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.«Der Ork riss in diesem Augenblick die Axt aus dem Futteral auf seinem Rücken.Er warf sie auf den Boden.Klirrend folgten diesen monströsen Waffen wenig später auch noch mehrere Dolche und das Kurzschwert.Da ließ auch Arvan schließlich den Elbenstab sinken.Wie schade … Kein Orkblut wird vergossen, meldete sich die Gedankenstimme.Und er fühlte noch immer, wie die drängende Kraft des Stabes ihn durchflutete.Sie schien sich mit der zügellosen Wut zu verbinden, die ihn auch früher schon bisweilen erfasst hatte.Arvan atmete tief durch.Ich muss der Herr meiner selbst bleiben, dachte er – und er war sich für einen Moment nicht sicher, ob dies sein eigener Gedanke oder die Stimme des Stabes war.Lirandil zufolge war ja beides ohnehin dasselbe.Aber in diesem Augenblick hielt es Arvan zum ersten Mal für möglich, dass dies tatsächlich der Wahrheit entsprach.Ihn schauderte, während sich beide Hände um den Stab schlossen.Er sah auf die Runen, sah sie sich verändern und golden schimmern – so unruhig wie nie zuvor.Wie aus weiter Ferne glaubte er eine protestierende Stimme in seinem Kopf zu hören, deren Worte er aber nicht zu verstehen vermochte.Die Runen erstarrten schließlich und verloren ihren goldenen Glanz.»Es war nicht meine Absicht, gegen Eure Sitten beim Essen zu verstoßen, werte Elbenschüler«, sagte der Ork in einem so perfekten Relinga, dass es einige im Raum verwunderte.Nicht jedoch Lirandil.»Seid gegrüßt, guter Freund«, sagte der Elb.»Ich hoffe, Ihr seid wohlauf.«»Fast erschlagen wurde ich, als ich am Orktor zusammen mit dem Herzog von Rasal und seinem Gefolge gegen die Flut der Angreifer kämpfte«, sagte der Ork.»Das Singende Schwert zerbrach dabei – und mit ihm ist auch der letzte Widerstand im West-Orkreich zerbrochen.Nur mit knapper Not konnte ich entkommen.«»Ums so mehr freut es mich, Euch zu sehen«, erklärte Lirandil mit beinahe feierlichem Ernst.»Vielleicht hättest du die Güte, uns dieses schlammverschmierte Scheusal mal vorzustellen, Elb«, meldete sich Whuon zu Wort.Der Ork schnaufte daraufhin geräuschvoll.Schleim spritzte ihm aus den Nasenlöchern, und ein grollender, gurgelnder Laut drang aus der Tiefe seiner Kehle zwischen seinen Hauern hervor.»Nichts lieber als das«, antwortete Lirandil unterdessen dem Schwertkämpfer.»Dies ist niemand anderes als Rhomroor, der ehemalige Herr aller Orkländer und zuletzt der Anführer des Widerstandes im West-Orkreich.Man nennt ihn den friedlichen Ork, und er hat lange unter Menschen gelebt.«»Das erklärt sicher seine penible Körperpflege«, meinte Whuon spöttisch.»Schlammbäder sind für die Gesundheit eines Orks auf die Dauer unerlässlich«, sagte Rhomroor.Durch seine guten Kenntnisse der menschlichen Sitten und Gewohnheiten schien er gleich zu ahnen, worauf Whuon mit seiner Bemerkung gezielt hatte.»Und da ich mir vorgenommen habe, der erste Ork zu sein, der eines fernen Tages eines natürlichen Todes stirbt, will ich wenigstens, dass mich nicht irgendwelche Parasiten bei lebendigem Leib langsam auffressen, nur weil ich die Poren meiner schuppigen Haut nicht mit genügend Schlamm gereinigt habe.«»Setzt Euch zu uns, werter Rhomroor.Ihr habt mehr für die Freiheit Athranors getan als viele andere.«Rhomroor wandte sich sich an Ferach.»Es ist Euch sicher unangenehm, wenn ich Eure Sitzmöbel mit dem getrockneten Schlamm verunreinige, der mir anhaftet.Darum ziehe ich es vor, stehen zu bleiben.«»Setzt Euch nur«, sagte Ferach.»Wir haben Euch bei uns aufgenommen, und Ihr seid unser Gast, werter Rhomroor.Und es wird niemand von Euch verlangen, dass Ihr menschlicher seid als ein Mensch.«»Oder reinlicher als ein Elbenschüler«, murmelte Borro vor sich hin – allerdings wie üblich laut genug, dass man seine Worte auch ohne ein hochempfindliches Elbengehör deutlich verstehen konnte.Zögernd setzte sich Rhomroor also an den Tisch.»Von Eurem Mahl möchte ich jedoch lieber nichts angeboten bekommen«, erklärte er an den alten Elbenoiden gerichtet.»Denn dann wäre ich gezwungen, so unhöflich zu sein und es abzulehnen.«»Die Küche der Elbenschüler ist nicht jedermanns Geschmack«, sagte Ferach.»Dafür haben wir Verständnis.«»Nein, es liegt nicht so sehr an dem bekanntermaßen faden Geschmack Eurer fleischlosen Speisen, sondern daran, dass es eine Ewigkeit her ist, seit ich zuletzt an einem menschlichen Mahl teilgenommen.Und, ehrlich gesagt, so große Mühe ich mir auch gab, so bin ich doch stets daran gescheitert, mir die Nahrung so einzuverleiben, dass niemand damit bekleckert wird.Aber davon abgesehen bin ich auch nicht hungrig.«»Berichtet, wie es Euch ergangen ist, werter Rhomroor«, forderte Lirandil.»Leider war alles umsonst.Das West-Orkreich hat tapfer und bis zum letzten Blutstropfen gekämpft, aber die Zahl meiner Mit-Orks, die unter die Herrschaft Ghools gerieten, war zu groß.Ich weiß nicht, welche magischen Einflüsterungen dazu führten, dass sie ihm wie blind folgen und sich von ihm in Schlachten schicken lassen, in denen sie nichts als Werkzeuge des Bösen sind.Aber es ist eine Tatsache, dass Ghool so viel Macht über sie hat, dass sie sich niemals daraus befreien könnten.Nicht aus eigener Willenskraft jedenfalls.«Lirandil nickte finster.»Ja, da mögt Ihr leider recht haben, guter Freund«, bestätigte der Elb die Ansicht des Orks.»Ich kämpfte mit meinen getreuen Orkbrüdern an der Seite des Herzogs von Rasal und bin durch ein Meer von Blut gewatet.Ein Stein aus einer Schleuder verletzte mich am Kopf und raubte mir die Sinne.Später erwachte ich, bedeckt von Leichen.Menschen, Orks, Wolfskrieger … Das Gesäß eines gepanzerten Pferdes lastete ziemlich schwer auf meiner linken Schulter.Aus diesem Tier floss so viel Blut, dass ich darin beinahe ersoffen wäre.Aber ich will nicht klagen, und eigentlich kann ich froh sein, dass nicht eine der in der Schlacht getöteten Hornechsen mich unter sich erdrückt hat.Als ich mich dann umsah, waren Ghools Horden längst weitergezogen [ Pobierz całość w formacie PDF ]