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.»Wir müssen die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß dieselbe UN-Einheit, die schon auf der Luftwaffenbasis von Gao zugeschlagen hat, auch für den Überfall von Tebezza verantwortlich ist.«»Gao war eine ganze andere Operation.Weshalb sollten die zurückkehren und in Tebezza zuschlagen? Wer könnte das veranlaßt haben?«Kazim trank seinen Gin aus und goß sich einen weiteren ein.»Hala Kamil? Vielleicht ist die Nachricht von der Entführung Dr.Hoppers und seiner Gruppe durchgesickert.Deshalb hat sie die UN-Einheit losgeschickt, um sie zu retten.«»Unmöglich«, sagte Massarde und schüttelte den Kopf.»Es sei denn, einer Ihrer Männer hat geredet.«»Meine Männer wissen, daß sie sterben, wenn sie mein Vertrauen mißbrauchen«, erwiderte Kazim kalt.»Wenn es ein Leck gibt, dann bei Ihnen.«Massarde warf Kazim einen gönnerhaften Blick zu.»Es ist dumm, wenn wir uns streiten.Was vorbei ist, können wir nicht mehr ändern, doch wir können die Zukunft kontrollieren.«»Wie denn?«»Sie sagten, Ihr Pilot hätte behauptet, er habe das Flugzeug getroffen.«»Seine letzten Worte.«»Dann können wir davon ausgehen, daß das einzige Transportmittel der Kommandoeinheit zur Flucht aus Mali zerstört wurde.«»Vorausgesetzt, die Beschädigungen an der Maschine waren schwer genug.«Massarde stand auf und wandte sich der topographischen Karte zu, die hinter seinem Schreibtisch an der Wand hing und die Sahara darstellte.»Wenn Sie die Angreifer kommandiert hätten und Ihr Flugzeug wäre zerstört worden, wie würden Sie die Lage einschätzen?«»Als ziemlich hoffnungslos.«»Welche Möglichkeiten hätten Sie?«Kazim trat näher und tippte gegen die Karte.»Nur eine.Die Beine in die Hand nehmen und zur algerischen Grenze flüchten.«»Können sie es schaffen?«»Wenn die Fahrzeuge in Ordnung und vollgetankt sind, dann müßten sie im Morgengrauen die algerische Grenze überqueren.«Massarde musterte ihn.»Können Sie die Einheit abfangen und vernichten, bevor sie die Grenze erreicht hat?«»Unsere Ausrüstung ist für Nachtgefechte nicht allzu gut.Ich könnte ihr Schwierigkeiten bereiten, doch um sie zu vernichten, brauche ich Tageslicht.«»Dann ist es zu spät.«Kazim nahm eine Zigarre aus dem Humidor, steckte sie an und trank einen Schluck Gin.»Sehen wir uns die Lage doch mal näher an.Wir haben mit der Tanezrouft den unbewohntesten und abgelegensten Teil der Sahara vor uns.Das algerische Militär schickt nur selten eine Patrouille in diese unbewohnte Gegend entlang der Grenze.Wenn auch nur ein Mensch durchkommt und das Geheimnis von Fort Foureau oder Tebezza ausplaudert, sind Sie und ich als Geschäftspartner erledigt.«Der General lächelte verhalten.»Machen Sie sich keine Sorgen, Yves, mein Freund.Wir haben eine zu gute Sache in Gang gesetzt, als daß wir ein paar neugierigen Samaritern gestatten könnten, uns den Teppich unter den Füßen wegzuziehen.Ich verspreche Ihnen, morgen mittag ist jeder einzelne von denen nur noch Aas für die Geier.