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.»Wir reden später, Liebling«, sagte der Präsident.Wenige Augenblicke darauf war er verschwunden, ohne Zweifel wieder inmitten seiner stummen Wachen.Außerhalb des Weißen Hauses galten für das unmittelbare Umfeld des Präsidenten die allerstrengsten Sicherheitsmaßnahmen.Einige Agenten bezeichneten diesen Raum in Anlehnung an American Football als »Red Zone«, wo die Verteidigung um jeden Preis verhindern musste, dass der Gegner einen Punkt machte.Das bedeutete eine Verteidigungsschicht nach der anderen, wie bei einer Zwiebel.Ein potenzieller Angreifer musste sie förmlich schälen, um bis ins Innere vorzudringen.Die Red Zone war dabei die letzte Mauer, die es zu überwinden galt.Dahinter wartete dann der politische Führer der Freien Welt in Fleisch und Blut.Nur die besten Agenten dienten in der Red Zone.Sie waren wie Brillanten angeordnet - ein verdammt harter Brillant.Jeder einzelne dieser Agenten würde instinktiv bis zum Tod kämpfen, um den Präsidenten zu beschützen, oder sich gar einer Kugel in den Weg werfen.Das war die eine Schicht, die nie durchbrochen werden durfte, denn sie war die letzte.Selbst im Weißen Haus war der Secret Service nie weiter als ein paar Schritte vom Präsidenten entfernt, mit einer Ausnahme: in der Privatwohnung der First Lady.Der Secret Service durfte nie davon ausgehen, seine Feinde zu kennen, oder dass Freunde wirklich Freunde waren.Ein paar Minuten später befanden Sean und Michelle sich wieder im Tunnel zum Finanzministerium.Ein Marine in großer Dienstuniform ging ihnen voraus.»Ich wollte den Präsidenten schon immer kennenlernen«, sagte Michelle zu Sean.»Er ist ein beeindruckender Mann, aber.«Michelle senkte die Stimme zu einem Flüstern.»Aber du wirst ihn immer in diesem Wagen mit der Frau sehen.«Sean verzog das Gesicht, erwiderte aber nichts.»Warum hast du Jane nicht nach den zwei Kaiserschnitten und den drei Kindern gefragt?«»Weil mein Bauch mir gesagt hat, ich soll das lieber lassen.und im Augenblick macht mein Bauch mir eine Heidenangst.«20.Sean gähnte, lehnte sich zurück, trank seinen Kaffee aus und stand auf, um sich noch eine Tasse zu holen, während Michelle konzentriert auf den Computerbildschirm blickte.Sie befanden sich in Michelles Apartment nicht weit von der Fairfax Corner.Während draußen Kunden in das beliebte Einkaufszentrum strömten, kauerten die beiden Privatdetektive in Michelles Wohnung und starrten auf die Flüssigkristallanzeige des Mac.Es hatte lange gedauert, Tuck Duttons Computerdateien durchzugehen, doch ein paar nützliche Informationen waren dabei herausgekommen.Der Mann hätte eigentlich erst am Morgen nach der Entführung nach Hause kommen sollen.Cassandra Mallorys Handynummer stand auf seiner Kontaktliste.Sean hatte sie angerufen.Die Frau hatte sich gemeldet, und Sean hatte sofort wieder aufgelegt.Ihre Adresse stand ebenfalls in Tucks Dateien.»Wir werden ihr vielleicht einen Besuch abstatten müssen«, bemerkte Michelle.»Falls sie denn noch da ist.« Sean stellte Michelle eine frische Tasse Kaffee hin.»Glaubst du, sie steckt mit drin?«»Schwer zu sagen.Ich habe keine Zweifel, dass die beiden was am Laufen hatten.Man benutzt den Namen einer Mitarbeiterin nicht als Passwort für den eigenen Computer.Aber ob sie davon wusste, oder ob Tuck wirklich etwas damit zu tun hatte.« Sean zuckte mit den Schultern.Michelle schaute ihn verwirrt an.»Ich dachte, es gäbe keinen Zweifel, dass Tuck in die Sache verwickelt ist.Falls nicht, war es ein unglaublicher Zufall, oder?«»Aber wir haben einen raschen Blick auf sein Konto geworfen.Es gibt keine Transaktion, die sich nicht erklären ließe.Haben die Täter das etwa umsonst getan?