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.“„Prima, den nehmen wir.“„Gib mal den Zettel mit den Maßen!“Katja schulterte den Stoffballen und ging zu der Verkäuferin hinüber, die gerade versuchte, einem Ehepaar einen geblümten Brokatstoff aufzuschwatzen, weil er „sehr gern gekauft werde“.„Bitte hiervon zehn Meter.“ Katja ließ den Stoffballen auf die ausgesteckten Arme der Verkäuferin plumpsen, daß die fast das Gleichgewicht verlor.„Wirklich, der wird immer sehr gern genommen“, sagte die Verkäuferin noch einmal beschwörend und rappelte sich wieder auf.„Das macht nichts, wir kaufen ihn trotzdem“, sagte Katja trocken.„Zehn Meter, bitte.“„Hören Sie, junge Frau, wir waren aber zuerst da“, brummte der Kunde.„O Verzeihung“, Katja lächelte ihn schuldbewußt an, „ich dachte, Sie wären noch nicht entschlossen — würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn wir unseren Stoff schnell bezahlen? Unser Baby, wissen Sie.es ist allein zu Hause.“Diesmal wurde Klaus von einem Hustenanfall geschüttelt.Er wandte sich ab und verdrückte sich in Begleitung der Verkäuferin Richtung Kasse.Katja dankte dem Ehepaar mit einem huldvollen Lächeln und stelzte hinter den beiden her.Sie hörte gerade noch, wie die Frau zu ihrem Mann sagte: „Diese jungen Leute heutzutage können einem leid tun.So jung und schon Mutterpflichten.“Die „bedauernswerten jungen Leute“ schritten, das Paket mit dem Gardinenstoff im Arm wie einen Säugling, ans andere Ende der vierten Etage, wo sich die Schallplatten- und Geschenkeabteilung befand.In Glasvitrinen lockten nutzlose Kleinigkeiten zum Kauf, von runden Ständern hingen Poster und Kunstdrucke wie Fahnen herab, und an der langen Disco-Bar saßen junge Männer und Mädchen, Kopfhörer über die Ohren gestülpt, mit verzückten Blicken und wippten einem unsichtbaren Takt folgend blöde mit den Köpfen wie eine Herde aufgezogener Spielzeugtiere.„Jetzt darfst du dir etwas aussuchen“, sagte Katja, „wenn du magst: ein neues Poster, es kann natürlich auch etwas anderes sein.“Klaus wühlte bereits eifrig in einem Ständer mit Foto-Plakaten.„Dies hier wäre doch hübsch.Es würde mich ständig an dich erinnern.“Er zog ein Poster heraus, auf dem eine Schimpansin an einem Ast schaukelte.Sie hielt sich mit einer Hand fest und hielt den zweiten Arm und die Beine graziös von sich gestreckt wie eine Tänzerin.Dabei grinste sie den Betrachter an.Katja runzelte die Stirn.„Eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht abzuleugnen.Aber würdest du es ertragen, deine Tage so Auge in Auge mit mir zu verbringen?“„Du hast recht, ich hätte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich meine Hosen nicht ordentlich aufgehängt habe oder mir in Gedanken versunken in der Nase gebohrt habe.Dein mahnender Blick über mir würde zuviel Selbstdisziplin von mir fordern.“„Hier —ist das nicht toll?“„Zeig her!“Katja zog ein großes Foto aus dem Ständer, auf dem eine Herde Büffel in einer weiten Steppenlandschaft zu sehen war, und im Hintergrund der schneebedeckte Gipfel des Kilimandscharo.Klaus betrachtete es andächtig.„Da möchte ich jetzt sein", sagte er sehnsüchtig.„Willst du mir das wirklich schenken? Es ist sicher viel zu teuer!“„Gefällt’s dir? Dann sollst du es haben.“„Danke…“ Klaus machte eine zögernde Bewegung, als wolle er Katja einen Kuß geben, traute sich dann aber doch nicht.Katja merkte es und wich in Geschäftigkeit aus.Sie stellte die Schimpansin zurück in den Ständer, zog das Afrika-Poster heraus und kramte nach ihrem Portemonnaie.Dann drückte sie Klaus einen Zettel in die Hand.„Hier, studier du schon mal Mamis Einkaufsliste, ich gehe inzwischen zur Kasse.“Eine halbe Stunde später standen sie mit Tüten und Päckchen beladen wieder in der Sonne.„Jetzt möchte ich dir auch noch etwas kaufen“, sagte Klaus energisch.„Komm, ich hab eine Idee."Er zog Katja auf die andere Straßenseite hinüber und blieb vor einer Boutique stehen, in der es Jeans, T-Shirts, Gürtel und Schmuck gab.„Schau dir mal die Gürtel an, ob dir einer besonders gut gefällt.Ich möchte dir einen schicken Jeansgürtel schenken.“„Du spinnst ja, so viel Geld auszugeben, kommt doch gar nicht in Frage!“„Bitte! Verdirb mir doch den Spaß nicht — wie wär’s mit dem dort, gefällt er dir?"„Der ist klasse!“„Also gut, dann komm.“Sie wollten gerade den kleinen Laden betreten, als sich von hinten zwei Arme um Katjas Schultern legten.„Katjuscha — hast du keine Augen im Kopf, oder bist du so beschäftigt? Du hast mich fast umgerannt und hast mich nicht erkannt!“ Janos drehte Katja lachend zu sich um.„Grüß dich! Willst du dir neue Jeans kaufen — oder nur stöbern? Wenn du was kauten willst, komme ich mit, ich bin ein erstklassiger Berater, was Damengarderobe betrifft, ich werde dir genau das richtige aussuchen, verlaß dich drauf [ Pobierz całość w formacie PDF ]