«General Bock saß in seinem kleinen Kommandozentrum im UN-Gebäude in New York und las den Bericht von Colonel Levant, der über einen Kommunikationssatelliten der Vereinten Nationen übermittelt worden war.Sein verwittertes Gesicht war ernst, als er nach dem Telefon griff und Admiral Sandeckers Privatnummer wählte.Der Anrufbeantworter des Admirals meldete sich mit einem Piepston, und Bock hinterließ eine kurze Nachricht.Sandecker meldete sich acht Minuten später.»Ich habe gerade einen unerfreulichen Bericht von Colonel Levant bekommen«, teilte Bock ihm mit.»Wie ist die Lage?« fragte Sandecker knapp.»Ein Flugzeug der malischen Luftwaffe hat die Transportmaschine auf dem Boden zerstört.Die Einheit ist abgeschnitten und sitzt in der Falle.«»Was ist mit der Rettungsaktion in der Mine?«»Lief alles wie geplant.Alle noch lebenden Ausländer wurden medizinisch versorgt und evakuiert.Levant berichtet, er hätte nur leichte Ausfälle.«»Werden sie gegenwärtig angegriffen?«»Noch nicht.Doch es ist nur eine Sache von Stunden, bis die Streitkräfte General Kazims zuschlagen werden.«»Gibt’s eine vorgesehene Fluchtroute?«»Der Colonel hat ganz deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die einzige Hoffnung darin liegt, noch vor dem Morgengrauen die algerische Grenze zu erreichen.«»Vom Regen in die Traufe«, stellte Sandecker grimmig fest.»Ich vermute, dabei handelt es sich um eine falsche Spur.«»Wieso?«»Levant hat seinen Bericht über eine offene Frequenz übermittelt.Mit Sicherheit haben die Nachrichtenoffiziere Kazims die Botschaft abgefangen.«Sandecker schwieg und machte sich Notizen.»Sie glauben, Colonel Levant fährt in eine andere als die angegebene Richtung?«»Ich habe gehofft, das könnten Sie mir verraten«, gestand Bock.»Ich eigne mich nicht gerade zum Wahrsager.«»Levants Bericht enthält auch eine Nachricht von Ihrem Mann, Pitt.«»Dirk.« Plötzlich klangen in Sandeckers Stimme Wärme und eine gewisse Achtung mit.Wenn man Pitt gewähren ließ, mußte man auf die abwegigste Lösung gefaßt sein.»Wie lautet die Nachricht?«»›Bestellen Sie dem Admiral, daß ich ihn nach meiner Rückkehr in Washington zu einer Veranstaltung mitnehme, bei der Harvey’s Freundin Judy im AT&S-Saloon singt.‹ Ist das ein schlechter Scherz oder was?«»Dirk ist nicht bekannt für üble Scherze«, erklärte Sandecker überzeugt.»Er versucht, uns etwas mitzuteilen, und benutzt dazu eine Art Schlüssel.«»Kennen Sie diesen Harvey?« fragte Bock begriffsstutzig.»Der Name ist mir nicht geläufig«, murmelte Sandecker.»Ich habe nie erlebt, daß Pitt einen gewissen Harvey erwähnt hätte.«»Gibt’s in Washington vielleicht eine Kneipe, die AT&S-Saloon heißt, und eine Sängerin namens Judy?« fragte Bock.»Wenn ja, dann war ich noch nicht drin«, erwiderte Sandecker und durchforschte sein Gedächtnis nach einem Hinweis.»Und die einzige Sängerin mit Namen Judy, die ich je kennengelernt habe, war –«Die Lösung traf Sandecker plötzlich und unvermittelt wie ein Schlag mit dem Holzhammer.Die schlichte Eleganz des Codes war nur für einen Liebhaber alter Filme, wie der Admiral einer war, erkennbar.Er hätte wissen oder zumindest vermuten können, daß Pitt auf diesen Umstand setzen würde.Er lachte.»Ich verstehe den Scherz nicht«, knurrte Bock unwirsch.»Die fahren nicht zur algerischen Grenze«, stellte Sandecker triumphierend fest.»Was haben Sie gesagt?«»Colonel Levants Einheit ist auf dem Weg nach Süden.Er will zur Bahnlinie, die zwischen der Küste und Fort Foureau verläuft
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