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.Sie nahm das Kind bei der Hand und sagte: »Komm, schnell! Steig wieder ins Auto.«Der Nebel war erneut ihr Freund.Bevor der Saab-Fahrer begriff, wie ihm geschah, war Courtney auf den Rücksitz geklettert und hatte sich angeschnallt.Das musste man dem Kind lassen, es konnte einen schnellen Abgang hinlegen.Tracy setzte sich ans Steuer und ließ den Motor an.Innerhalb von Sekunden hatten sie Jackson Brodie hinter sich zurückgelassen.Sein Handy lag auf dem Beifahrersitz.Tracy verlangsamte und warf es aus dem Fenster neben die Straße.Wenige Meter weiter sagte Courtney: »Da ist noch seine Tasche.«Diesmal hielt Tracy an, hievte den Rucksack auf den Vordersitz, öffnete die Tür und warf ihn hinaus.»Den sind wir los«, sagte sie.29Barry ging ins Best Western, sein Polizeiausweis bahnte ihm den Weg.Die Frau an der Rezeption erschrak über seinen bullenartigen Auftritt.Sie trug das volle Stewardess-Make-up, ein Kostüm, das eine Nummer zu klein für sie war, und ihr Haar war auf so komplizierte Weise hochgesteckt, dass am Morgen mindestens zwei viktorianische Kammerzofen notwendig waren, um es zu arrangieren.Am Revers ihrer Jacke befand sich ein Schild mit der Aufschrift Concierge, als wäre es ihr Name.Barry erinnerte sich, dass Hotel-Concierges früher skrupellose Kerle mittleren Alters gewesen waren, die hemmungslos die Hand aufhielten.»Ich habe noch gedacht, dass er ein bisschen komisch ist.«»Komisch? Inwiefern?«, fragte Barry.Barry glaubte nicht, dass es auf der Welt noch irgendetwas gab, was ihm komisch erschiene.Sie war Australierin.Die waren überall.»Ein bisschen – ich weiß nicht – paranoid? Er sah immer aus, als würde er sich heimlich raus- und reinschleichen.Einmal habe ich gedacht, dass er irgendwas unter seiner Jacke versteckt hat, und er hatte immer seinen großen Rucksack dabei.Heute denkt man gleich ›Terrorist‹, oder? Jedenfalls hatte er etwas Zwielichtiges.Was hat er getan?«»Weiß ich noch nicht«, sagte Barry.»Kann ich kurz sein Zimmer sehen?«Im Zimmer fand er nichts.Dieser Jackson war früh am Morgen abgereist, und das Zimmermädchen hatte gute Arbeit geleistet.Barry entdeckte keinerlei Hinweise darauf, wer er wirklich war – kein gekräuseltes Schamhaar in der Badezimmerecke, kein großer fettiger Daumenabdruck auf der Unterseite der Toilettenschüssel.Er hatte offenbar nichts hinterlassen außer einem großzügigen Trinkgeld für das Mädchen.Jammerschade, dass er keine Erklärung, was genau er vorhatte, an die Wand genagelt hatte.Barry nahm ein Wodkafläschchen aus der Minibar, setzte sich aufs Bett und leerte es.Er war ständig müde.Er stützte den Kopf in die Hände und starrte auf den Teppich.Er bemerkte etwas, was das Zimmermädchen übersehen hatte – ein Haar.Es war kein menschliches Haar.Er hob es auf und betrachtete es.Es sah aus wie ein Hundehaar.Dieser Jackson suchte nach der Wahrheit über Carol Braithwaite, nicht wahr? Linda, Tracy, Barry.Kleindarsteller, Statisten im Drama von Carol Braithwaites Tod.Vielleicht war es an der Zeit, dass die Hauptdarsteller die Bühne betraten.Endzeit.Barry ging mit fliegenden Fahnen unter, er konnte genauso gut andere mitnehmen.Am liebsten hätte er sich aufs Bett gelegt und geschlafen, doch er stand schwerfällig auf und trank noch ein Wodkafläschchen aus.Dann füllte er die zwei kleinen Flaschen mit Wasser und stellte sie zurück in die Minibar.Er konnte nicht mehr.Er packte es nicht länger.Der Tag der Abrechnung war nahe.Für Barry.Für alle.»Danke, meine Liebe«, sagte er, als er den Plastikschlüssel zurückgab.»Schick mir ein Känguru, okay?«Der Hund saß neben ihm, während sie beide dem Saab nachschauten.»Ich glaube es nicht«, sagte Jackson.Er fühlte sich, als hätte er einen alten treuen Freund verloren.»Ich mochte den Wagen«, sagte er.Der Wagen wurde langsamer, und Jackson sagte: »Komm, sie hat es sich anders überlegt«, und lief los.Der Saab blieb lange genug stehen, damit sie sein Handy auf die Straßenböschung werfen konnte, bevor sie wieder anfuhr.Jackson und der Hund rannten.Der Wagen spornte ihn an, indem er noch einmal stehen blieb und Jacksons Rucksack absetzte.Kurz bevor er ihn erreichte, fuhr er weiter.Er hob sein Handy auf und wartete, ob noch etwas anderes aus dem Wagen geworfen würde, doch diesmal beschleunigte er.»Das schwache Geschlecht«, sagte Jackson zum Hund.(»Schwach in welcher Beziehung?«, hatte er Julia einmal gefragt.»Im Krieg und in der Liebe«, sagte sie.)Durch das Heckfenster des Wagens sah Jackson, wie sich der silberne Zauberstab wie ein Metronom von rechts nach links und wieder zurück bewegte.Das Lebewohl des Kindes.Sie waren mitten im Nirgendwo.Einen Freund anrufen? Hatte er welche? Julia vielleicht.Viel konnte sie auch nicht tun.Das Publikum fragen? Er wandte sich dem Hund zu.Eine dumme Kreatur.In der Tasche fand er die Tüte mit den Hundeleckerbissen, alles, was ihm vom Laden der Tankstelle geblieben war.Es waren kleine Kekse in Form winziger Knochen.Sie sahen erstaunlich appetitlich aus, doch er widerstand und warf dem Hund einen zu.Ein Taxiunternehmen schien eine vernünftige Option, aber das Handy, das seinen Rauswurf zwar überstanden hatte, hatte kein Netz.Es blieb ihm nichts anderes übrig, als zu Fuß zu gehen.Der Hund war über diese Entwicklung selbstverständlich erfreuter als Jackson.Sie marschierten eine gute halbe Stunde, bevor sie auf ein Anzeichen von Zivilisation stießen.Der Hund hörte den näher kommenden Wagen als Erster.Jackson hielt ihn am Halsband fest und zerrte ihn an den Straßenrand, wo sie darauf warteten, dass sich das Fahrzeug aus dem Nebel löste.Erinnerungen an den Land Cruiser veranlassten Jackson zu der Überlegung, sich in den Straßengraben zu werfen, doch es gab keinen Straßengraben, und jetzt sah er auch, dass es kein Land Cruiser war, der auf der leeren Straße auf sie zukam, sondern ein Avensis, ein grauer Avensis.Jackson streckte den Arm aus, um ihn anzuhalten.»Stehen bleiben und Geld her«, murmelte er dem Hund zu.Der Avensis hielt an, und das Fenster auf seiner Seite wurde geöffnet.»Hallo.Nein, so was, dass wir uns ausgerechnet hier wiedersehen«, sagte der Fahrer
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