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.«Die erste Ausgabe von Anne Franks Tagebuch erschien kurz nach dem Krieg in den Niederlanden.Das Tagebuch wurde dann viele, viele Male übersetzt und neu herausgegeben und auf der ganzen Welt sind unzählige Fassungen verbreitet, für die Bühne, für den Film und für das Fernsehen bearbeitet.Im Jahre 1986 erschien eine »kritische Ausgabe«, die als »die für die Forschung nützlichste« erachtet wird, und eine neue »definitive Ausgabe« kam im Jahre 1995 heraus.Annes Text, aus dem so viel Mut, Sorge, Bescheidenheit, Selbstvertrauen, Vernunft, Humor, Menschenliebe, Nachdenklichkeit, Erinnerungen, Entwicklungen und Pläne für die Zukunft sprechen, stand leider nach dem Holocaust im Zentrum zahlreicher menschlicher Konflikte: juristische Auseinandersetzungen zwischen Überlebenden der Familie und den Drehbuchschreibern über »Rechte«, Kämpfe innerhalb der Familie darüber, was veröffentlicht werden sollte und was nicht und aus welchem Grund.Doch zurück zu den Vierbeinern: Mohrchen verschwindet, wie wir schon gehört haben, bald aus Annes Geschichte.Drei Wochen später berichtet Anne in einer Zeit, in der sie mit ihrer jungen Liebe, Schulprüfungen und der Bedrohung ihrer Familie und ihres Landes zu kämpfen hat, von der Flucht ihrer Familie in die zeitweilige Sicherheit bei den wunderbaren niederländischen Freunden:Ich kannte nämlich immer noch nicht den geheimnisvollen Ort, der uns aufnehmen sollte… Um 7.30 Uhr schlossen auch wir die Tür hinter uns.Das Einzige, wovon ich Abschied nahm, war Mohrchen, mein lieber kleiner Kater, der eine neue gute Heimat bei Nachbarn bekommen sollte.Mohrchen wurde also nicht ausgesetzt und musste für sich selbst sorgen, was ja nur zu verständlich gewesen wäre, wenn man bedenkt, was diese und so viele andere Familien in jenem Sommer 1942 durchmachten.Nein.Am 8.Juli 1942 bezogen die Franks das sorgfältig ausgewählte Versteck, das sie vor den Nazis verbergen sollte, und Anne notierte, welche Vorkehrungen man getroffen hatte, damit Mohrchen ein gutes neues Zuhause bekommen würde.Man hatte alles für den Nachbarn auf einen Zettel aufgeschrieben.Und nicht nur einen Zettel gab es.Auf dem »Küchentisch stand ein Pfund Fleisch für die Katze«.Wie alle Welt weiß, folgten zwei Jahre in der Sicherheit ihres Geheimverstecks.Dann wurde die Familie verraten und Anne starb im März 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen, zwei Monate, bevor Holland befreit wurde und drei Monate vor ihrem 16.Geburtstag.Der Kater Mohrchen bleibt also auf immer »das Einzige«, wovon Anne Abschied nahm.Und jenes Pfund Fleisch war im vom Krieg zerrissenen Europa wahrhaftig kein kleines Abschiedsgeschenk.Nun kam Mouchi, zusammen mit Peter, einem »ziemlich langweiligen und verlegenen Burschen von 16 Jahren«, und seinen Eltern, die zu den Franks in ihr Versteck im Verwaltungsgebäude eines Lagerhauses zogen.Zunächst interessiert sich Anne nicht besonders für den Jungen und äußert sich sehr kritisch über ihn.Doch dann berichtet sie mehr und mehr von Peter und seiner Persönlichkeit, von seiner »Akrobatik« mit Mouchi und seiner Jagd auf Mouchis Flöhe.Nach einigen längeren Gesprächen mit Peter, die beinahe schon Flirts waren, schreibt sie: »Jetzt verstehe ich besser, warum er Mouchi immer umarmt.Er braucht Zuneigung.