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.Er zieht sich auf die Beine und starrt auf die topografische Karte und die weite, gewellte Landschaft, die unter dem Bug hinwegsaust.Vor ihnen liegt ein Ring aus saftiger Vegetation und grünem Wald.Dahinter ist es relativ flach, aber über die Bäume dürften sie es kaum noch schaffen.Doch auf dieser Seite des Waldgebiets liegt eine Wiese, und diese Wiese visiert El Capitán an.Von dort bis zum Ziel sind es nur vierzehn Kilometer.»Wir haben Nordwestwind!«, ruft er Fignan zu.»Sag mir, wie ich das Scheißteil lande!«»Es empfiehlt sich, das Luftschiff vor dem Aufsetzen in den Wind zu steuern.«»Verstanden!« El Capitán zieht den Bug nach links, bis sie hart am Wind fliegen, und peilt die Mitte der Wiese an.»Dumm nur, dass da unten keine Bodencrew wartet …« Gerade so schafft er es über den letzten Hügel, und kaum befindet er sich über flachem Land, zerrt er die Nase direkt in den Wind.Das Schiff schwebt auf der Stelle, stabilisiert von den Propellern, die gegen die Windrichtung arbeiten.Das Heck sackt weiter ab.Als El Capitán die Pumpen der anderen beiden Tanks ein bisschen runterdreht, sinkt das Luftschiff rasch.»Nicht so schnell! Nicht so schnell!«, bettelt er, während er die gespreizten Standfüße am Rumpf ausfährt.»Schön langsam.«»Schön langsam«, sagt Helmud.Doch das Heck ist einfach zu schwer.Es zieht sie zu rasch nach unten.El Capitán steigert den Druck auf den dichten Tanks – viel zu abrupt.Der Bug schnellt nach oben.»Festhalten!«, schreit er.»Bereit zur Landung!«Helmud klammert sich an seine Schultern.Doch El Capitán kann sich nicht festhalten.Er versucht immer noch, den Aufprall abzufedern, indem er die Propeller hochdreht, den vorderen Tank komplett öffnet und alles aus dem mittleren Tank herausholt, was irgendwie geht.»Bereit zur Landung«, flüstert Helmud heiser.»Bereit zur Landung!«Als sie aufschlagen, kracht El Capitán mit der Stirn auf die Gashebel.Er landet auf dem Boden, benommen, ein Auge verschwommen, da es sich sofort mit Blut gefüllt hat.Der mittlere Tank, der immer noch läuft, verleiht dem Schiff noch etwas Auftrieb, und so wird es vom Wind hin und her geschubst und kippt auf die Seite.Die Windschutzscheibe kracht auf irgendetwas Hartes, springt und splittert.Gekentert, denkt El Capitán.Er rutscht gegen die gläserne Cockpitwand.Weil das Luftschiff immer noch nicht zur Ruhe gekommen ist, kann er sich kaum aufrichten.»Bereit zur Landung!«, kreischt Helmud.»Bereit zur Landung!«»Schon gut, Helmud«, sagt El Capitán.»Schon gut, Bruder.« Er streckt die Hand aus, so weit er kann, und knallt die Faust auf die Kontrollen für die letzte Pumpe und die Propeller.Mit einem Seufzer der Erleichterung setzt das Schiff vollständig auf, als wäre es auf den Meeresgrund gesunken.Die Navigationsanzeige ist erloschen.El Capitán zwinkert das Blut aus dem Auge und zieht sich auf den Ellenbogen zur Windschutzscheibe.Draußen herrscht tiefste Dunkelheit.Ihm fällt auf, wie still es ist.»Pressia!«, ruft er.Seine Stimme ist kaum zu hören.Und plötzlich wird alles schwarz.PRESSIASchlag auf den KopfPressia hängt schief in der Luft, beinahe kopfüber.Nur der Beckengurt, der ihr tief in den Oberschenkel schneidet, hält sie noch im Sitz.Ihr Gesicht schwebt vor einem Bullauge, hinter dem sie nichts als dicke, scharfe Grashalme sieht.Das Luftschiff hat keinen Auftrieb mehr, und so wurde es von der Schwerkraft auf die Seite gerollt.Sie tastet unter dem Pullover nach den Ampullen.Beide noch heil.»Verdammt, was war das denn?