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.oder 22.Oktober verlegt, aber Moncier war auf meiner beiläufigen Bemerkung herumgeritten, Patricia Johnson sei erst »vor wenigen Tagen« gestorben.) Trotz aller Argumente und dem Druck der anderen elf Geschworenen blieb der zwölfte bei seinem Urteil.Der wahre Stolperstein war aber am Ende nicht Huskeys Schuld oder Unschuld, sondern sein Geisteszustand.Am vierten Tag der Beratungen waren die zwölf Geschworenen in drei Lager gespalten: Fünf hielten Huskey für gesund und waren der Ansicht, man müsse ihn für die Morde zur Rechenschaft ziehen; vier glaubten, er sei geistesgestört; die übrigen drei konnten sich nicht entscheiden.Am fünften Tag schließlich teilten sie dem Richter mit, die Verhandlungen seien hoffnungslos festgefahren.Nach sechs Jahren, einem Aufwand von einer halben Million Dollar und vielen tausend Stunden Ermittlungsarbeit erklärte der Richter Richard Baumgardner den Prozess für gescheitert.Für Polizei, Ankläger und die Familien der Opfer war es ein schwerer Schlag.Aber es sollte noch schlimmer kommen.Im Juli 2002 kam der Richter Richard Baumgardner einem weiteren Antrag der Verteidigung nach und entschied, dass Huskeys Geständnisse im Verfahren nicht mehr verwendet werden dürften.Während seiner Verhöre hatte Huskey zweimal - am Tag seiner Festnahme und dann noch einmal eine Woche später - einen Anwalt verlangt, aber die Ermittler der Kreispolizei von Knoxville und die Polizei des Staates Tennessee hatten das Verhör einfach fortgesetzt.Zu dem Zeitpunkt, da ich diese Zeilen schreibe, ist das erneute Verfahren gegen Tom Huskey wegen der vier Morde wieder einmal ausgesetzt; ein Berufungsgericht hat einige frühere Urteile wegen Vergewaltigung und Kidnapping aufgehoben und die Strafe auf 44 Jahre herabgesetzt.Kenner der Materie gehen davon aus, dass man die Mordanklage ganz fallen lassen wird, wenn die Geständnisse nicht mehr als Beweis verwendet werden dürfen.Die Räder der Justiz, so scheint es, mahlen langsam.und manchmal bleiben sie auch ganz stehen oder drehen sich sogar rückwärts.Andererseits bleibt der Mann, der nach eigenem Geständnis vier Frauen umgebracht hat, wenigstens vorerst hinter Gittern, und das noch für 40 Jahre.Die einzigen Leichen, die in den zehn Jahren seit Huskeys Festnahme noch aus dem Wald an der Cahaba Lane ans Licht kamen, waren die von ein paar Eichhörnchen.Auf der Magnolia Avenue geht mittlerweile eine neue Frauengeneration ihrem Gewerbe nach.Die Fluktuation ist dort groß.Ich frage mich, wie viele von ihnen wohl schon einmal vom Zoomann gehört haben, und ob ihnen klar ist, wie stark sie gefährdet sind.Und ich frage mich, ob sie etwas dagegen tun können, selbst wenn sie es wissen.13Mit unbekanntem Ziel verreistDas Klingeln des Telefons klang verblüffend laut in der Stille.Es war Juli, und die Universität war mehr oder weniger eine Geisterstadt.Verlassen und nur schwach erleuchtet, lagen die Korridore unter dem Neyland Stadium.Die meisten Studenten und Dozenten hatten sich Ende Mai verabschiedet und würden erst Ende August wieder auf der Bildfläche erscheinen.Verständlicherweise nutzte jeder gern die Gelegenheit, den Tiefen des Stadions zu entkommen.Ich dagegen verbrachte praktisch jede wache Minute in meinem düsteren, staubigen Büro.Anns Tod lag schon einige Monate zurück, aber ich konnte die Leere in unserem Haus immer noch nicht ertragen.Bei der Arbeit war ich von Menschen umgeben.In ihrer Mehrzahl waren sie zwar schon tot, aber deshalb trösteten sie mich nicht weniger.Sie hatten mir ihre Geschichte erzählt und waren Teil meines Lebens geworden; es waren Kameraden, die mich nie verlassen würden.Außerdem wusste ich ganz genau: Wenn ich im Büro war, würde es nicht lange dauern, bis mich irgendjemand anrief