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.Außerdem war es ihr lieber, wenn sie nicht mitbekam, wie ihr die Betäubungsspritze gegeben wurde.Bald fühlte sie sich so entspannt und sorglos, als würde sie schweben.Erst glaubte sie, sich nur einzubilden, dass jemand ihre Brüste berührte.Es war nur eine federleichte Liebkosung gewesen.Bestimmt war diese sensorische Halluzination auf ihren euphorischen Zustand zurückzuführen.Aber beim zweiten Mal war der Druck deutlich fester, und diesmal spürte sie ihn direkt an der Brustwarze.Das war bestimmt keine Einbildung.Sie schlug die Augen auf, schüttelte mit aller Kraft die Lethargie ab und zog die kleine Maske von ihrer Nase.Brad Armstrong lächelte auf sie herab, und sein schmieriges Grinsen überzeugte sie, dass sie nicht phantasiert hatte.»Was zum Teufel erlauben Sie sich?«»Tu doch nicht so, als hätte es dir nicht gefallen«, hatte er geflüstert.»Dein Nippel ist immer noch hart.«Obwohl sie nach hinten gekippt im Behandlungsstuhl lag, schoss sie wie eine Rakete hoch und schleuderte dabei das Metalltablett mit den Instrumenten beiseite, das laut scheppernd zu Boden fiel.Die Helferin, die er unter einem fadenscheinigen Vorwand hinausgeschickt hatte, kam postwendend ins Behandlungszimmer geeilt.»Was ist denn los, Ms Gibson?«»Dr.Baker soll mich anrufen, sobald er zurück ist«, kommandierte sie und stürmte hinaus.Der Zahnarzt hatte sie noch am selben Tag angerufen und sich besorgt nach ihr erkundigt.Sie schilderte ihm, was vorgefallen war.Als sie fertig erzählt hatte, meinte er zerknirscht: »Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich beim ersten Vorfall dieser Art angenommen hatte, die Lady hätte das erfunden.«»Er hat das schon mal getan?«»Ich versichere Ihnen, Ms Gibson, dass er es nicht wieder tun wird.Ich möchte Ihnen mein tiefstes Bedauern aussprechen.Wir werden die Angelegenheit sofort bereinigen.«Dr.Armstrong war entlassen worden.Mehrere Tage lang hatte Paris immer wieder eine Gänsehaut bekommen, wenn sie an den Vorfall dachte, aber im Lauf der Zeit war die Erinnerung verblasst.Bis zu diesem Moment hatte sie nicht mehr daran gedacht.»Ich nehme an, Ihr Mann gibt mir die Schuld daran, dass er gefeuert wurde.«»Ja.Er hatte zwar seither immer wieder Schwierigkeiten wegen ähnlicher Vorfälle in einigen anderen Praxen, aber er hegt trotzdem einen ganz besonderen Groll gegen Sie.Solange Sie noch in Houston waren, schaltete er immer den Fernseher aus, sobald Sie auf dem Bildschirm waren.Er zog über Sie her.Und als Ihr Verlobter verletzt wurde, meinte er, das würde Ihnen ganz recht geschehen.«»Er wusste von Jack und von dem Unfall?«»Und von Dr.Malloy.Er hat sich zusammengesponnen, dass Sie eine Dreiecksbeziehung hätten.«Paris entfuhr ein leises »Oh«.»Als wir hierher zogen und Brad entdeckte, dass Sie eine Radiosendung moderieren, flammte sein alter Hass wieder auf.« Mrs Armstrong senkte den Kopf und zwirbelte die Bügel ihrer Handtasche.»All das hätte ich Sergeant Curtis schon gestern erzählen sollen, aber ich hatte solche Angst, dass man glauben würde, Brad hätte etwas mit dem vermissten Mädchen zu tun.«»Sie wird nicht mehr vermisst.