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.Galle, Bauchspeicheldrüse, Darm - alle seine inneren Organe hatten ihre Tätigkeit eingeschränkt.Magkue hatte es bei den ersten Opfern versucht, aber es war mißlungen.Nicht einmal mit künstlicher Beatmung oder mit einem syntrongestützten künstlichen Blutkreislauf war den Patienten mehr zu helfen gewesen.Es war, als sei die gesamte Biochemie zusammengebrochen, als seien die Gesetze und Regeln, nach denen Enzyme arbeiteten und Hormone wirkten, nach denen sich Eiweiße bildeten und Fett verdaut wurde, als seien eben diese Regeln weggeschmolzen wie Schnee unter heißer Sonne, und wo keine Regeln mehr waren, konnte auch nichts mehr funktionieren.Auch bei Carl Liramm war es so.Tonya hielt seine Hand und weinte verzweifelt, und irgendwann, in ein paar Minuten, erlosch der Schlag des Herzens, wie man ihn an der Halsschlagader von Carl Liramm sehen konnte.Das war alles.Kein Lärm, kein Todeskampf, nur ein mattes Erlöschen, beiläufig und belanglos.Tonyas Kopf zuckte nach rechts und links.Boro Shufman packte die junge Frau und stellte sie auf die Beine.Gut so.Er brauchte sie jetzt nur wegzuführen, irgendwohin, bis der Anfall sich verlaufen hatte.Danach würde sie ihn vergessen haben und auch, daß Carl Liramm vor ihren Augen gestorben war.Gestorben wie mehr als siebzig andere.Ihre Leichen waren an Bord der ODIN gebracht worden.Die Kühlkammern funktionierten erstaunlicherweise.Dort konnten die Körper verwahrt werden, bis.Es gab kaum noch jemanden, der sich ernsthaft Gedanken machte über dieses „bis."Es gab kein Ereignis mehr, auf das man warten konnte.Es war zu spät, die Menschen hatten die Hoffnung verloren.45 Tage waren vergangen, seit sie mit der ODIN in Moiras Heimat vorgestoßen waren, knapp eineinhalb Monate - verglichen mit den dreieinhalb Jahren, die der Anflug an die Große Leere gedauert hatte, war das eine Kleinigkeit.Boro Shufman half Tonya Cinistrella, sich zu setzen.Ihr Verstand klarte langsam auf.Sie starrte Shufman an, aus tränenblinden Augen.„Er ist tot, nicht wahr? Carl ist tot." Boro nickte knapp.Tonya weinte und schniefte, dann versuchte sie sich zu beruhigen und ihre Fassung wiederzugewinnen.Vergeblich.„Warum?" fragte Tonya und starrte ins Leere.„Warum mußte er sterben? Warum Carl.Er ist so ein gütiger Mensch, so warm und freundlich.Warum mußte er sterben? Warum er, warum nicht jemand anders, jemand, den keiner vermißt?"Warum nicht Boro Shufinan? Sie hatte es nicht gesagt, nicht einmal bewußt gedacht, aber ihr Blick und ihre Geste waren deutlich.Es war nicht böse gemeint, nur ehrlich.Es tat trotzdem weh.Damit der ändere sich ein paar Tage länger fürchten kann.Es war schlimm, die anderen sterben zu sehen.Nicht helfen zu können.Zum einen, weil man die Fähigkeit dazu nicht hatte, nicht einmal im günstigsten Fall.Zum anderen, weil es nichts zu helfen gab.Man konnte nichts tun.Nur warten.Zusehen, wie die anderen litten und starben.Und darauf warten, daß man selbst an die Reihe kam.Zuerst mit den kleinen Anfällen, dann mit den großen, zum Schluß.Bei den meisten lief es so ab wie bei Carl Liramm.Sein Hirn war sowenig durchblutet worden wie die anderen Teile seines Körpers; er hatte sein Ende sozusagen gar nicht mitbekommen.Eigentlich beneidenswert.Boro Shufman hatte keine Lust zu sterben.Nicht auf diese Weise und auch nicht auf andere, jedenfalls nicht jetzt.Nicht so beiläufig, so unerheblich.Er wußte zwar, was er wollte, aber er wußte auch, daß er es nicht kriegen würde.Nicht in dieser Situation.Er konnte Tonya Cinistrella sich selbst überlassen.Zu helfen war ihr ohnehin nicht.Und wann sie an der Reihe war - wer konnte das wissen?Ein Dutzend Meter entfernt lagen zwei Menschen auf dem Boden, hielten einander umschlungen und warteten so auf das Unvermeidliche.Boro Shufman spürte den Neid in seiner Kehle brennen und wandte sich ab.Er stapfte hinüber zur Baracke von Magkue.Der Ara hatte es aufgegeben, sich um die Kranken zu kümmern.Er war ganz und gar auf seine Forschungen konzentriert, zeigte kein anderes Interesse mehr.Vielleicht, so überlegte Boro Shufman, hatte er sogar eine Chance, dieser verrückte Ara
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