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.Als sie sich abgetrocknet hatte, war Mara auch schon mit der frischen Uniform da.»Osric hat mir erzählt, dass Drent dich heute früh ordentlich getriezt hat«, sagte sie.»Das tut er doch immer.«Auf dem Weg nach draußen blieb Karigan noch einmal im Gemeinschaftsraum stehen.Justin und Yates saßen immer noch über das Spielbrett gebeugt – Justin hatte schon die Hälfte seiner Infanterie verloren.Osric war weg, und Tegan saß nun in seinem Sessel und starrte mit trostloser Miene ins Feuer.Karigan fragte sich, was mit ihr los war, als Garth triefnass zur Tür hereingestürzt kam.Das Haar klebte ihm am Kopf, und Regenwasser tropfte von seinem Kinn.Er schüttelte sich wie ein nasser Bär.Dann strich er das Haar zurück und sah sich im Gemeinschaftsraum um.Als er Tegan entdeckte, zeigte er anklagend auf sie und brüllte: »Du!«Tegan riss die Augen auf.»Sonnig und klar, wie?«, brüllte Garth.»Vielen Dank, Reiter.Ich war stundenlang ohne meinen Umhang im Regen unterwegs, weil du gesagt hast, es würde sonnig und klar bleiben.«Justin und Yates lachten leise, denn sie glaubten, dass Tegan ihrem liebsten Opfer wieder einmal einen sehr guten – und komischen – Streich gespielt hatte.Wenn Tegan in der Unterkunft war, wurde sie oft von anderen Reitern um Hilfe gebeten, weil ihre besondere Fähigkeit ihr erlaubte, das Wetter vorherzusagen.Es gestattete den Reitern, besser vorbereitet auf ihre Missionen zu gehen.Ihre Fähigkeit hatte sich, wie so oft bei Reitern, gerade rechtzeitig gezeigt, um ihr das Leben zu retten.Sie war mitten im Winter unterwegs gewesen, als die Magie sie vor einem mörderischen Schneesturm gewarnt hatte.Sie hatte gerade noch in einer Reiterherberge Zuflucht suchen können, als die ersten Schneeflocken gefallen waren.Garth mochte zwar glauben, dass Tegan ihm falsche Informationen gegeben hatte, um ihm einen Streich zu spielen, aber Karigan war sich dessen nicht so sicher.Tegan war bleich geworden, als Garth zurückgekehrt war, und von ihrer üblichen Heiterkeit war nichts zu bemerken.»Wenn du deine Kollegen so behandelst, wenn sie im Auftrag des Königs unterwegs sind«, sagte Garth, »werde ich dir nie wieder trauen.«Tegan schlug die Hände vors Gesicht und rannte schluchzend aus dem Zimmer.Garth, versunken in Nässe und Zorn, schien das nicht zu bemerken, oder es interessierte ihn nicht.Justin und Yates nahmen ihr Spiel wieder auf und schrieben ihr Verhalten vermutlich »diesen gewissen Tagen« zu.Karigan zog die Kapuze des Umhangs über den Kopf und ging hinaus in den Regen.Sie war überzeugt, dass etwas an dem, was sie gerade beobachtet hatte, ganz und gar nicht stimmte.EIN LICHT IN DER DUNKELHEITDas Licht von Blitzen zuckte über Leutnant Mebstones Gesicht und zeichnete ihre Züge unbarmherzig nach.Regen prasselte auf das Schieferdach der Offiziersunterkunft, und die Zugluft ließ die Flammen im Kamin aufflackern und streute Funken und Asche auf den Steinboden.Karigan steckte die Dokumente in die Botentasche, um sie vor dem Wetter zu schützen, und zog die Kapuze über den Kopf.Der Hauptmann hatte sich über den Schreibtisch gebeugt, das Kinn auf die Faust gestützt.Sie starrte ein paar Papiere an und ignorierte die Tasse mit frischem Tee, den Karigan für sie gekocht hatte.Die junge Frau war sich nicht sicher, was Hauptmann Mebstone da las, falls sie überhaupt las.Donner grollte, und wieder blitzte es.»Ich gehe jetzt also zur Burg«, sagte Karigan.»Soll ich von dort irgendwas mitbringen?«Hauptmann Mebstone blickte auf, als wäre sie überrascht, Karigan immer noch in ihrem Büro zu sehen.»Nein, ich brauche nichts.Nur ein Siegel auf diesen Bestellungen, und dann solltest du die Berichte abgeben.«Karigan eilte hinaus in die Sintflut, die den Burghof in eine Schlammlandschaft verwandelt hatte.Sie klammerte die Tasche fest an sich und platschte über die nassen Wege.In der letzten Zeit hatte sich der Hauptmann sehr distanziert verhalten.Karigan hatte verblüffende Nachrichten aus D’Ivary gehört, und sie fragte sich, ob es das war, was den Hauptmann so beschäftigte.Da Laren Mebstone zum inneren Kreis des Königs gehörte, würde sie wissen, auf welche Weise der König Lordstatthalter D’Ivary bestrafen wollte.Zweifellos spielte der Hauptmann bei den Beratungen zu diesem Thema eine wichtige Rolle.Ein Blitz zuckte über den Himmel, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donnerschlag.Das war ganz in der Nähe! Wenn Tegan tatsächlich einen sonnigen und klaren Tag vorhergesagt hatte, hatte sie sich gründlich geirrt.Das ließ Karigan innehalten.Konnte es sein, dass sie selbst nicht die Einzige war, die Probleme mit ihrer besonderen Fähigkeit hatte? Sie nahm sich vor, mit Tegan zu reden, sobald sie Hauptmann Mebstones Aufträge erledigt hatte.Ein gezackter, bläulicher Blitz zuckte vom Himmel und traf die Spitze eines Burgturms mit der sacoridischen Fahne.Karigan zuckte zusammen, und obwohl sie schnell die Augen zugekniffen hatte, konnte sie immer noch das bläuliche Nachbild des Blitzes sehen.Ihre Haare sträubten sich, und ein Kribbeln fuhr durch ihren ganzen Körper.Es rührte an etwas in ihr, weckte etwas, aber das Gefühl ging rasch wieder vorbei.Ich hoffe, das war kein Vorzeichen.Sie rannte los, denn sie wollte unbedingt den Eingang zur Burg vor dem nächsten Blitz erreichen.Karigans Umhang triefte den ganzen Weg bis zum Verwaltungsflügel.Dunkelheit und Feuchtigkeit drangen bis in die letzte Ecke der Burg.In den Hauptfluren waren alle, denen sie begegnete, irgendwie bedrückt, als wäre das Wetter ihnen auf die Stimmung geschlagen.Auf dem Weg zum Archiv blieb sie am Eingang zu dem verlassenen Flur stehen, wo sie die verschwindenden Fußabdrücke gesehen hatte.Sie spähte ins Dunkel, aber nichts regte sich.Sie schauderte, doch ob es von der feuchten Kälte oder den Gedanken an Geister kam, hätte sie nicht sagen können.Sie betrat das Archiv, und diesmal räusperte sie sich sofort, um Dakrias Brown nicht wieder zu erschrecken.Er war gerade damit beschäftigt, Papiere aufzulesen, die überall auf dem Boden verstreut waren, aber er richtete sich auf und legte sie beiseite, um Karigan zu begrüßen.»Hallo«, sagte er mit etwas zu schriller Stimme [ Pobierz całość w formacie PDF ]