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.Als hätte er sich eine bizarre tropische Krankheit oder eine Infektion zugezogen.Die Kreatur hatte ihn mit Speichel verätzt, ihm Schnittwunden verpasst – und wer wusste schon, was es für Keime und Parasiten mit sich trug? Mikroorganismen, die für die menschliche Biologie tödlich waren, fremdartige Erreger, mit denen das menschliche Immunsystem nichts anfangen konnte.Und das konnte auch andersherum gelten: Die Keime des Biests brachten Soltz um, aber womöglich hatten seine Keime das Biest zuerst getötet.Er erzählte Cushing von seiner Theorie, und der schien davon angetan zu sein.»Das ergibt durchaus Sinn, George.Du verfügst über eine logische, wissenschaftliche Denkweise und weißt es noch nicht einmal.«»Ja, das ist toll, aber wenn er mit etwas infiziert ist, könnten wir alle in Gefahr schweben.«»Bereitet Ihnen das Sorge?«, fragte Gosling.»Ja.«Er nickte.»Und wie sehen unsere Alternativen aus?«»Wir haben keine.«Keine Frage, in der Enge des Floßes ließ sich eine Quarantäne nicht umsetzen, ein Krankenhaus ließ sich hier schwerlich auftreiben.Soltz war einer von ihnen: ob infiziert oder nicht – sie mussten sich um ihn kümmern, selbst wenn sie dadurch selbst krank wurden.Sie konnten ihn nicht im Stich lassen.wenn sie das taten, waren sie nicht besser als, nun ja, Saks zum Beispiel.»Sie haben recht, es gibt keine.Also?«George hob die Schultern.»Also müssen wir uns auch keine Sorgen machen.«»Ich dachte mir, dass Sie das sagen.«Der gute alte Gosling.Der große Pragmatiker.Bei ihm konnte man sich darauf verlassen, dass er die praktische Seite nie aus den Augen verlor.Gosling hatte die Risse in der Seitenwand des Floßes mit dem Reparaturset geflickt und die Kammern mit der Handpumpe aufgefüllt.Sie hatten etwas Wasser gezogen, aber nicht so viel, dass sie sich Sorgen machen mussten.Die aufblasbaren Bögen dagegen waren nicht mehr zu gebrauchen.Die spitzen Schwanzstacheln der Kreatur hatten sie buchstäblich zerfetzt.George stand kurz davor, einzunicken, als er plötzlich merkte, dass sich etwas vor dem Floß befand.Erneut ein Schatten, doch diesmal größer als das Rochenmonster.Viel größer.Was es auch war, es hatte bestimmt sechs Meter Durchmesser und schien mit jeder Sekunde zu wachsen.Ein unter der Oberfläche treibender Algenteppich?Gerade wollte er Gosling darauf aufmerksam machen, als Soltz aus seiner Besinnungslosigkeit erwachte und zwischen abgehackten, keuchenden Atemzügen etwas über die rostige Kette seines Fahrrads zu plappern begann.Gosling und Cushing gingen zu ihm.Cushing wischte ihm den Schweiß von der Stirn, während Gosling seine Vitalfunktionen überprüfte.»Wie geht’s ihm?«, fragte George, aber Gosling schüttelte nur den Kopf.Und das sagte eigentlich alles.Mit Soltz ging es zu Ende, und es gab nichts, was sie dagegen unternehmen konnten.Sie konnten nur dasitzen und Däumchen drehen und ihm beim Sterben zusehen.Bei dem Gedanken verkrampfte sich alles.Der Schatten kam näher, war nur noch drei Meter vom Floß entfernt.Entweder trieben sie darauf zu, oder es trieb auf sie zu.Nur eine Frage der Perspektive.»Siehst du es?«, fragte George unnötigerweise.»Ja«, antwortete Cushing.»Natürlich.«Gosling hatte es ebenfalls bemerkt, aber er konzentrierte sich darauf, Soltz in eine bequemere Position zu betten.Anscheinend gelang es ihm auch, denn Soltz zog sich wieder auf seine Trauminsel zurück, unter den gegebenen Umständen wohl das Beste.Wenn er schon sterben musste, dann lieber schlafend.Selbst in der Fast-Helligkeit des Tages und unter Benutzung einer Taschenlampe konnte man kaum 15 Zentimeter tief ins Wasser hineinsehen.Weiter kam der Lichtkegel nicht durch.Dieser Schatten musste sich in etwa so tief unter der Oberfläche befinden – gerade eben als Umriss zu erahnen, mehr nicht.»Das gefällt mir nicht«, sagte Cushing.Gosling musterte den Schatten misstrauisch.»Rudern Sie drum herum.