und mir von einem interessanten Fall erzählte.Und als an diesem stillen Sommertag das Telefon klingelte, griff ich eifrig zum Hörer.Am anderen Ende der Leitung war meine Sekretärin Donna.Ihr Büro lag ganz buchstäblich ein Footballfeld von meinem privaten Heiligtum entfernt tief unter der Osttribüne des Stadions.Sie erklärte, sie werde mir jetzt einen Anrufer durchstellen; es war Corporal James J.Kelleher von der Polizei des Bundesstaates New Hampshire.»Hallo, hier ist Dr.Bass«, sagte ich.Corporal Kelleher stellte sich vor.Er arbeitete in der Abteilung für Kapitalverbrechen und leitete die Ermittlungen in einem Fall, bei dem es sich nach seiner Vermutung möglicherweise um Mord handelte.Von mir hatte er aus dem Buch Bones erfahren, das Doug Ubelaker, einer meiner früheren Studenten, geschrieben hatte.Ubelaker war jetzt als Anthropologe an der Smithsonian Institution tätig.(Das gehört zu den Dingen, die mir beim Rückblick auf meine Berufslaufbahn besondere Freude bereiten: Von den physischen Anthropologen der Smithsonian Institution haben drei - Ubelaker, Doug Owsley und Dave Hunt - bei mir promoviert, und bei einem vierten, Don Ortner, saß ich in der Prüfungskommission für die Promotion.)Als Kelleher mir den Fall in groben Zügen schilderte, machte ich mir Notizen.Man hatte in Alexandria, einem winzigen Dörfchen in der Mitte des Bundesstaates, in einem Hinterhof ein paar Hände voll verbrannter Knochenfragmente gefunden.Der medizinische Sachverständige hielt sie für Hundeknochen, aber Kelleher hatte den Verdacht, sie könnten von einem Menschen stammen.Wenn er mit seiner Vermutung Recht hatte, musste er den Toten identifizieren, und wenn irgend möglich, wollte er auch etwas über die Todesursache erfahren.Kelleher fragte, ob ich ihm helfen könne.»Ich glaube schon«, erwiderte ich.»Auf jeden Fall kann ich es versuchen.«Sechs Tage später brachte FedEx ein gut verpacktes Paket; darin lag zwischen vielen Schichten von Papier und Luftpolsterfolie die Schachtel mit den Knochenbruchstücken.Es waren Hunderte, und sie waren völlig verbrannt.Ich hatte zu jener Zeit schon Dutzende von verbrannten Leichen mit vielen hundert Knochen untersucht; man hatte sie aus ausgebrannten Autos oder abgebrannten Häusern geklaubt, ja sogar aus einer »in die Luft gejagten« Fabrik für Feuerwerkskörper, wie manche Einheimische sagen würden.Aber von den Resten aus richtigen Krematorien abgesehen, hatte ich noch nie derart stark verbrannte Knochen gesehen.Fast jeder forensische Fall ist ein wissenschaftliches Puzzle im übertragenen Sinne.Bei diesem hier jedoch behielt das Wort seine ganz buchstäbliche Bedeutung.Das Paket enthielt insgesamt 475 einzelne Knochenbruchstücke, viele davon nicht größer als eine Erbse.Daraus auch nur etwas Ähnliches wie ein menschliches Skelett zusammenzusetzen, würde mehrere Tage langwieriger Arbeit in Anspruch nehmen.Ich brachte das Paket ins Knochenlabor im Untergeschoss des Stadions.Dort hatten wir viel Platz zum Arbeiten, gutes Licht von einer breiten Fensterfront und an der Tür ein kräftiges Schloss, das für den Schutz unserer anvertrauten Güter sorgte.Ich räumte einen der langen Tische am Fenster ab, entrollte darauf eine lange braune Packpapierbahn und befestigte sie mit Klebeband an der Tischplatte.Mit einem Filzstift schrieb ich die Namen der großen Körperabschnitte - Schädel, Arme, Rippen, Wirbel, Becken und Beine - mehr oder weniger an ihre normalen anatomischen Positionen.Wenn ich zusammengehörige Stücke zu mehreren Haufen ordnete, konnte ich die verkohlten Trümmer, die einst ein menschliches Skelett gewesen waren, anschließend leichter wieder zusammensetzen.Während der nächsten Tage arbeitete ich am Zusammenbau des lebensgroßen Puzzles
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