« (Meint sie nun Mouchi oder Peter?)Aber es war Moffi, der Rattenfänger, der zu einer Unterhaltung über Sex zwischen Anne und Peter führte.Anne, ihre Schwester Margot und Peter schälten gerade auf dem Speicher Kartoffeln, als das Gespräch auf Moffi kam.»Wir wissen immer noch nicht, ob Moffi ein Kater oder eine Katze ist«, bemerkte Anne im Plauderton.Doch, meinte Peter, Moffi sei ein Kater.Anne lachte und meinte, das sei ein schöner Kater, der in anderen Umständen sei.Denn noch vor einigen Wochen hatte Peter erklärt, dass Moffi bald Junge kriegen würde, weil sie so dick war.Doch die Jungen ließen auf sich warten.Wahrscheinlich kam der dicke Bauch von den vielen gestohlenen Leckerbissen.Peter musste sich verteidigen.»Nein«, sagte er.»Komm mit und sieh ihn dir an.Ich habe mich mal mit ihm gebalgt und deutlich gesehen, dass er ein Kater ist.«Anne konnte ihre »Neugier nicht bezwingen«.Aber Moffi war nirgends zu finden und es war eine gefährliche Suchaktion im ganzen Haus nötig, ehe Anne die Katze unten im Packraum fand.Peter spielte mit Moffi auf einem Tisch.Anne schrieb voller Bewunderung:Peter… packte Moffi sehr geschickt am Kopf, gleichzeitig die Pfoten festhaltend, drehte ihn um und die Lektion begann: »Hier ist sein Geschlechtsteil, da sind lose Haare, und da ist der Hintern!«Schon machte Moffi eine halbe Drehung und stand wieder auf seinen weißen Pfötchen.Anne meinte, Peter sei wunderbar mit dieser Situation umgegangen:… Peter sprach so unbefangen über das heikle Thema, dass ich schließlich auch nichts Besonderes mehr dabei fand.Wir spielten mit Moffi, amüsierten uns mit ihm, erzählten noch allerlei und schlenderten dann durch das große Lager langsam nach oben.Auf dem Weg ins Versteck erzählte Anne Peter, dass sie, wenn sie etwas wissen möchte, es meistens »zufällig in einem Buch« findet.Peter nicht, er fragte immer seinen Vater, denn der »weiß doch viel und hat große Erfahrung«.Anne hatte wie immer ihre Zweifel, aber nach dieser interessanten Konversation über Katzen schwieg sie.Und so grübelte sie wie immer weiter: dass sie mit einem anderen Mädchen nicht »so einfach davon gesprochen« hätte; dass ihre Mutter ihr geraten hatte, »solche Gespräche mit Jungens zu vermeiden«, und noch vieles mehr.»Mir war doch den ganzen Tag ein bisschen komisch.«Wie viele andere Mädchen hatte Anne Probleme mit ihrer Mutter, liebte aber ihren Vater bedingungslos.Er war der einzige Überlebende der achtköpfigen Notgemeinschaft, die in bedrängender Enge unter strengster Bewachung miteinander im Versteck gelebt hatten.Er gab die erste Fassung des Tagebuches heraus, die damals, vor einem halben Jahrhundert, »der Diskretion zuliebe« um etwa dreißig Seiten gekürzt war.Eine umfassende Kritik der neueren »endgültigen« Ausgabe bestätigt, dass Annes Tagebuch, samt ihren Katzen, »weiterhin erstaunlich und ungeheuer schmerzvoll ist… ein Text, der vor Angst und Spannung beinahe krank ist, und doch auf wunderbare Weise klar durchdacht«.PAUL GALLICO (1897-1976), amerikanischer Bestsellerautor und kerniger Sportsmann, der mit mindestens zehn Katzen zusammenlebte.Ihre Namen waren Chilla, Chin, Limpy, Lulu II.Morris, Pitipoo, Tante Hedwig, Tough Charlie, Tough Tom und Wuzzy.Der überaus kreative Gallico hauste nacheinander auch mit noch mehr Katzen zusammen, denn Chilla et al.hatten ihm beigebracht, wie wichtig Katzen sein können.Dabei schuf er eine Katzengestalt, die als Heldin eines berühmten Buches große Karriere machte.Nach seinem Studium an der Columbia University war Gallico schon bald der bestbezahlte Sportjournalist seiner Zeit [ Pobierz całość w formacie PDF ]