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.« Die Nymphe entfernte sich.Nymphen waren nicht bekannt für die Tiefe oder die Langlebigkeit ihrer Gefühle.In den nächsten Tagen dachte Richard viel über Gina nach.Das Pferd sagte, daß sie nicht existiert.Aber es mußte sie geben, weil er sie gesehen hatte.Je mehr er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher wurde es für ihn, daß eine Person dann existierte, wenn jemand an sie glaubt.Und er glaubte.Deshalb konnte er sich nicht dazu durchringen, sie zu vergessen.Wahrscheinlich würde sie dann wirklich verschwinden.Ein Geist schwebte herauf.»Es muß schrecklich sein, sterblich zu sein«, sprach er.»Ich würde dich gerne befreien, aber ich habe keine Substanz.Zudem weiß jeder, daß du die Szenarien zerstört hast.Also, ich werde jetzt in die Schloß-Roogna-Szene gehen.Ich spiele dort einen Geist, der ein böses Kind erschrecken soll!« Er schwebte davon.Geister waren nicht für große Sympathien zu sterblichen Kreaturen bekannt.Richard dachte über die Dinge nach, die der Geist gesagt hatte und die wie das Echo von dem klangen, was die Nymphe ihm gesagt hatte.Jeder wußte um das, was Richard getan hatte.Er war verflucht, hier zu bleiben, bis jemand kam, der seine Situation nicht kannte.Wie lange würde das dauern, wenn doch jeder Bescheid wußte?Vielleicht war es doch einfacher, Gina zu vergessen.Dann müßte das Pferd ihn freilassen.Aber Gina würde nicht mehr existieren.Er konnte diese Vorstellung nicht ertragen, also gab er auf.Ein Kobold kam dahergewandert.»Sag, wer bist du, Spatzenhirn?« fragte der Kobold höflich, wie es so die Art der Kobolde war.»Nur ein gefesselter Riese«, antwortete Richard.»Gut, vielleicht sollte ich dich besser befreien, Plattfuß«, meinte der Kobold.»Ich denke, daß dein blödes Blut zum Störfaktor in der Navigation wird.Wie können wir nach Schloß Roogna finden, wenn der saubere Pfad von diesem Zeug überschwemmt wird?«»Nenne deine Belohnung«, sagte Richard.Er erinnerte sich, daß er dreimal fragen mußte oder es würde nicht funktionieren.»Eine Belohnung!« rief der Kobold aus.»Will mal sagen, daß das ’ne saubere Sache ist, Haarnase! Wie wäre es mit einer großen Tasche voll Goldobst?«Nun kam es, daß Richard eine kleine Tasche voll Goldobst zusammen mit seinem Schnitzmesser an seinen Gürtel gebunden hatte.Vielleicht hatte der Kobold das gesehen, denn Kobolde haben besonders scharfe Augen.Für den Kobold mußte das eine große Tasche sein.»Ja, du kannst sie haben, wenn du mich befreist«, sagte er.»Großartig!« Der Kobold versuchte, an einem der Stricke zu ziehen, aber er konnte sie nicht bewegen.Er versuchte, es durchzubeißen, aber seine Zähne hinterließen nicht einmal einen Abdruck.Als nächstes verfluchte er es, und obwohl das Laub in der Nähe verwelkte – die Fessel blieb fest.»Tut mir leid, ich kann diese Fessel nicht lösen, James«, stellte der Kobold fest.»Ich bin Richard«, sagte der Riese.»Richard! Hey, ich kenne den Namen.Bist du nicht derjenige, der…?