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.Ich kann dir aber nicht versprechen, dass wir kommen.«Ich schnaubte leise.Eigentlich kannte ich seine Antwort bereits, bevor ich die Frage ausgesprochen hatte.Schließlich war ich lange genug bei der Abteilung.Jack würde nicht die ganze Aktion aufs Spiel setzen, nur um mich zu retten.Schließlich waren Kade und Rhoan ja auch noch da.Und solange die beiden nicht ebenfalls in Schwierigkeiten steckten, waren wir auf uns allein gestellt.»Und da wunderst du dich, dass ich kein Wächter werden wollte?«Er lachte.»Kann sein, dass du keiner werden wolltest, aber du wirst eines Tages besser sein als dein Bruder, Kleines.«»Das kannst du mir so oft erzählen, wie du willst, aber ich nehme dir das nicht ab.« Ich widersprach mehr aus Prinzip als aus Überzeugung, aber ich konnte Jack partout nicht in dem Glauben lassen, dass ich seinen Worten voll vertraute.»Das werden wir ja sehen.« Er reichte mir zwei Aktenmappen.»Studiere Poppys Profil, und sieh dir dann an, was Kade über Starrs Anwesen herausgefunden hat.«Ich blätterte die zweite Mappe durch.»Das scheint ja nicht viel zu sein.«»Weil Kade nur Zugang zu dem Außengelände hat.Trotzdem, du musst das Gelände und die Sicherheitsvorkehrungen genauso gut kennen wie das Profil der Leute, die auf dem Gelände arbeiten.«»Weil man nie weiß, wen ich im Namen der Sache verführen muss«, erwiderte ich trocken.Wieder grinste Jack und schlug mir mit der Hand auf die Schulter.»Schätzchen, du denkst genau wie ich.Das ist schon fast beängstigend.«»Sollte ich jemals so denken wie du, gebe ich mir die Kugel.« Ich wedelte mit den Mappen.»Wenn du willst, dass ich mir die ansehe, musst du mich mit Koffein und etwas Essbarem versorgen.«»Pizza und Kaffee sind bestellt.« Er blickte auf die Uhr.»Beides sollte in zehn Minuten hier sein, und wenn du bis dahin noch nicht mit dem Lesen angefangen hast, bekommst du nichts ab.«»Mistkerl.«»Genau.Geh lesen.«Das tat ich.In der Straßenbahn roch es intensiv nach Menschen.Ich hielt mich in der Nähe der Hintertür auf und versuchte, etwas von der frischen Luft zu erhaschen, die durch die Ritzen der Doppeltür drang.Ich hasste es, Straßenbahn zu fahren.Die Bahnen waren weitaus unangenehmer als Züge, kleiner und voller.Ich fühlte mich dort stets irgendwie eingepfercht.Ich schob den Rucksack auf meiner Schulter zurecht und schaffte es zum wiederholten Mal, den Mann hinter mir anzurempeln.Er fluchte, und ich giftete umgehend zurück.Poppy hatte Courage.Hier, in dieser stinkenden, von Menschen verseuchten Konservendose auf Rädern, konnte ich das beweisen.Ich spähte aus dem Fenster, musterte die nächtlichen Straßen und stellte erleichtert fest, dass wir uns meiner Haltestelle näherten.Die Schmetterlinge in meinem Bauch ignorierte ich.Denn ich konnte mir jetzt weder Schmetterlinge noch Angst noch irgendetwas anderes leisten.Was auch immer mich erwartete, sei es gut oder schlecht, jetzt konnte ich sowieso nicht mehr zurück.Niemand wusste, was passieren würde, nicht einmal ich.Ich hoffte nur, dass ich danach wieder ein normales Leben führen konnte.Ich drückte auf die kleine, fleischfarbene Scheibe, die man mir hinter meinem linken Ohr unter die Haut gesetzt hatte, und sagte leise, »Carlisle Street«, während ich in der Straßenbahn an der Klingel zog.Ein Summen ertönte und zeigte dem Fahrer an, dass jemand an der nächsten Station aussteigen wollte.»Sie ist am Luna Park«, hörte ich Jacks Stimme leise aus dem Empfänger, den man mir in das rechte Ohr eingesetzt hatte.Die Straßenbahn hielt, und die Türen fuhren auseinander.Ich fiel geradezu nach draußen und atmete ein paar Mal tief durch.Gott, selbst wenn die Luft der reinste Smog war, roch sie himmlisch im Vergleich zu der in der Straßenbahn.»Ist der räudige Vampir pünktlich?