[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Jetzt entfaltete er akribisch eine weitere Decke am Fußende, um danach im Kleiderschrank herumzuwühlen.Fast war es, so fand Aralorn, als zögere er das Zubettgehen mit allen Mitteln heraus.Fürchtete er sich womöglich vor bösen Träumen?Ohne die Maske, die er in der Öffentlichkeit trug, wirkte er noch erschöpfter als zuvor.Im grellen Schein des Lichtzaubers, den er anstelle der Kerzen im Raum entzündet hatte, wirkte er beinahe zehn Jahre älter, als er war.»Ach, was für ein Durcheinander«, bemerkte er müde, als er auf das tadellos gemachte Bett starrte.Aralorn vermutete, dass er sich nicht auf den Zustand des Zimmers bezog.Er starrte noch einen Moment länger auf das Bett, dann fuhr er sich mit der Hand durch sein kunstvoll frisiertes Haar.Seufzend entledigte er sich seiner extravaganten Garderobe, bis er nur noch ein paar kurze Hosen aus purpurfarbener Baumwolle trug.Mit der Kleidung in der Hand trat er auf Aralorns Versteck zu.Der Kleiderschrank schwankte leicht, als Kisrah die Türen öffnete und seine Gewänder darin verstaute.In diesem Moment wünschte sich Aralorn, dass es Sommer wäre, weil dann wenigsten ein paar Blumen in der Vase gestanden hätten, die ihr noch mehr Sichtschutz geboten hätten.Es wäre auch schön gewesen, wenn der Kleiderschrank höher gewesen wäre, sodass sie sich nicht auf Augenhöhe mit dem Erzmagier wiederfand.So konnten sich ihre Vorderpfötchen erst wieder um ihre juckenden Barthaare kümmern, als Kisrah sich abwandte.Kurz bevor Aralorn das Zimmer betreten hatte, war der Kamin entzündet worden, was die in alten Steingemäuern für gewöhnlich lauernde Winterkälte ein wenig vertrieben hatte.Kisrah zog sich einen Stuhl ans Feuer, nah an die lodernden Flammen.Aralorn seufzte erleichtert und versuchte, nicht in seine Richtung zu starren.Einige Leute, darunter viele Magiebegabte, konnten es förmlich spüren, wenn Blicke allzu lange auf ihnen ruhten.So starrte er lange in das orangefarbene Licht der brennenden Kiefernholzscheite und drehte sich nicht einmal zu der Vase und der sich dahinter versteckenden Maus um.Trotz ihrer prekären Lage machte die Wärme im Zimmer Aralorn sehr schläfrig.Endlich schlug Kisrah die Bettdecke zurück, schlüpfte zwischen die Musselinlaken und löschte das Magierlicht.Sie streckte und schüttelte sich so behutsam, dass ihre Krallen auf dem polierten Holz keine Geräusche machten.Das fehlende Magierlicht war für ihre Nageraugen kein Problem – die sterbende Glut im Kamin lieferte ihr noch genug Licht.Das Heben und Senken von Kisrahs Brustkorb ging allmählich in die flache Atmung eines Schlafenden über.Gespannt harrte Aralorn der Dinge, die da kommen mochten.Sie konnte nicht genau sagen, woran sie bemerkte, dass noch eine weitere Präsenz im Raum war.Vielleicht ein ungewöhnliches Geräusch, vielleicht ein paar Haare, die sich an ihrem Rücken aufstellten.Es war, wie wenn ein kalter Wind aufgekommen und durch den Raum geweht wäre, obwohl die Luft noch immer ruhig, das Klima angenehm war.Sie riss den Blick vom Bett los und sah, wie sich ein blasser Nebel vor dem Kamin auf den Boden herabsenkte.Langsam verwandelte er sich in eine Aralorn ach so bekannte Form.Die Stimme war so leise, dass sie die Worte nicht hätte verstehen können, wäre sie ihr nicht so nah gewesen.Und vielleicht auch nicht, wenn sie nicht auf den Jauler getroffen wäre.Ja, es waren Klänge, die man vernahm, und doch nicht wirklich hörte.Du hättest nicht herkommen sollen, Kisrah.Jemand wird dich mit der Tat in Verbindung bringen, und was dann? Aralorn erzitterte vor Grauen, als sie Wolfs vermeintlich toten Vater erblickte.Seine Lippen bewegten sich nicht, obwohl sie die Stimme klar und deutlich vernahm.Was hast du getan, alter Freund? Du sagtest, der Zauber wäre für Cain gedacht, um ihn gefahrlos zu binden.Das war Kisrahs Stimme.Sie wagte einen Blick zum Bett, aber der Erzmagier lag reglos da und schlief offensichtlich tief und fest.Und wer hätte ihn gegen ihn anwenden sollen? Einst war ich der mächtigste Magier der Welt, und er hat mich zerstört.Welchen meiner Freunde hätte ich gegen ihn zu Felde ziehen lassen sollen? Du hättest es vielleicht getan, aber auch du hättest versagt.Geoffreys Stimme klang sanft.Hätte ich es zulassen sollen, dass er auch dich tötet?Wäre es kein schwarzer Zauber gewesen, hätte ihn jeder Magier aufheben können.Geoffreys Stimme senkte sich verständnisvoll.Hast du denn nicht zum Schein versucht, den Zauber zu brechen? Wenn es nur einer gewesen wäre, hätte jeder den Löwen befreien können.Es ist noch nicht an der Zeit, dass er wieder erwacht.Hab Geduld, alles wird gut
[ Pobierz całość w formacie PDF ]