[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Deon und Robby sahen verlegen zur Seite.»Es ist doch idiotisch«, platzte Deon schließlich heraus.»Ich weiß nicht, warum ihr die ganze Sache nicht einfach ignoriert.Was hätte es dem Kind ausgemacht, wenn ihr nicht den Hörsaal verlassen hättet?«Philip betrachtete ruhig Deons wütendes Gesicht.»Es ist ein ungeschriebenes Gesetz.Und glaube nur ja nicht, daß einer von uns zum Märtyrer werden will, indem er es bricht.«»Ihr unterwerft euch der Politik der Rassentrennung, das ist alles.«»Nun, was bleibt uns anderes übrig? Es ist die einzige Bedingung, unter der wir hier studieren können: Wir dürfen keine weißen Patienten untersuchen.«Ein langes, angespanntes Schweigen; endlich zuckte Philip mit den Schultern.»Was war denn mit der Röntgenaufnahme?«Robby war sichtlich froh, das Thema wechseln zu können.»Erzähl du«, grinste er und knuffte Deon mit seinem knöchernen Ellenbogen in die Seite.»Nie werde ich Deons Gesicht vergessen, als er das sah.« Er verzog sein Gesicht zu einer schielenden Grimasse und lachte laut auf, so daß die Frau an der Kasse sich missbilligend umdrehte.»Mach schon.Erzähl es ihm.«»Es muß eine Eierstockzyste mit Zähnen drin gewesen sein«, sagte Deon kurz.»Zähne!« ahmte Robby Deons entsetzte Stimme nach.»Ich sehe Zähne!«»Ein supergescheiter praktischer Arzt hatte behauptet, sie habe die Zähne verschluckt.Zum Glück brachte man sie dann hierher, und die Gynäkologen stellten die richtige Diagnose«, sagte Deon zu Philip.Philip nickte.»Zystisches Teratom des Eierstocks.Teil eines unentwickelten Zwillings.«»Dem kannst du nichts mehr beibringen.« Robby schüttelte bewundernd den Kopf.»Komm schon, Professor, sag uns, was beim Examen drankommt.«Philip lächelte jungenhaft, und Deon erkannte in dem Lächeln den Buben von der Farm wieder.»Wenn ich es bloß wüsste.« Er trank den Tee aus und schob die Tasse von sich.Nachdenklich zerbröckelte er eines der Brote.»Wisst ihr, ich frage mich, ob das wirklich die Lösung ist.«»Was?« erkundigte Deon sich.»Die Theorie, daß der Tumor eine verwachsene Zelle ist, die sich in den Zwilling des Kindes hätte entwickeln sollen.«»So steht es jedenfalls in den Lehrbüchern«, unterbrach Robby.»Und was ist, wenn die falsch sind?« fragte Philip.»Und so was sagst du, wo in drei Monaten Examen ist!« Deon zog seinen Stuhl energisch ein Stück näher.»Bis dahin mußt du dich schon noch an die Antworten halten, die in den Büchern stehen.«Philips Mundwinkel zogen sich trotzig nach unten, aber er sagte nichts mehr.Deon und Robby aßen schweigend weiter.»Wenn man sich's recht überlegt, ist es wie eine Abtreibung, nicht?« meinte Deon schließlich.Die anderen beiden starrten ihn verständnislos an.»Nun, ich meine, wenn die Geschwulst der Zwilling ist, dann nimmt man eine Abtreibung vor, indem man sie herausschneidet.«»Das ist ja wohl ein bißchen weit hergeholt«, sagte Robby kauend.Philip schien interessiert.»Ganz so abwegig ist es nicht, aber ich glaube nicht, daß die Behauptung Gültigkeit hat.Die Zyste ist ja kein Fötus.Sie kann nicht geboren werden und kann auch nicht selbständig existieren.«»Das stimmt wohl«, erwiderte Deon und stieß den Teller endgültig von sich.Er konnte den Fraß heute nicht hinunterbringen.Er sah hinüber zu Philip, in sein waches Gesicht, dessen Züge nur wenig sein gemischtes Blut verrieten.Er ist Farbiger, dachte Deon.Unbewußt hatte ihn das veranlasst, sich zu ihm zu setzen.Farbige wissen über derlei Dinge Bescheid.Es kommt bei ihnen weiß Gott oft genug vor.Vielleicht kennt er jemanden, zu dem ich gehen könnte, jemanden, der uns hilft.»Apropos Abtreibungen«, sagte er gewollt beiläufig.»Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn ein unverheiratetes Mädchen mich bitten würde …«»Wenn ihr Leben oder ihre Gesundheit in Gefahr ist, ja«, sagte Philip sofort.»Sonst nicht.«»Ich weiß.So steht es im Buch.Aber du hast ja selbst eben gezweifelt, ob das immer richtig ist.Es gibt doch auch andere Situationen, in denen eine Abtreibung ratsam ist.«»Und die wären?«»Gesellschaftliche.Die Gesundheit einer Frau ist ja nicht das einzige, das auf dem Spiel steht.Ihr Platz in der Gesellschaft könnte gefährdet sein.«»Dann sollte sie Geburtenregelung praktizieren.«»Ist denn eine Abtreibung nicht auch eine Art der Geburtenregelung?«»Diese Frage habe ich dir schon beantwortet.Ein Fötus kann selbständig existieren, also hat er ein Recht, geboren zu werden [ Pobierz całość w formacie PDF ]