«Wenn sich dir ein tollwütiger Hund in den Weg stellt, dann weich ihm aus.Ganz Mr.Realismus, aber kaum zu übersehen, dass es ihm nicht gefiel, wie diese große Masse sich ihnen auf einem langsamen Kollisionskurs näherte.Aber das konnte er nicht offen zugeben.Das war nicht seine Art.Er war es gewohnt, Männer zu befehligen, und diese Gewohnheit legte man nicht so schnell ab.Nicht einmal an diesem gottverlassenen Ort.Und wenn man die Verantwortung trug, gab man nicht ohne Weiteres zu, dass Probleme drohten.George dachte: Ich weiß nicht, was du bist, Schatten, aber du löst bei mir ein echt komisches Gefühl im Bauch aus, und das gefällt mir ganz und gar nicht.Geh doch einfach weg.Hau ab.Lass uns in Ruhe.Wir brauchen nicht noch einen fliegenden Mantarochen vom Mars.Was für ein aufmunternder Gedanke, dass die tote Fledermaus einen großen Bruder oder einen mordsmäßig angepissten Vater hatte!»Hier«, sagte Cushing und drückte ihm ein Ruder in die Hand.»Sehen wir zu, dass wir wegkommen.«George streckte sein Ruder an der Backbordseite ins Wasser, Cushing an Steuerbord.Mit zugeschnürter Kehle und allmählich zunehmender Pulsfrequenz begannen sie, hektisch von der Masse fortzupaddeln.Sie rechneten nicht damit, es zu schaffen, doch dann, als der Schatten höchstens noch anderthalb Meter vom Floß entfernt schwamm, brachen sie nach rechts aus und paddelten daran vorbei in offenes Wasser.So einfach.Er schwamm jetzt hinter ihnen.Nur ein großer, breiter Schatten.In fünf oder zehn Minuten außer Sicht, ein weiteres hässliches kleines Geheimnis, das im Nebel verschwand.»Wahrscheinlich ist es sowieso nichts«, sagte Cushing, als wollte er sich selbst überzeugen.»Nichts Lebendiges.Nur Müll, der durch die Gegend treibt.«George war entschieden anderer Meinung und glaubte nicht, dass der Schatten nur ein harmloser Teppich aus Seetang oder ein Klumpen Mist war.Er hatte sich dem Floß aktiv genähert, weil er sich dem Floß nähern wollte.»Wartet mal«, sagte Gosling.»Es kommt zurück.hängt vielleicht in der Leine des Treibankers fest.«Sicher, dachte George, vielleicht.Das klang gut und verdammt vernünftig – aber er glaubte nicht daran.Es kam tatsächlich wieder auf sie zu.Aber nicht wie etwas, das am Anker festhing, sondern wie etwas, das sich aus eigener Kraft bewegte.»Scheiße«, fluchte Cushing, und das fasste es ganz gut zusammen.Die Masse kam zurück, und sie kam schnell.Sie lag immer noch tief genug im brackigen Wasser, dass sie nicht erkennen konnten, worum es sich handelte, und vermutlich war genau das der Plan.Gosling schnappte sich jetzt ebenfalls ein Ruder.»Rudert, um Himmels willen!«, rief er.»Rudert, was das Zeug hält!«Und das taten sie.Sie platschten durch das Wasser, glitten über Tangfelder und durchquerten die gelegentlichen Kanäle aus offenem dunklem Wasser.Sie kamen voran, aber der Schatten holte auf.Näherte sich jetzt sogar schneller.George glaubte zu erkennen, dass er sich mit einem seltsamen Pulsieren bewegte.»Er wird uns rammen«, meinte Gosling.»Alle in die Mitte des Floßes!«Sie zogen die Ruder ein und kauerten sich zusammen.Das Ding rauschte weiter auf sie zu, mit unverminderter Geschwindigkeit.Jede Sekunde musste es sie rammen.Vier Meter.zwei Meter
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