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.„Du bist ein Armadist, der zwar tot ist, aber lebt", argumentierte der Roboter mit seiner irregeleiteten positronischen Logik.„Deshalb steht dir eine Armadaflamme zu."Der Helkide bebte innerlich.Jetzt begann sich herauszustellen, was die Cygriden mit dem spontanen kurzen Gespräch angerichtet hatten! Wenn er nicht aufpaßte, machte er sich Ürkan unversehens zum erbitterten Gegner.„Tote erhalten keine Armadaflamme", sagte er verzweifelt.„Lebende erhalten sie." ,Ich nicht."„Aber du lebst doch - oder bist du nur tot?" Öhna wußte sich nicht mehr anders zu helfen: Er schrie.„Ich befehle dir, den geäußerten Vorschlag zu löschen! Wir fliegen nicht zum Siegelschiff!Wir suchen den Kugelraumer!"Er wußte, daß er damit alles riskierte, was er in den vergangenen Jahren mit der gestörten Maschine erreicht hatte - und er siegte.„Das werden wir tun", erklärte Ürkan stereotyp sein Einverständnis.Dennoch beruhigte sich Öhna nicht.Es wurde ihm bewußt, wie brüchig das Fundament war, auf dem die Zusammenarbeit mit dem Roboter ruhte.Durch einen nichtigen Anlaß konnte es zerbröckeln.Erste Zweifel waren geweckt.Wenn Ürkan eines Tages - zur Kontrolle oder aus sonstigen Gründen - auf seinem Vorschlag bestand, würde die Loyalität in Angriff wechseln.Denn der Helkide hatte ja die Armadaflamme nicht verloren - er hatte sie nie besessen!Und beim Armadasiegelschiff war er längst gewesen!6.Blitzlicht der Erinnerung Mit jeder Sekunde wuchs die Entfernung.Es blieb zurück in seiner atemberaubenden Pracht, versank im Nebel und zerfloß hinter den Schlieren kosmischen Staubes.Äondic-Twu - das Armadasiegelschiff.Nie würde ich mich nochmals herwagen.Es blieb für immer unerreichbar, nicht mehr als eine phantastische Legende.Es hatte mir die süßesten Träume und die glücklichsten Erwartungen beschert - und mir die bitterste und schmerzlichste Enttäuschung meines Lebens bereitet.Da stehst du auf dieser gewaltigen, freischwebenden Treppe.Unter Gefahren und Entbehrungen hast du sie endlich erreicht.Du weißt, was jetzt geschehen müßte, und du wartest darauf.Viele Raumer landen hier und starten, andere liegen vor Anker.Es wimmelt von Armadamonteuren.Neugeborene, Kleinkinder, zum Teil auch Erwachsene, werden aus den Schiffen geholt und zu jenem riesigen Tor geführt, dessen Umrisse wie die Verheißung einer allumfassenden Erfüllung durch den Nebel schillern.Wenn sie zurückkehren, tragen sie den Leuchtpunkt über der höchsten Körperstelle, der sie als Armadisten ausweist.Du aber stehst und wartest.Die Betriebsamkeit ringsum geht an dir vorbei.Niemand kümmert sich um dich, niemand kommt und geleitet dich hinauf ins Innere von Äondic-Twu.Aber du wirst auch nicht vertrieben.Es begegnet dir keine Feindschaft.Sie lassen dich einfach stehen und warten.Niemand, der dich überhaupt beachtet.Du bist nichts.Es ist schwerer zu ertragen als alles andere.Sie hätten dich angreifen und verjagen können, sie hätten dir sagen können, daß dir der Status eines Armadisten nicht zusteht, daß du das Siegel nicht erhalten wirst - und du hättest dich verteidigt oder wärst geflohen, hättest protestiert, gebettelt, gefleht.So aber stehst du nur da und wartest.Es ist, als gäbe es dich gar nicht.Schlimmer konnte es nicht kommen! Nie zuvor in meinem jungen Leben hatte ich so schmerzlich erfahren müssen, wie einsam und bedeutungslos ich in Wahrheit