«, fragt Bradwell, der genau wie sie vom Gurt gefesselt wird.Doch er ist groß genug, um sich mit der Hand an der gewölbten Wand über dem Bullauge abzustützen.»Eine Bruchlandung«, sagt sie, während sie nach der glatten Schnalle ihres Gurts sucht.Aber wenn sie den Gurt löst, kracht sie auf den Boden …Bradwell stemmt beide Hände gegen die Decke.»Mach meinen Gurt auf.Dann helf ich dir mit deinem.«Sie schiebt die Finger unter den beweglichen Silberhebel seines Gurts und klappt ihn hoch.Bradwell fällt und fängt sich mit seinen starken Armen ab, stellt sich auf die Seitenwand der Kabine und schlingt ihr einen Arm um die Hüfte.Als sie sich an seinen Hals klammert, lässt er ihren Gurt aufspringen und hilft ihr herunter.Pressia genießt das Gefühl – Bradwell ist groß und kräftig, gestählt vom jahrelangen Überlebenskampf.Gemeinsam klettern sie ins Cockpit.Das Luftschiff wankt unter ihren Schritten.El Capitán liegt auf dem Boden, bewusstlos, die Arme von sich gestreckt.Blut läuft aus einem Riss an seiner Schläfe und sammelt sich in einer Pfütze um seinen Kopf.Ein dunkler Heiligenschein.Er ist k.o.Helmuds Kopf hebt sich von seiner Schulter.»Bereit zur Landung«, flüstert er.»Bereit zur Landung.Bereit zur Landung.« Seine Wange glänzt rot und feucht.Das Blut seines Bruders.»Mein Gott«, sagt Bradwell.»Was sollen wir machen?«»Die Verletzung mit Eis kühlen, um Schwellungen zu vermindern«, sagt Fignan, der neben ihnen sitzt.»Druck ausüben, um die Blutung zu stoppen.«Pressia kniet sich neben El Capitán, zerrt den Ärmel ihres Pullovers über den Handballen und presst ihn auf die Wunde.»Geh eine Decke holen!«Schnell klettert Bradwell zurück in die Kabine.»War er sofort bewusstlos?«, fragt sie Helmud.Helmud sieht sie mit großen, nervösen Augen an.»Bereit zur Landung.«»Keine Angst, Helmud.Keine Angst.«Bradwell taucht wieder auf, eine Decke in der Hand.Pressia faltet sie ein paar Mal und drückt sie auf die Wunde.Es ist eine marineblaue Decke, die das Blut schnell aufnimmt.Bald ist sie einen Farbton dunkler.»Schau dir seine Augen an«, sagt Pressia.Bradwell bückt sich zu El Capitán und zieht eines seiner Lider nach oben.»Worauf soll ich achten? Ob seine Pupillen geweitet sind?«»Ja.Hoffentlich weiten sie sich synchron.«Bradwell zieht beide Lider nach oben und bewegt den Oberkörper hin und her, um Fignans Licht teilweise abzuschirmen.»Leider nicht.«»Er hat eine Gehirnerschütterung.Wir können ihn nicht zurücklassen.«»Aber wir können die Mission nicht aufgeben.Der Sonnenaufgang wartet nicht auf uns.«»Bereit zur Landung«, sagt Helmud.El Capitáns Lider zittern.»Cap?«, fragt Pressia.»Bist du da?« Sie streicht ihm mit der Puppenkopfhand über die Wange.El Capitán blinzelt.Sieht sie an.Kneift die Augen zusammen.Sein Blick treibt ab, driftet zurück zu ihrem Gesicht, bleibt an ihren Augen hängen.Er versucht, etwas zu sagen, und bringt nur ein Krächzen heraus.Pressia beugt sich über ihn.»Ja, Cap?«Da hebt er die Hände und legt sie vorsichtig an ihre Wangen.»Pressia«, flüstert er – und küsst sie.Ein flüchtiger Kuss auf die Lippen, ganz sanft und zart.Pressia ist fassungslos.Sie weiß nicht, was sie sagen soll.Ihre Atmung setzt aus, ihre Augen weiten sich.Sie erinnert sich an El Capitáns Gesang auf den Gleisen, an das Liebeslied, an die leidenschaftliche Diskussion über Romantik, die sie später auf dem Damm geführt haben.Ihre Hand drückt immer noch die Decke auf El Capitáns Risswunde.»Cap«, murmelt sie und schüttelt den Kopf.»Du hast mich …« Geküsst.El Capitán hat sie geküsst.Bestimmt war es ein Irrtum.»Ich liebe dich, Pressia Belze«, sagt El Capitán.Das war kein Irrtum
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