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.Wer weiß, wie lange es dauern würde, bis sie die nötigen Accessoires gefunden hatte?Jenny betrachtete das Kleid zweifelnd, dann warf sie einen verschlagenen Blick zu Lady Viola und seufzte tief.»Na ja, ich könnte das Kleid vielleicht umarbeiten - wenn ich heute und morgen keine anderen Pflichten hätte.Aber ich habe ja so viel zu tun … ich muss die Flickarbeiten für Miss Meredith erledigen und die Wäsche waschen …«Lady Viola wandte sich zu Edgar um, der Jenny ob ihrer Unverfrorenheit mit offen stehendem Mund anstarrte.»Jenny ist heute und morgen ihrer Pflichten enthoben, Edgar.Bitte sehen Sie, ob Mrs.Penny die Arbeiten übernehmen kann, und wenn nicht, dann holen Sie ein Mädchen hier aus der Stadt zum Aushelfen.«Edgar nickte, dann drehte er sich mit einem letzten eisigen Blick zu Jenny um und verließ den Salon.Dies war ganz und gar nicht der Mr.Edgar, den sie kannte und liebte.Dies war ganz und gar nicht der Mann, der sie praktisch zusammen mit ihrer Mutter aufgezogen hatte.Andererseits hatte sie auch noch nie zuvor seinen Haushalt und seine Dienstboten durcheinander gebracht.Warum konnten sich nicht einfach alle für sie freuen?Sie verdiente diese Chance, verflixt noch mal.Sie verdiente sie!Lady Letitia ergriff die Hand ihrer Schwester und drückte sie begeistert, bevor sie ihre blauen Augen auf Jenny richtete.»Also, damit wäre alles arrangiert, Mädel.Und jetzt auf, auf.Du musst eifrig nähen, wenn du bereit sein willst, morgen Lord Argyll zu empfangen.«Jenny sprang auf.»Vielen Dank, Myladys.Vielen, vielen Dank!« Da sie nicht wusste, was sie sonst tun sollte, knickste sie vor den beiden, was offensichtlich nicht ganz die gewünschte Wirkung hatte, denn die beiden alten Damen bogen sich vor Lachen.Dann eilte sie zur Hintertreppe und hinunter in die Küche, um zu sehen, warum Annie vorbeigekommen war.4»Ganz genau, Herzchen«, erklärte Annie aufgeregt.»Ich brauche noch heute sechs Tiegel von der Prickelcreme, und Horace hier braucht zwei.«Jenny sah sie entsetzt an.»Aber … ich habe keine Creme mehr.«Das freudige Leuchten in Annies Augen erlosch.»Aber ich war doch dabei, als du gestern all die Zutaten gekauft hast.Du hast mir gesagt, du würdest noch am Abend mehr Creme machen.«Jenny schaute verlegen auf den Boden.»Ich weiß, aber gestern Abend … na ja, ich bin stattdessen auf dem Feuer-und-Eis-Ball gewesen und …«Annie lachte schallend.»Ach ja? Und welches Ballkleid hast du getragen? Dein schwarzes Sackkleid oder das braune mit der weißen Schürze? Ich muss schon sagen, ich hoffe, es war das braune.Es bringt das Grün in deinen Augen so vorteilhaft zur Geltung.«Jenny sah Annie durchdringend an.»Ich habe Miss Merediths safranfarbenes Ballkleid getragen.«Annies Miene wurde schlagartig nüchtern.»Du nimmst mich auf den Arm, oder, Jenny?«»Nein.Ach, Annie, du wirst es nicht glauben.Gestern Abend ist mein größter Traum wahr geworden - ich war eine Lady.Eine echte Lady.«Annie ließ sich auf einen Hocker plumpsen.»Aber wie denn nur?«Jenny zog sich den anderen Hocker heran und schilderte Annie die erstaunliche Kette von Geschehnissen, die zu eben jenem Moment geführt hatten.»Du siehst also, Annie, ich muss dieses Kleid bis morgen umändern.Ich habe auch heute Abend keine Zeit, mehr Creme zu machen.Es tut mir leid.«Horace, der mit der Mütze in der Hand dabei gestanden hatte, scharrte nervös mit seinen Füßen.»Aber, Jenny, mein Herr hat mich ausdrücklich wegen der Prickelcreme zu Annie geschickt.Ich darf nicht ohne Creme zurückkommen.Das geht nicht.«Jenny legte ihm beschwichtigend eine Hand auf die Schulter.»Aber ich habe keinen einzigen Tiegel mehr übrig.«Horace zog einen kleinen Lederbeutel unter seinem Hosenbund hervor.»Er hat mir Geld gegeben, um dafür zu bezahlen.Siehst du?« Er schüttelte den Inhalt des Beutels auf seine Handfläche.»Ja, aber …« Jenny starrte auf die Goldmünzen in der Hand des Dieners, und ihre Kopfhaut begann vor Erregung zu kribbeln.Mit dem Geld von Horace könnte sie die Bänder und den cremefarbenen Satin kaufen, alles, was sie brauchte, um das Kleid umzuarbeiten.Horace schüttete die Münzen wieder in den Beutel zurück und seufzte dabei theatralisch.»Nun, wenn du keine hast …«Plötzlich fiel ihr der Tiegel Pfefferminzcreme ein, der ungeöffnet auf Lady Letitias Schminktisch stand.Die Lösung war ganz einfach.Sie konnte jenen Tiegel borgen und in ein, zwei Tagen ersetzen.Es war ja nicht so, als stünden auf Lady Letitias Schminktisch nicht genügend andere Tiegel und Fläschchen herum.Ihre Herrin würde es überhaupt nicht bemerken.Jenny sah Horace strahlend an.»Bei genauerem Überlegen, Horace, könnte ich da doch noch einen einzigen Tiegel übrig haben.Ich bin gleich wieder zurück.« Mit diesen Worten raffte sie ihre Röcke bis zum Knie, rannte die Hintertreppe hinauf und schlüpfte in Lady Letitias Zimmer.Ihr Herz pochte lautstark in ihren Ohren, während sie leise zu dem Schminktisch aus Kirschholz eilte.Gütiger Himmel, wenn sie dabei ertappt wurde, wie sie hier umherschlich, wäre das gewiss das Ende ihres Traums.Ihre Hand zitterte wie ein Farnwedel im Regen, als sie nach dem Tiegel griff und ihn in den Falten ihrer Zofenuniform verbarg.Während sie wieder nach unten schlich, schnürten Schuldgefühle ihr den Magen zusammen.Aber letztendlich tat sie es ja für die Ladys, sagte sie sich.Wenn sie nicht angemessen gekleidet war, würde aus dem Ehestiften der Feathertons nichts werden, oder stimmte das etwa nicht?Sobald sie wieder in der Küche war, holte sie den Tiegel hervor und reichte ihn dem Diener.»Hier, Horace.«Der Diener grinste breit und griff nach dem Tiegel, doch Jenny zog ihre Hand weg.»Denk daran, dass niemand wissen darf, wo du die Creme gekauft hast.Hast du das verstanden? Es muss unser Geheimnis bleiben
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