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.„Außerdem gibt es Zeiten, wo, ähem, ein Mann tun muß, was er tun muß.Und ich möchte lieber allein sein, wenn ich es tue."„Wir werden auf jeden Fall in Ihrer Nähe bleiben", versicherte Rick.„Wir machen uns ganz gut als Bodyguards."„Haben Sie je einen Schützling verloren?" erkundigte sich Giles.„Darüber sprechen wir nicht", antwortete Lora steif.Etwas verwirrt stieß sie dann hervor: „Es gibt mildernde Umstände – wie sollten wir damals auch wissen, daß da ein Mörderhai herumschwamm?"„Wir haben wirklich nur sehr, sehr selten versagt", betonte Rick.„Kaum der Mühe wert, es zu erwähnen."„Na, da fühle ich mich doch schon sicherer", schloß Giles.Ohne den gräßlichen Geschmack überhaupt wahrzunehmen, schlürfte er seinen Kaffee.Er konnte kaum noch den Wunsch unterdrücken, sich zu entschuldigen und für ein ausgedehntes Nickerchen nach Hause zu eilen.„Tut mir leid, daß ich dich für 'n Baseballspiel sitzengelassen hab", entschuldigte sich Xander.Er war immer noch reichlich benebelt, als Willow ihn auf dem Heimweg begleitete.„Ich wollte doch bloß ein männlicher Mann sein."„Und Baseball soll deine Männlichkeit beweisen?" fragte Willow, der diese Logik reichlich verquer vorkam.„Ja, genau.Du weißt doch, wie es ist, einer der wenigen zu sein, die sich wirklich an alle seltsamen Ereignisse in Sunnydale erinnern.Einer von denen, die ein paar ziemlich tapfere."„Oder absolut dämliche.", warf Willow ein.„.Taten vollbracht haben.Im Grunde wünschst du dir, daß jeder davon erfährt.Aber eben das geht nicht – also gibst du dich damit zufrieden, ein ganz normaler Kerl zu sein, der so normale Dinge tut wie Baseballspielen."„Oder eine Freundin haben", konnte Willow sich nicht verkneifen.Obwohl sie wußte, daß es zu nichts führte.„Du willst 'ne Freundin?" fragte Xander verwirrt.„Vergiß es.Erzähl mir deinen seltsamen Traum."Xander räusperte sich mit Nachdruck.„Also, erst einmal: Er war so verdammt wirklich.Ich hab das Gefühl, ich kann mich an jede Einzelheit erinnern.Aber das war noch nicht mal das Seltsamste."„Dann erzähl."„Erinnerst du dich noch an Giles' Traum, der im siebzehnten Jahrhundert in der Massachusetts Bay Colony spielte? Scheint, daß meiner auch ungefähr um diese Zeit angesiedelt war.Aber auch das ist noch nicht das Merkwürdigste."„Xander, jetzt leg endlich los!"„Es ist so peinlich – ich hab nämlich geträumt, ich wäre ein Mädchen.Oder eher eine Frau.Eine erwachsene Frau."„Ich wußte schon immer, daß du eine weibliche Seite hast", sagte Willow lächelnd.„Hab ich nicht!" rief Xander empört.„Haben Jungs auch selten.Aber vielleicht solltest du mir jetzt mal ganz genau erzählen, was im Traum passiert ist."Sie setzten sich auf die Bank an einer Bushaltestelle, und Xander begann zu erzählen.Zuerst wollte er nicht so recht, aber als er in Fahrt gekommen war, sprudelte es nur so aus ihm heraus.Denn wenn er nicht einmal Willow diesen Traum anvertrauen konnte, wem dann?Zunächst war der Traum wie alle Träume – eine Folge vermischter Bilder, die zum Teil stimmig, zum Teil absurd waren.Alle Bilder spiegelten ein wirkliches Leben, nur hatten sie wenig mit den Erfahrungen eines Teenagers im sonnigen Südkalifornien zu tun.Mehr dafür mit einer jungen Frau, die im siebzehnten Jahrhundert in Neuengland lebte.Sie las in der Bibel, fütterte die Tiere auf der Farm, arbeitete im Gemüsegarten und ging in die Kirche.Das tat sie offenbar häufig, so wie fast jeder andere in der Nachbarschaft auch.Doch es gefiel ihr nicht.An diesem Punkt veränderten sich die Bilder: Zuerst war alles in helles Licht getaucht, doch dann wurde die Traumumgebung düster – manchmal vielleicht noch anheimelnd, aber immer sehr dunkel.Während dieser Traumpassagen fühlte