« Als Paris ihr sagte, dass Janey Kemps Leichnam gefunden worden war, verlor Toni Armstrong endgültig ihren heldenhaften Kampf gegen die Tränen.29Immer wenn John Rondeaus Weg den von Dean Malloy kreuzte, gab er sich alle Mühe, zuvorkommend zu wirken.Trotzdem reagierte Malloy mit unverhohlener Feindseligkeit.Das war auch Curtis aufgefallen.Rondeau hatte gehört, wie er Malloy gefragt hatte, ob es Probleme gäbe.Malloy hatte mit einem schroffen »Nein« geantwortet, und Curtis hatte nicht nachgebohrt.Wenn es nach Rondeau ging, konnte ihn Malloy anstarren, bis er schwarz wurde.Schließlich wollte er sich bei Curtis einschleimen, nicht bei Malloy.Der Psychologe war zwar der Ranghöhere, aber nur Curtis konnte Rondeau ins CIB holen.Malloy Junior hatte er genau da, wo er ihn haben wollte, und das mit randvollen Hosen.Die Ergebnisse des Lügendetektor-Tests hatten für den Jungen gesprochen und mehr oder weniger jeden Verdacht ausgeräumt.Warum, musste man sich fragen, war er also immer noch so zappelig?Die Schultern eingeschüchtert vorgeschoben, hockte er auf seinem Stuhl neben Curtis’ Schreibtisch.Keine Sekunde konnte er still sitzen, dieses Nervenbündel.Sein Blick huschte ängstlich hin und her.Er sah aus, als würde er sich in die Hosen pissen, sobald jemand »Buh!« machte.Nur Rondeau wusste, warum der Kleine so verängstigt wirkte, und er würde bestimmt nichts verraten.Gavin auch nicht.Rondeau war ganz sicher, dass der Kleine den Mund halten würde.Er hatte den Jungen so verschreckt, dass er ihn bestimmt nicht verpetzen würde.Ein genialer Schachzug, nicht ihn selbst, sondern seinen Dad zu bedrohen.Das hatte gewirkt.Im Moment war Curtis’ Arbeitsplatz regelrecht überfüllt, alle hatten sich zu einem Brainstorming versammelt.Curtis war hier, klar.Malloy.Gavin.Und Paris Gibson.Rondeau freute sich über jede Gelegenheit, in ihrer Nähe zu sein, obwohl sie ihn kaum bemerkte, nachdem Malloy sich ununterbrochen aufspielte und bis zum Erbrechen wiederholte, dass er fürchtete, sie könnte die Nächste auf Valentinos Liste sein.Rondeau war zufällig zu diesem Meeting gestoßen, als er vorbeigekommen war, um Curtis zu berichten, was er auf der CD gefunden hatte, die Mrs Armstrong Paris übergeben hatte.Es war nichts Weltbewegendes, aber Rondeau ließ sich keine Gelegenheit entgehen, Curtis zu beeindrucken und seine Chancen auf einen Wechsel ins CIB zu verbessern.Paris hatte – ohne es zu wissen, natürlich – schon vor seiner Ankunft seinen großen Auftritt zunichte gemacht.Was Toni Armstrong ihm verschwiegen hatte, während er ihr Haus durchsucht hatte, hatte sie Paris offenbart – dass ihr Mann Paris begrabscht hatte, als sie von ihm behandelt wurde.Hätte Mrs Armstrong ihm das erzählt und er hätte es zu Curtis weitertragen können, hätte er sich damit echte Anerkennung verdient.So hingegen musste er sich die Anerkennung auf andere Weise holen.»Ich habe kein gutes Gefühl bei diesem Typen«, meinte Sergeant Curtis eben über den Zahnarzt.»Hat er heute schon Kontakt zu seiner Frau aufgenommen?«, fragte er Paris.»Sie meint, nein.Sie hat ihn immer wieder zu erreichen versucht, aber ohne Erfolg.«»Wenn er sie von seinem Handy aus anrufen würde, könnten wir ihn über Satellit orten«, bemerkte Malloy.»Mit Sicherheit hat er es genau deswegen nicht getan«, sagte Rondeau und hoffte, dass Malloy jetzt wie ein Trottel dastand.Sein Hals schmerzte immer noch nach Malloys gestrigem Klammergriff.Er würde nie gut Freund mit Malloy werden, aber das war kein großer Verlust.»Haben Sie seine Telefonverbindungen überprüft?«, fragte Malloy.»Wir sind noch dran«, antwortete Curtis.»Falls er mehr als einmal im Sender angerufen hat, sieht es wirklich schlecht für ihn aus
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