[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.Was sie vor sich sah, hatte die Gedanken ihrer Freundin schon vergiftet.»Hübsche Bluse«, bemerkte Suzanne.»Hast du die Knöpfe nicht gefunden?«Ivy zog die Bluse um sich.»Ich bin nach oben gegangen, um nach ihr zu sehen«, fuhr Gregory fort, »und sie, na ja -« Er hielt inne, als wäre es ihm peinlich.»Sie hat mich angebaggert.Vermutlich überrascht dich das nicht.«»Nein«, erwiderte Suzanne mit eiskalter, unnahbarer Stimme.»Suzanne«, bettelte Ivy, »hör mir zu.Wir sind schon so lange befreundet und du hast mir vertraut -«»Dieses Mal hat sie es echt drauf angelegt«, sagte Gregory stirnrunzelnd.»Lag vermutlich am Alkohol.«Dieses Mal?, überlegte Ivy.»Ich schwör dir, Suzanne, er lügt!«»Hast du ihn geküsst?«, wollte Suzanne wissen, ihre Stimme bebte.»Hast du?« Sie sah hinüber zu dem zerwühlten Bett.»Er hat mich geküsst!«»Und du willst meine Freundin sein«, schrie Suzanne.»Wir wissen doch beide, dass du seit Tristans Tod hinter Gregory her bist.«»Er ist hinter mir her, seit -« Ivy sah, wie Gregory sie aus dem Augenwinkel beobachtete, und sie brach mitten im Satz ab.Sie wusste, sie hatte den Kampf verloren.Suzanne zitterte so sehr, dass sie die Worte kaum herausbekam.»Verschwinde«, sagte sie mit leiser, heiserer Stimme.»Verschwinde von hier, Ivy.Und lass dich nie wieder blicken.«»Ich mach das hier weg -«»Verschwinde! Verschwinde einfach!«,brüllte Suzanne.Sie konnte nichts mehr tun.Ivy ließ ihre Freundin zurück, die sich weinend an Gregory klammerte.11Ivy verschwendete keinen Gedanken daran, wie sie nach Hause kommen würde.Sie schlich sich in ein Badezimmer und spülte den Mund mit Zahncreme aus.Nachdem sie die Bluse zugeknöpft und in den Rock gesteckt hatte, rannte sie die Treppe hinunter, schnappte sich ihre Handtasche und hastete aus dem Haus.Sie kämpfte gegen die Tränen an.Gregory sollte später keine Geschichten zu hören bekommen, wie aufgelöst sie gewesen war.Wieder fielen ihr Philips Worte ein: »Er kann riechen, wenn du Angst hast.«Mittlerweile hatte Ivy sogar Todesangst - um sich und ihre Freundin.Sie konnten jederzeit über eines von Gregorys Geheimnissen stolpern.Und er war seiner selbst so sicher und größenwahnsinnig genug, um sich einzubilden, er käme damit durch: nicht nur sie zum Schweigen zu bringen, sondern auch Suzanne, Will und Beth.Ivy lief zügig die Lantern Road hinunter.Die Häuser in Suzannes Wohnviertel standen weit auseinander und es gab keine Gehwege.Bis zur Kreuzung war es fast noch ein Kilometer im Dunkeln, in die Stadt selbst noch einmal anderthalb.Nur der blassgelbe Mond spendete etwas Licht.»Engel, bleibt bei mir«, betete Ivy.Sie hatte ungefähr ein Drittel der Strecke hinter sich, als die Scheinwerfer eines Wagens hinter ihr aufleuchteten.Schnell trat sie von der Straße und duckte sich hinter einige Büsche.Der Wagen fuhr noch ein paar Meter, schließlich hielt er an.Ivy kroch rasch tiefer in die Büsche.Plötzlich schaltete der Fahrer seine grellen Scheinwerfer aus und sie konnte im Mondschein den Umriss des Wagens erkennen: ein Honda.Wills Wagen.Er stieg aus und blickte sich um.»Ivy?«Am liebsten wäre sie aus den Büschen und in seine Arme gerannt, aber sie beherrschte sich.»Ivy, wenn du hier bist, gib mir ein Zeichen.Sag mir, dass mit dir alles in Ordnung ist.«Ihre Gedanken überschlugen sich.Was konnte sie ihm erzählen, ohne die gefährliche Wahrheit auszuplaudern?»Antworte mir.Alles in Ordnung? Lacey hat mir gesagt, dass du in Schwierigkeiten bist.Sag mir, ob ich dir irgendwie helfen kann.«Selbst im schwachen Mondlicht konnte sie die Besorgnis auf seinem Gesicht erkennen.Sie hätte sich ihm gern anvertraut und ihm alles erzählt.Sie wollte zu ihm laufen und fühlen, wie sich seine Arme um sie schlangen und für einen Moment beschützten.Doch um seinetwillen durfte sie es nicht tun - das wusste sie.Ihre Augen brannten.Sie blinzelte ein paarmal, dann trat sie aus dem Dunkeln auf die Straße.»Ivy«, flüsterte er ihren Namen.»Ich - ich war auf dem Heimweg«, erklärte sie.Er deutete auf die Büsche hinter ihr.»Ist das eine Abkürzung?«»Kannst du mich vielleicht heimfahren?«, fragte sie leise.Er betrachtete einen Augenblick lang ihr Gesicht, dann öffnete er ihr schweigend die Wagentür.Als er die Tür zuschlug, lehnte sich Ivy dagegen und ein Gefühl von Sicherheit überkam sie.Bis sie in dem Haus auf dem Berg ankam, würde ihr nichts passieren.Will stieg auf der Fahrerseite ein.»Willst du wirklich nach Hause?«, erkundigte er sich.Irgendwann musste sie dorthin zurück.Sie nickte, aber er ließ den Motor nicht an.»Ivy, vor wem hast du Angst?«Sie zuckte mit den Schultern und sah auf ihre Hände.»Ich weiß nicht.«Will legte seine Hand auf ihre.Sie drehte sie herum und betrachtete die kleinen Flecken von Ölfarbe, die dem Terpentinlappen entgangen waren.Ivy konnte sich Wills Hände mit geschlossenen Augen vorstellen.Sie mit ihren verschlungen zu spüren, gab ihr ein Gefühl von Stärke.»Ich will dir helfen«, sagte er, »aber das kann ich nur, wenn ich weiß, was hier eigentlich gespielt wird.«Ivy wandte ihr Gesicht ab.»Du musst mir sagen, was los ist«, beharrte er.»Ich kann nicht, Will.«»Was ist in jener Nacht auf dem Bahnhof passiert?«, bohrte er.Sie gab ihm keine Antwort.»Du musst dich an etwas erinnern.Du musst ungefähr wissen, was du gesehen hast.War noch jemand dort? Warum hast du versucht, über die Gleise zu laufen?«Sie schüttelte den Kopf und schwieg.»In Ordnung«, meinte er resigniert.»Dann hab ich nur noch eine Frage an dich.Bist du in Gregory verliebt?«Die Frage traf Ivy unvorbereitet und sie drehte sich schnell zu ihm.Will sah ihr in die Augen
[ Pobierz całość w formacie PDF ]