war.Innerhalb der Armada erfüllte ich nicht die geringste Funktion, ich war regelrecht überflüssig! Unter ungezählten Völkern und der unendlich großen Zahl von Einzelwesen völlig allein!Bisher hatte ich geglaubt, mir stünde wenigstens ein Existenzrecht zu, mein Leben erfülle trotz aller Verachtung, die mir entgegenschlug, einen mir unbekannten Sinn.Ich ließ mich täuschen von dem Wirbel, den mein Erscheinen regelmäßig verursachte, von dem Aufsehen, das ich erregte, von erhitzten Gemütern und aggressiven Reaktionen.Erst hier, beim Armadasiegelschiff, wurde ich eines anderen belehrt.Offiziell gab es mich nicht.Ich war nichts.Die Erkenntnis schnürte mir die Kehle zu.Ich fühlte mich gekränkt, verletzt, betrogen.Grenzenlose Leere fraß sich in mein Denken, und meine Seele schrie vor tobendem Schmerz.In diesen entsetzlichen Minuten brachte ich meinem Eiter plötzlich einen Hauch von Verständnis entgegen.Mußte er nicht ähnlich empfunden haben, als er damals mit mir, seinem Abkömmling, Äondic-Twu aufsuchte, als er ergebnislos wartete und schließlich begriff, daß mir die Armadaflamme nicht verliehen würde? Welch grausame Schmach erlitt er, welche Demütigung!Daß er mich später verstieß und verleugnete, vermochte ich nicht zu akzeptieren, aber - bei Ordoban! - ich konnte es jetzt verstehen.Gefühllos und verbittert taumelte ich zum Schiff zurück, mit dem ich als blinder Passagier hergekommen war.Vor, neben und hinter mir wurden Junghelkiden transportiert -und über dem Kopf eines jeden leuchtete violett das Siegel.Sie waren Armadisten.Ich war nichts.Ich verkoch mich in einem dunklen Raum und lauschte den Maschinengeräuschen, die den nahenden Start verkündeten.Ob ich das Erlebnis jemals verkraften würde, wußte ich nicht.Ich stellte mir vor, wie das Schiff langsam von der Treppe abhob und sanft davonglitt.Äondic-Twu, die Legende, blieb zurück - für immer verloren.7.Lichter der Gegenwart Der vierarmige Koloß raste polternd in die Zentrale.Mitten im Raum hielt er an, richtete sich zu seiner vollen Größe auf, blickte sich mit rot glühenden Augen um und entblößte sein furchterregendes Gebiß.„Eine solche Behandlung lasse ich mir nicht länger bieten!" schimpfte er lautstark.„Ich gehe nach draußen und bringe ihnen Manieren bei?"Die zornige Gewalt seiner Stimme brach sich im Rund der Zentrale wie der tobende Donner eines Urweltgewitters.Irgendwo klirrte ein Glas.Mehrere Besatzungsmitglieder hoben schützend die Hände vor die Ohren, andere ächzten gequält.Lediglich der Kommandant gab sich gelassen.Er hatte Mühe, aber es gelang ihm, keine Miene zu verziehen, als er den Riesen spöttisch musterte.Nach dem eben gehörten Orkan klangen seine Worte wie das Säuseln eines lauen Luftzuges.„Was gibt das? Eine Drangwäsche?"Erst jetzt schien der Koloß zu merken, was er mit seinem ungestümen Auftritt anrichtete.Entschuldigend hob er die äußeren Arme.„Meine Kinder! Tanwalzenos!" Das war mitfühlend gemeint und für seine Begriffe fast geflüstert.Für menschliche Verhältnisse jedoch brüllte er.„Ich wollte euch nicht erschrecken."Er trat zwei Schritte auf den Kommandanten zu, und zwar in einer Art, als wollte er ihn liebevoll umarmen.Tanwalzen wich zurück und streckte abwehrend die Hände aus.„Schon gut! Großmütig, wie wir sind, sei dir ein letztes Mal verziehen.Vielleicht achtest du demnächst etwas mehr auf unsere Gesundheit [ Pobierz całość w formacie PDF ]