«»Vielleicht hat er ja weitere Konten.Der Kerl lebt von Regierungsaufträgen.Willst du mir etwa sagen, solche Leute hätten nicht irgendwelche Nebenkonten?«»Aber wenn er beschlossen hat, doch früher nach Hause zu fahren, war das offenbar eine spontane Entscheidung.Ich habe bei der Airline nachgefragt.Die Umbuchung geschah auf den letzten Drücker.«»Wir haben ja schon mal darüber gesprochen.Er könnte es sich noch einmal überlegt und sich gesagt haben, dass es zur Tarnung besser ist, zu Hause zu sein.«Sean blickte aus dem Fenster.»Ich habe das Gefühl, wir drehen uns im Kreis.Vielleicht findet sich von den Spuren unter Pams Fingernägeln ja irgendetwas in einer Datenbank.«»Moment mal«, sagte Michelle aufgeregt.»Was, wenn das Lösegeld die Bezahlung ist? So könnte Tuck das Geld flüssigmachen, und das FBI hätte keine Spur, der es folgen könnte.«»Dann sind die Kerle sozusagen in Vorleistung gegangen? Ja, das Entführergeschäft ist kein Zuckerschlecken.Die Bezahlung ist immer problematisch.Selbst in Zeiten elektronischer Überweisungen gibt es immer Spuren, denen man folgen kann.Man bekommt sein Geld, und dann klopft das FBI an die Tür.« Sean atmete tief durch.»Und wir haben noch immer keine Ahnung, warum sie Pam Dutton das Blut abgenommen haben.«»Wie gehen wir denn jetzt bei Tuck weiter vor?«»Wir fragen ihn noch ein bisschen aus, legen unsere Karten aber nicht offen.«»Sein Kumpel Hilal könnte uns diese Sorge abnehmen.Ich meine, vielleicht gibt er Tuck einen Tipp.«»Das glaube ich nicht.Hilals Hauptsorge gilt dem Regierungsauftrag.Und er will sich nicht in die Sache reinziehen lassen, falls Tuck wirklich schuldig sein sollte.Ich glaube, er wird sich so weit wie möglich raushalten.«»Sag mal«, wechselte Michelle das Thema, »wenn Pam nicht Willas Mutter ist, wer dann?«»Das spielt vielleicht gar keine Rolle.«»Aber du hast doch gesagt, du hältst Willa für das adoptierte Kind.«»Willa ist zwölf.Wenn eine mögliche Adoption etwas damit zu tun hat, dann hat jemand verdammt lange gewartet.«»Haben sie in deinem Beisein jemals angedeutet, Willa könnte adoptiert sein?«»Nie.Ich bin immer davon ausgegangen, dass alle drei ihre leiblichen Kinder sind.«»Was ist mit Jane Cox?«»Was soll mit ihr sein?«»Sie weiß von deinem Verdacht.Was, wenn sie ihrem Bruder davon erzählt?«Bevor Sean darauf antworten konnte, klingelte Michelles Telefon.»Hallo?«»Oh, hallo, Bill.Ich.was?« Michelle wurde kreidebleich.»O Gott! Wann?«Michelle hörte zu.Ihr Atem ging immer schneller.»Okay, okay.Ich nehme den nächsten Flug.« Sie legte auf.»Was ist los?«, fragte Sean besorgt.»Meine Mutter ist tot.«21.Das Fahrwerk der Cessna setzte auf der gepressten Erde mit der Grasnarbe auf.Sam Quarry ließ die Maschine über die improvisierte Landebahn rollen, lenkte mit den Pedalen und drehte das Flugzeug geschickt herum.Schließlich stieg er aus und warf sich den Rucksack über die Schulter.Nachdem er Keile unter die Räder geschoben hatte, öffnete er die Außentür der alten Mine.Dann stapfte er im Licht seiner Taschenlampe und vereinzelter Glühbirnen den Tunnel hinunter.Ein paar Minuten später traf er sich mit Carlos und Daryl.»Habt ihr euch um Kurts Leiche gekümmert?«, fragte er.Daryl senkte den Blick, doch Carlos antwortete: »Wir haben ihn im Südschacht begraben und ein Gebet für ihn gesprochen.Es war alles sehr pietätvoll.«»Gut.« Quarry schaute zu seinem Sohn.»Hast du irgendwas daraus gelernt, Junge?«Daryl nickte steif.»Verliere nie die Kontrolle.«Quarry schlug seinem Sohn auf den Rücken und grub dann die starken Finger in die Haut des jungen Mannes.»Wenn du noch mal die Beherrschung zu verlieren drohst, denk an den Preis, den Kurt bezahlt hat.Vergiss das nie.Niemals.Denn ich hätte genauso gut Kurt davonkommen lassen können.Dann hätten er und Carlos das Vaterunser über deinem Loch im Dreck gesprochen [ Pobierz całość w formacie PDF ]