«»Genau der«, stimmte Richard traurig zu.»Aber ich werde das Gold trotzdem mitnehmen, weil ich es versucht habe«, sprach der Kobold.Aber die gierige, kleine Kreatur war auch nicht in der Lage, die Tasche mit dem Goldobst zu entfernen.Zuletzt stolzierte er mißmutig davon.Kobolde sind nicht gerade für ihre Großzügigkeit und Empfindsamkeit bekannt.Richard dachte nun einige Tage über den Kobold nach.Es schien zu stimmen, daß die Annahme der Belohnung eine Befreiung unmöglich machte.Das war zu furchtbar.Wer würde dumm genug sein, den Versuch zu unternehmen, ihn zu befreien, ganz ohne den Gedanken an eine Belohnung?Er fragte sich abermals, ob er Gina vergessen sollte.Aber er war der Meinung, daß er es einfach nicht konnte, auch wenn er sterben würde.Wenn sie nicht existieren konnte, dann würde er auch nicht mehr leben wollen.Das schien gerecht zu sein.Zuletzt kam ein junges Menschenpaar vorbei.Richard hatte nur noch sehr wenig Hoffnung.Er wollte schon fast gar nicht mehr aufwachen, und seine Stimme war kaum noch vorhanden.Aber zu seiner Überraschung wußte der junge Mann nichts von seiner Situation und nahm keine Belohnung an, obwohl Richard ihn dreimal eindringlich fragte.Was für eine unglaubliches und wertvolles Wesen das war!»Nun zu guter Letzt bin ich frei!« rief er aus.»Dank Deiner Hilfe, Grey Mundane.«»Ich heiße Murphy«, berichtigte Grey.»Grey Murphy of Mundania.«»Murphy! He, ich kenne den Namen! Bist du nicht derjenige, der Leute verflucht?«»Nein«, erwiderte Ivy.»Das ist nur ein Gerücht.«»Gut, ich bin froh, daß ihr gekommen seid, weil nun der Fluch des Pferdes gebrochen ist und ich die Suche nach Gina wieder aufnehmen kann.«»Aber sie ist nur eine Fiktion…« begann Ivy.»Ich habe darüber nachgedacht«, unterbrach Grey.»Warum ist der Hengst der Finsternis so darauf bedacht, daß Richard sie vergißt, wenn sie nur eine Fiktion ist? Ich meine, wer kümmert sich schon um jemanden, der an etwas glaubt, das gar nicht existiert?«Ivy sah ihn an, als ob sie irgendwo eine Beleidigung erwartete, sagte aber nichts.Zu spät erkannte er, daß sie seine Frage als Anspielung auf ihren Glauben an die Magie verstehen konnte.»Das Pferd wollte nicht, daß ich an Gina glaube«, bemerkte Richard.»Ich weiß nicht warum.«»Ich denke, ich weiß es«, vermutete Grey und erwärmte sich für diesen Gedanken.»Hier im Traumreich gelten andere Regeln.So können hier einige Dinge, die es in der Wirklichkeit nicht gibt, deshalb existieren, weil die Leute daran glauben.So ist es vielleicht dein Glaube an Gina, der sie zur Wirklichkeit werden läßt.Kein anderer glaubt an sie.Aber solange du daran festhältst, existiert sie wahrscheinlich wirklich.«»Ja!« stimmte Richard zu.»So kann ich sie vielleicht immer noch finden!«»Vielleicht kannst du das«, pflichtete Grey bei.»Aber es ist bestimmt besser, wenn du während deiner Suche keine weiteren Szenerien einreißt, sonst wird der Hengst dich wieder bannen!«»Aber wie kann ich sie sonst suchen?«»Vielleicht können wir mit dem Hengst reden und eine Art Handel mit ihm abschließen: Schließlich willst du Gina haben, und er möchte dich hier raushaben.«»Du willst mit dem Hengst der Finsternis verhandeln?« fragte Ivy verwundert.»Wie kannst du das tun, wenn du nicht an ihn glaubst?«»Ich glaube, daß es eine Autorität gibt, mit der wir einen Handel eingehen können«, erwiderte Grey.»Ich kümmere mich nicht darum, welchen Titel sie trägt.«Ivy zuckte mit den Achseln.»Der Hengst der Finsternis ist nicht wie andere Autoritäten.Er ist gefährlich.«»Was kann er tun… mich verzaubern?« hakte Grey nach.Schließlich war der Riese ja auch verzaubert worden.Natürlich könnte dies alles Teil einer Szenerie sein, aber Richard schien eine wirkliche Person zu sein.»Wie finden wir ihn?«»Ich kann den Hengst der Finsternis für dich herbeirufen?« erklärte sich Ivy bereit [ Pobierz całość w formacie PDF ]