«, fragte ich, als ich die Carlisle Street in Richtung Vergnügungspark hinauflief.Obwohl die Regierung Luna Park zu einer prostitutionsfreien Zone erklärt hatte, gingen immer noch viele Prostituierte in der kleinen Straße, die hinter dem Park entlanglief, ihrem Geschäft nach.»Er ist in zehn Minuten da.«»Bist du sicher?«»Ja.Er hängt am Leben.«Ich schnaufte verächtlich.Ein Vampir, der unbedingt überleben wollte, würde eher weglaufen als das Risiko einzugehen, dass die Abteilung nicht Wort hielt, was nach meinen Informationen leicht passieren konnte.»Und weiß er, dass er nur angreifen, aber nicht töten darf?«»Er ist gewarnt.«»Womit hat er die Abteilung auf sich aufmerksam gemacht?«»Er hat eine Reihe Menschen getötet.« Ich konnte beinahe hören, wie Jack mit den Schultern zuckte.»Nichts Ungewöhnliches.«Es sei denn, man gehörte zu seinen Opfern.»Wieso sollte Dia nicht in der Lage sein, sich zu verteidigen?«»Sie verabscheut Gewalt.«»Und dann arbeitet sie für Starr? Das klingt ziemlich unwahrscheinlich, oder?«»Da wir sehr wenig darüber wissen, weshalb sie mit Starr zusammenarbeitet, ist das schwer zu sagen.«Als sich eine Menschengruppe an mir vorbeischob, schwieg ich, dann sagte ich: »Versprich mir, dass diese Dinger in meinen Ohren nicht entdeckt werden, sobald ich auf Starrs Anwesen bin.«Ein Mann warf mir einen seltsamen Blick zu.Ich streckte ihm den Mittelfinger entgegen.»Sie stammen aus Quinns Labor.Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt.Man kann sie eigentlich nicht orten.Wenn die Verbindung aktiv ist, kann man allerdings das Signal verfolgen.Du musst also aufpassen, wann und wo du mit uns in Kontakt trittst.«»Kade hat nichts darüber gesagt, wie sie es mit dem Scannen halten.«»Nein.Aber er hält sich ja nur auf dem Außengelände auf, und das Scannen findet wahrscheinlich eher im Innenbereich statt.«»Wie hast du die Teile von Quinn bekommen, ohne ihn zu fragen, ob er bei dem Auftrag dabei ist?«»Wir haben ihn nicht gefragt.Wir haben sie uns einfach genommen.«Ich hob erstaunt die Brauen.»Wann?«»Vor zwei Nächten.«»Und?«»Er ist sofort nach Melbourne gekommen.«Also war er hier gewesen, genau wie ich vermutet hatte.Dieser Mistkerl konnte aber auch nicht ein einziges Mal ehrlich mir gegenüber sein.Ich war besser ohne ihn dran.Wirklich.Aber wieso tat die Vorstellung, ihn nie mehr wiederzusehen, dann so weh? Wir beide hatten schließlich keine Zukunft zusammen, Herrgott noch mal.Ein Vampir konnte einfach nicht mein Seelenverwandter sein.»Hatte er uns gleich in Verdacht?«»Sein Sicherheitssystem war besser, als wir angenommen hatten.«Ich verdrehte die Augen.»Wie oft hast du mir schon erklärt, dass man den Feind nie unterschätzen darf?« Ich blieb an der Ampel stehen und blickte mich um.Eine große, braunhaarige, hellgrau gekleidete Frau stand neben dem berühmten Parkeingang in der Form eines lachenden Mundes.»Ich habe die Zielperson entdeckt.Quatsch mir die nächsten Minuten nicht ins Ohr.«Jack schnaubte so laut, dass ich zusammenzuckte.»Ich mach das nicht zum ersten Mal, Kleines.«Ich grinste und überquerte bei Grün die Straße.Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch sieben Minuten Zeit hatte.Ich schob den Rucksack hoch, holte tief Luft und wurde zu Poppy.Ich versuchte, wie sie zu denken und in ihre Persönlichkeit zu schlüpfen, dann schritt ich direkt auf Dia zu.»Erzähl mir nicht, dass die große Dia Jones jetzt schon auf der Straße auf Kundenfang gehen muss.Bist du so tief gesunken?«, sagte ich sarkastisch mit tiefer Stimme.»Ich hab doch immer gewusst, dass du eine Betrügerin bist.«Sie sah mich verwundert an, und in der Sekunde wurden mir zwei Sachen klar.Erstens, dass Dia Jones total blind war.Zweitens, dass die übersinnliche Kraft, die auf dem Foto von ihr ausgegangen war, nicht im Entferntesten ihrer wahren Ausstrahlung entsprach
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