arthur, »könnt Ihr zum selben Zeitpunkt in Glevum vermählt werden wie Lancelot und Ceinwyn.«»Oder verlangt Ihr diese paar Tage«, fragte Guinevere giftig,»um Euch Gründe auszudenken, warum Ihr meine Schwester nicht ehelichen solltet?«»Lady«, antwortete ich tiefernst, »es wäre mir eine Ehre, mich mit Gwenhwyvach zu vermählen.« Das war, glaube ich, die Wahrheit, denn Gwenhwyvach würde sich zweifellos als gute Gemahlin erweisen; wenn es auch eine ganz andere Frage war, ob ich mich als ein guter Gemahl erweisen würde, denn für mich war der einzige Grund, Gwenhwyvach zu heiraten, der hohe Rang und der große Reichtum, den sie als Mitgift in die Ehe bringen würde.Aber das war für die meisten Männer der einzige Grund für eine Vermählung.Und wenn ich Ceinwyn nicht haben konnte – was machte es schon, wen ich heiratete? Merlin hatte uns immer davor gewarnt, Liebe mit Ehe zu verwechseln, und wenn sein Ratschlag auch zynisch klang, so barg er doch einige Wahrheit in sich.Von mir erwartete man nicht, daß ich Gwenhwyvach liebte; ich sollte mich nur mit ihr vermählen, und ihr Rang und ihre Mitgift wären der Lohn dafür, daß ich den langen, blutigen Tag in Lugg Vale siegreich überstanden hatte.Selbst wenn dieser Lohn durch Guineveres Spott einen unangenehmenBeigeschmack bekam, war er immer noch reich und großzügig.»Ich werde Eure Schwester mit Freuden zu meiner Gemahlin nehmen«, versprach ich Guinevere, »solange mich die Lady, der ich durch meinen Eid verbunden bin, nicht zu sich ruft.«»Ich hoffe, daß sie das nicht tun wird«, sagte Arthur lächelnd.Dann fuhr er herum, weil oben am Hang ein Ruf ertönte.Bors duckte sich mit seinem Speer.Lancelot war neben ihm, blickte jedoch den Hang hinunter zu uns, vielleicht weil er fürchtete, das Tier könnte durch die Lücke zwischen uns entkommen.Arthur drängte Guinevere behutsam zurück und winkte mir dann, den Hang hinaufzuklettern und die Lücke zu schließen.»Es sind zwei!« rief Lancelot uns zu.»Das eine wird eine Bache sein«, rief Arthur zurück.Er lief ein paar Schritte weit stromaufwärts, bevor er bergauf zu steigen begann.»Wo?« fragte er.Mit seinem weißgeschäfteten Speer wies Lancelot die Richtung, doch ich konnte im Unterholz noch immer nichts erkennen.»Da!« sagte Lancelot gereizt und stieß seinen Speer in Richtung eines Dornengestrüpps.Mit Arthur zusammen kletterte ich ein paar Fuß weiter hinauf, bis wir den Keiler endlich tief im Unterholz entdeckten.Es war ein riesiges, altes Tier mit gelblichen Hauern, kleinen Augen und dicken Muskelpaketen unter dem dunklen Fell.Mit diesen Muskeln war er vermutlich schnell wie der Blitz und konnte seine schwertscharfen Hauer mit tödlicher Sicherheit einsetzen.Wir hatten alle schon Männer mitHauerverletzungen gesehen, und nie war ein Keiler gefährlicher, als wenn er mit einer Bache zusammen in die Enge getrieben wurde.Alle Jäger beteten um einen Keiler, der sie in offenem Gelände angriff, so daß sie die eigene Geschwindigkeit des Tieres und sein Gewicht benutzen konnten, um ihm den Speer in den Körper zu treiben.Eine derartige Konfrontation verlangte Mut und Können, aber bei weitem nicht so viel Mut wie dann, wenn der Mann den Keiler angreifen mußte.»Wer hat ihn zuerst gesehen?« fragte Arthur.»Mein Lord König.« Bors zeigte auf Lancelot.»Dann gehört er Euch, Lord König.« Mit diesen höflichen Worten überließ Arthur die Ehre des Tötens Lancelot.»Er ist meine Gabe an Euch, Lord«, erwiderte Lancelot.Ceinwyn, die hinter ihm stand, biß sich mit großen Augen auf die Lippe.Sie hatte sich von Bors den zusätzlichen Speer geholt – nicht weil sie ihn benutzen wollte, sondern um ihm die Last abzunehmen – und hielt die Waffe nervös in der Hand.»Hetzt die Hunde auf ihn!« Guinevere kam zu uns.Ihre Augen strahlten, ihre Miene war lebhaft.Ich glaube, sie langweilte sich oft in den großen Palästen Dumnonias, und die Jagd verschaffte ihr die Aufregung, nach der sie sich sehnte.»Du wirst beide Hunde verlieren«, warnte Arthur.»Dieses Wildschwein kann kämpfen!« Vorsichtig bewegte er sich vorwärts und erwog, wie er das Tier am besten reizen könnte.Schließlich trat er energisch vor und schlug mit seinem Speer auf die Büsche, als wollte er dem Keiler einen Ausweg aus seiner Zufluchtsstätte bieten.Der Schwarzkittel grunzte, rührte sich aber nicht, nicht einmal, als die Speerspitze nur wenige Zoll von seiner Schnauze entfernt herniedersauste.Die Bache stand hinter dem Keiler.»Der hat so was schon einmal erlebt«, verkündete Arthur fröhlich.»Überlaßt ihn mir, Lord«, bat ich, weil ich auf einmal Angst um ihn hatte.»Glaubt Ihr, ich hätte meine Jagdkunst verlernt?« fragte Arthur mich lächelnd.Wieder schlug er auf die Büsche, aber die Dornzweige wollten nicht flach liegenbleiben, und der Keiler wollte sich nicht rühren [ Pobierz całość w formacie PDF ]