die junge Frau sich freier, als habe sie nach einem Leben in Gefangenschaft endlich Herrschaft über ihre Existenz erlangt.Xander versuchte nicht, seinen Willen oder seine Gedanken in den Traum einzubringen.Er ließ einfach zu, daß die Bilder sich entfalteten.Zuweilen streifte sein Traum-Ich durch einen wunderbaren, unberührten Wald, in dem es vor Leben wimmelte – da gab es riesige Insektenkolonien, Eichhörnchen, Stinktiere und Igel.Bären und Wildkatzen waren, wie Xander wußte, schon vor einiger Zeit von den Siedlern vertrieben worden.Trotzdem wagten sich immer noch ein paar Tiere auf die Farmgrundstücke vor und rissen Schafe und Ziegen.Die junge Frau wanderte durch Felder voller purpurfarbener Wildblumen.Sie sammelte Pilze und grub im Wald Wurzeln aus.Sie suchte nach Steinen und Metall in den Wasserläufen.Sie tötete Frösche und trocknete sie zu Mumien, sie ging in Höhlen und erschlug Fledermäuse.Auch diese wurden in einem Ritual und unter Gesängen mumifiziert.Tag und Nacht begab sich die junge Frau an jene verrufenen Orte, aber am meisten genoß sie die Nächte, in denen sie allein war.Dann tanzte sie im Mondschein und kommunizierte mit der Natur auf eine so unheimliche Art, daß Xander entsetzt war.Schließlich kehrte der Traum immer wieder in die Kirche zurück, wo die junge Frau sich auf die äußere Erscheinung – aber offenbar nie auf die Worte – eines charismatischen jungen Predigers konzentrierte.Sein Name war John Goodman.Sie sah in ihm Fähigkeiten, die kein anderer Mann besaß; Fähigkeiten, die ihn zu einem Partner machten, der ihrer würdig war – auch wenn sie sich garantiert über die passende Hochzeitszeremonie streiten würden.Die Bande zwischen Xander und seinem Traum-Ich waren währenddessen so stark geworden, daß er nicht mehr wußte, wo seine Persönlichkeit aufhörte und die der jungen Frau anfing.Gespräche, Erinnerungen, Bücher – alles floß ineinander.Xander wurde zu einem neuen Menschen.In einer anderen Zeit.Er wußte ganz genau, wo und wann er sich befand: in Salem, Massachusetts, im Jahre 1692.Sein Name war Sarah Dinsdale, und Sarah Dinsdale war eine Hexe, dessen war er sich sicher.Bis zu diesem Punkt hatte sie es geschafft, der Verfolgung zu entgehen – eine ironische Situation.Denn während Sarah fest davon überzeugt war, daß die meisten der angeklagten Frauen unschuldig waren, wußte sie auch, daß sie selbst schuldig war.Es mußte ihr klar gewesen sein, daß auch sie eines Tages ergriffen und angeklagt werden würde.Sie war erstaunlich ruhig, als der Schauplatz wechselte und vor Xanders Augen ein Gerichtsszenario entstand.Sarah lag in Ketten, in einem rechteckigen Käfig – dem Platz der Häftlinge vor Gericht –, und ein großes „H" prangte in Orange auf ihrer Brust.Der strenge Richter Danforth schaute sie ernst an.Neun zornige Männer saßen auf der Geschworenenbank, und Sheriff Corwin überwachte den Gerichtssaal.Cotton Mather, den berühmten Gelehrten und Hexenjäger aus Boston, sah man hinter dem Tisch des Staatsanwalts.Er befragte den bleichen John Goodman, der unruhig im Zeugenstand hin und her rutschte.Die erste Frage, die Mather an Goodman richtete, lautete: „Und wann vernahmt Ihr zum ersten Mal den unheiligen Ruf Sarah Dinsdales?" Seine Worte hallten in Xanders Kopf nach wie der Soundcheck bei einem Rockkonzert.Plötzlich rief Sarah in den Saal: „Einspruch, Euer Ehren! Diese Frage ist voreingenommen und klingt, als sei meine Schuld schon bewiesen!"Die Zuschauer waren geschockt.Sie hatte es gewagt, vor Gericht zu sprechen, ohne gefragt worden zu sein! Sheriff Corwin murmelte vor sich hin, daß Sarah seiner Meinung nach verdammt schuldig sei.Streng funkelte Richter Danforth Sarah Dinsdale an
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