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.Nadja fühlte keine Genugtuung, als sie genau das sah, was sie vorhergesagt hatte: Sie durften der Abruse keine Sekunde der Ruhe gönnen, um zu sich zu kommen und ihre Kräfte zu mobilisieren.Im Augenblick ging es ihr darum, die Wunde zu schließen und den Brand zu stoppen.Der nächste Schritt, wenn sie sich davon befreit hatte, würde der erwartete Angriff auf die Aktivatorträger und die Nocturnen sein.Mila tastete sich langsam vor, bis sie einen Faden des kristallenen Netzes aufgegriffen hatte.An diesem wanderte sie weiter, bis sie einen größeren Sektor überschauen konnte.Nadja hatte sich an sie geheftet, war mit ihr verschmolzen.Jetzt, als sie wieder tief genug in die abrusischen Strukturen hineinblicken konnte, lockerte sie die Bindung etwas und griff mit ihrem Geist in das Netz.Die umstrukturierten Kristalle glühten über eine große Fläche spontan auf.Der Kristallbrand griff um sich, setzte sich als neue Kettenreaktion fort.„Weiter, Schwester, sofort weiter", murmelte Nadja.Und Mila flog mit ihren Sinnen durchs Netz, bis Nadja sie bremste.Es dauerte keine drei Sekunden, bis sich der Vorgang von vorhin wiederholte und der zweite Kristallbrand geschaffen war.„Weiter! Wir können nur gewinnen, wenn wir unser Feuer schneller legen, als sie es löschen kann!"Nadja war nicht mehr zu stoppen.Kaum hatte Mila sie in einen neuen Sektor geführt, kaum hatte die Schwester den nächsten Kristallbrand entfacht, drängte Nadja schon wieder weiter hinaus.Sie ignorierte alle Aufrufe Milas, eine Pause einzulegen.Die Abruse durfte keine Chance zur umfassenden Regenerierung bekommen, mußte in Atem gehalten werden, bis er ihr für immer ausging.Doch immerhin konnte die Mutantin ihre Fähigkeiten jetzt kräfteschonender einsetzen, denn sie hatte erkannt, daß es ausreichte, lediglich Kreuzungspunkte zu entzünden, um eine anhaltende Kettenreaktion zu erreichen.Außerdem wußte sie die Entfernungen zwischen Knotenpunkten besser abzuschätzen, die zu zünden waren, um die dazwischenliegende Strecke des Netzes auszulöschen, ohne daß die Abruse eine Chance bekam, sich in diesem Gebiet überhaupt zu regenerieren.Die Schwestern hörten nichts von den aufgeregten Unterhaltungen der Gefährten; die hielt nun nichts mehr: Lange genug hatten sie geschwiegen, und nun entlud sich ihre Frustration, ihre Verzweiflung und auch ihre Angst lautstark.Mila und Nadja waren davon weit entfernt.Nadja ließ sich von ihrer Schwester führen, und sie schufen in einem Durchgang über ein Dutzend Brandherde, in denen große Teile der Abruse unweigerlich abstarben.Manchmal war es Nadja, als spüre sie Widerstand, aber sie überrannte ihn in ihrer Hyperaktivität, legte Herde um Herde, entzündete ein unlöschbares Feuer nach dem anderen.Sie ließ sich von ihrem SEEUN Aufputschmittel verabreichen, wenn der Zellaktivator es nicht schaffte, ihre Kräfte zu regenerieren.Das Risiko, auf diese Weise langsam Selbstmord zu verüben, mußte ihr klar sein, aber sie flog weiter mit ihrer Schwester durchs Netz - bis sich Mila weigerte, den Wahnsinn länger mitzumachen, und ihre Sinne aus dem Abruse-Geflecht zurückzog.Nadja starrte sie aus fiebrigen Augen an, wollte protestieren, doch dann fiel sie in eine ohnmachtsähnliche Starre.Ein Blick zurück in die bisherigen Einsatzgebiete verschaffte Mila die Genugtuung, daß die Abruse offenbar tatsächlich nicht mehr in der Lage war, sich über so gewaltige Flächen zu regenerieren.Die Kettenreaktion der strukturformenden Auflösung ging unaufhaltsam weiter.„Nadja hat den Sterbeprozeß der Abruse eingeleitet, aber das reicht immer noch nicht", gab Mila müde Auskunft, als sie von einem halben Dutzend Augenpaaren fragend angesehen wurde.„Wir werden keine zweite Chance bekommen.Wir müssen ihren Tod stärker beschleunigen, sobald Nadja wieder einsatzbereit ist.Der Abruse darf keine Substanz mehr bleiben, um noch einmal zu kommen.Die letzte Glut muß erlöschen."„Was heißt das, Nadja?" fragte Saedelaere bitter.„Soll ich dir einen Spiegel bringen?"„Willst du sterben?" fragte sie zurück.Dann fiel auch ihr Kinn auf die Brust.*Sie konnten nichts von dem sehen, was in der Planetenkruste vor sich ging.Außer den knappen Berichten der Zwillinge hatten sie keinerlei Informationen über das angebliche Sterben der Abruse.Dann und wann zuckte Dao zusammen, flüsterte mit Gucky, aber wagte es offenbar nicht, etwas zu sagen.Vielleicht deshalb, weil es ihr zu phantastisch vorkam - oder weil sie Angst davor hatte, ausgelacht zu werden?Ein weiterer Tag war verstrichen; immer noch tauchten keine Eventails auf, keine Soldaten der Abruse erschienen über dem Planeten, keine Manifestationen drangen in den Geist der Galaktiker, um sie zu verwirren.Im Fall von Mila und Nadja wäre das die einfachste und wirkungsvollste Gegenwehr der Abruse gewesen.Sie hatte wohl nicht mehr die Kraft dazu.Alles in ihr mußte darauf konzentriert sein, ihren nie für möglich gehaltenen Tod abzuwehren.Nichts geschah, das als Begleiterscheinung beim Sterben eines solch mächtigen und überlegenen Wesens wie der Abruse zu erwarten gewesen wäre.Falls sie starb, geschah das auf die gespenstischste Art und Weise, die Perry Rhodan in einem langen Leben begegnet war
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