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.Und verließ mich auf meine Intuition.»Ich werde nicht zulassen, dass wir alle in diesen Baracken zugrunde gehen, weil es die da Tromin so wünschen«, sagte ich schließlich.»Und noch weniger werde ich es erlauben, dass du dein Kind für den Fehler eines anderen büßen lässt.Ob du es willst oder nicht – ich werde dich retten.«Ylve lachte so laut, dass sich mehrere unserer Leidensgenossen umdrehten.»Du bist ja noch viel verrückter als ich«, kicherte sie.»Wie willst du denn unsere Flucht bewerkstelligen? Willst du die Wächter zu Tode argumentieren?«»Du alleine hältst den Schlüssel zum Erfolg in der Hand beziehungsweise im Arm.«»Du redest von diesem wertlosen Klumpen Metall?« Ylve deutete auf den Metallarm, den sie mit einem Tuch behelfsmäßig an ihren Rumpf gebunden hielt.Längst schon hatte sie darauf verzichtet, seinen Anblick vor den anderen Lagerinsassen geheim zu halten.»Ganz richtig.Mit seiner Hilfe, einem Batteriepack, Werkzeug und ein paar Tagen Zeit könnte ich Wunder bewirken.«»Hat dich der Aufenthalt hier in den Wahnsinn getrieben?«»Mitnichten.Ich besitze gewisse Kenntnisse der Feinmechanik.Darüber hinaus habe ich so meine Erfahrungen, wie man mit Sklaventreibern umgehen muss.«Sie musterte mich, plötzlich nachdenklich geworden.»Irgend etwas Besonderes ist an dir.Etwas, das ich nicht einzuschätzen vermag.«»Du glaubst doch, hinter Masken sehen zu können, nicht wahr?« Ich wollte, dass sie selbst erahnte, wem sie gegenübersaß.»Du hast den da Tromin durchschaut.Du hast das kleine, hilflose Kind gesehen, das er hinter einer Fassade aus Grausamkeit versteckte.Willst du deine Künste nicht auch an mir versuchen?«Ich reckte meinen Körper, legte die bucklige »Eli-Pattri-Haltung« ab, die ich bislang gepflegt hatte, und reckte das Kinn energisch vor.Sie starrte mich an; erschreckt und verwirrt.»Wenn ich nicht wüsste, dass …« Sie streckte zögernd die Linke aus, tastete suchend über mein zerrissenes Hemd.»Ein Zellaktivator lässt sich gut verbergen, wenn man es will«, sagte ich leise.Ylve zog die Hand so rasch zurück, als geriete sie in Gefahr, von einer giftigen Schlange gebissen zu werden.Ich hatte es tatsächlich geschafft, sie zu überraschen.Kapitel 16Jonstar lebte lange.Die Tyarez-Haut schenkte ihm Jahrhunderte.Er sah Nada, ihre Kinder und deren Kindeskinder sterben.Er fand Weisheit und verlor den Respekt vor dem Leben.Er gewann ihn zurück und begann, sein Nichtsterbenkönnen zu hassen.Alle Gefühle nutzten sich ab, besaßen schließlich nur noch einen Abklatsch früherer Intensität.Die Tyarez-Haut umschloss ihn fest, ließ sich niemals mehr ablösen.Sie lernte von ihm, er lernte von ihr.Sie durchpumpte ihn mit dieser grässlichen Kraft, die niemals mehr enden wollte.Das Volk zollte ihm jeden Respekt, den er sich nur wünschte, und er verachtete es dafür.Denn eigentlich wollte er nichts anderes, als dazuzugehören.»Wie alt willst du werden?«, fragte ihn ein kleiner Junge mit leuchtenden Augen, der ihm auf der Straße begegnete.Nur die Kinder wagten es noch, mit ihm zu reden.Alle anderen wichen ihm aus.Ehrfürchtig verneigten sie sich vor ihm, blickten stets zu Boden und sprachen, wenn überhaupt, nur noch in der dritten Person von und mit ihm.»Ich wollte, ich wäre längst gestorben«, antwortete Jonstar mit Mund, Stimmbändern, Gaumen und Resonanzkörper, die alle von der Haut des Tyarez überzogen waren.»Die Ewigkeit ist es nicht wert, sie abzuwarten.«»Du sagst aber seltsame Sachen.Wird man seltsam, wenn man so alt ist wie du?«»Ich sehe die Dinge anders.« Jonstar seufzte tief.»Es macht keinen Spaß, alleine so alt zu werden.«»Warum gehst du dann nicht zu der Anderen?«»Zur Anderen?« Jonstar blieb abrupt stehen.»Wen meinst du damit?«»Wusstest du das nicht?« Der Junge pfiff eine kleine Melodie, während er vergnügt davonhüpfte.»Eine Frau ist in der Nähe des Ewigen Sees aufgetaucht, die wie du eine Haut trägt.«Kapitel 17»Es läuft besser, als ich dachte«, sagte Ohm Santarin.»Lass dich nicht täuschen.« Aizela räkelte sich auf der schmalen Couch ihres Privatbereiches.Sie bot selbst in dem plumpen Anzug ein Bild der Verlockung dar.»Das Anfangsmoment eines so großen Vorhabens wie das einer Revolution ist meist sehr stark, wenn die Unzufriedenheit groß ist.Das Geheimnis des Erfolgs liegt allerdings darin, das Volk so weit zu motivieren, dass es wirklich bereit ist, für eine Veränderung alles zu geben.«»Du redest so, als hättest du dich dein Leben lang auf diese Tage vorbereitet.« Aizela und er duzten sich seit mehreren Tagen.Auch wenn der Standesunterschied zwischen der Adligen und dem einfachen Agenten groß blieb, so schaffte das gemeinsame Vorhaben doch enge Vertrautheit.»Vater und alle, die jemals dem Khasurn vorstanden, sorgten dafür, dass die schandhaften Taten der da Tromin niemals in Vergessenheit gerieten.Wir wurden taktisch geschult und darauf konditioniert, den Umsturz auf Sadik mit allen Mitteln herbeizuführen.«»Aber Geld und Einfluss haben nie gereicht?«»So ist es.« Sie stand auf und drehte sich von ihm weg, als schämte sie sich.Nun – auch ihre Kehrseite bot einen netten Anblick.Ohm aktivierte den Bildschirm und betrachtete die Liste ihrer Agenten.Das Heer der Informationszubringer wurde immer größer – und damit auch die Gefahr, entdeckt zu werden.Sicherlich wusste man im Haus der da Tromin bereits, dass Unheil auf sie zukam.Die Kunst bestand darin, den Feind über die wahre Stärke der Revolutionsbewegung im Ungewissen zu lassen
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