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.Über den kaum wahrnehmbaren Saumpfad gelangten sie immer höher hinauf.Roç, Yeza und Ali gingen in der Mitte des Zuges.Sie kamen an die Furt eines reißenden, brüllenden Flusses, der - wie Roç sich erinnerte - bei ihrer ersten Reise nach Iskander noch ein Bächlein gewesen war.Sie mußten ihm folgen und waren gezwungen, den Pfad durch die Felsen zu verlassen.Plötzlich drang durch das Tosen des Wassers Geschrei, einzelne gellende Hilferufe, die schließlich verstummten.Roç nahm Yezas Tier am Halfter und versuchte, Anschluß zu den Treibern an der Spitze des Zuges zu gewinnen.Doch sosehr er seine Schritte auch beschleunigte, er stieß auf niemanden, bis auf ein herrenloses Maultier.Da donnerte hinter den Kindern die Felswand hinab in den Fluß.Sie spürten einen heftigen Luftzug und waren nun auch von der Nachhut, so diese die Lawine überlebt hatte, abgeschnitten.Vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend, tasteten sie sich weiter durch die Finsternis.Kito wartete, bis im Dorf Ruhe eingekehrt war.Die Männer im Schafpferch hatten sich von ihren Frauen Decken bringen lassen und schliefen auf Heu, die Assassinen hatten sich vor dem Gatter ausgestreckt, und oben auf den Dächern der Häuser hockten die mongolischen Wächter und durften kein Auge zutun, denn abwechselnd mit dem Kämmerer tauchte von Zeit zu Zeit Kito auf und kontrollierte ihre Wachsamkeit.Dschuveni lagerte mit el-Din Tusi beim Brunnen.Der gutmütige Mittler war der einzige, an dessen Seite er sich zwischendurch dem Schlummer ergeben mochte, ohne befürchten zu müssen, sich am Morgen mit durchschnittener Kehle im Paradies wiederzufinden.Kito schlich sich die Anhöhe hinauf zum Haus der Aziza.Es war durchaus keine lauschige Nacht, es regnete immer wieder, und im Gebirge grollte der Donner.Die Wachen des Bulgai waren auf ihren Posten, zwei standen vor dem Haus und hielten Tor und Gitterfenster im Auge, zwei bewachten den Ausgang zum Hof, und zwei lehnten in der Diele an der Tür zur Kammer, die Ohren gegen das Holz gepreßt.Ihrem Grinsen war zu entnehmen, daß der hochrangige Häftling es sich darinnen gutgehen ließ.Noch beschlich Kito keine Ahnung ob der Art des Vergnügens, das Khurshah widerfuhr, und so folgte er bedenkenlos der Aufforderung, dem Rumoren hinter der Tür sein Ohr zu leihen.Was er hörte, traf ihn wie ein Tritt in den Unterleib: Er war zu spät gekommen! Ein anderer löschte das Feuer im Schoß der Aziza.»Was tut Ihr da, mein Prinz!« hörte er sie lustvoll stöhnen.»Oh, Khurshah, mein Liebster!«Kito sah rot; er stieß die Wächter von der Tür, riß den Riegel hoch und sprang in das schwacherleuchtete Zimmer.Vor dem Bett der Aziza stand breitbeinig, mit heruntergelassenen Hosen Khurshah.Er hatte die nackten Beine der Tochter angehoben, während das kleine Luder das fürstliche Versprechen auf eine bessere Zukunft beherzt zwischen die Schenkel genommen hatte.Erschreckt ließ Khurshah die Beine fallen, was sein stehendes Gemächte entblößte.Kitos Tritt ließ ihn erst aufheulen, als schon dessen Faust zwischen Nase und Oberlippe den Schmerzensschrei auf Zimmerlautstärke dämpfte.Khurshah ließ sich fallen wie ein nasser Sack, dafür sprang Aziza wie eine fauchende Katze dem Räuber ihres kurzen Glücks mit spitzen Krallen ins Gesicht.Kito fühlte ihre Nägel auf der Wange und warf sie zurück.»Die Stiefel!« sagte er gepreßt.»Wo sind die Stiefel?«Aziza rollte sich im Bett vom Rücken ihres glücklosen Liebhabers und hockte hinter dem reglosen Sack mit vor Wut glitzernden Augen.»Die Stiefelchen?« erwiderte sie schnippisch.»Die klobigen Treter brauch’ ich nicht mehr! Mein Liebster schenkt mir viel feinere, wenn ich es begehr’ ! «Da packte Kito ihr ins Haar und zwang sie hoch, ließ sie über den Körper des Khurshah steigen, bis sie vor ihm stand.»Hol ihn raus!« befahl er und wunderte sich über seine Kälte, denn sein Glied pochte heiß.Aziza wurde klar, daß dies kein neckisches Spiel war, und öffnete ihm mit zitternder Hand die Hose, aus der sein Penis drängte.Ihr verblieb keine Zeit, über seine Größe zu erschrecken, denn der Griff in ihrem Haar stieß sie über ihr Bett und preßte ihr Gesicht auf den Arsch des leblosen Khurshah.Sie spürte, wie ein Knie ihr die feuchten Schenkel auseinanderschob, und schon drang der Mongole in sie ein.Die Kinder stolperten klitschnaß durch das Unwetter, über glitschige Geröllplatten und spitze Felskanten, die sie nur erkennen konnten, wenn Blitze aufleuchteten.Das Wasser schoß in Strömen zu Tal, riß gurgelnd das Gestein in die Tiefe.Schließlich rollten nur noch vereinzelte Donner, und in der Ferne wetterleuchtete es.Der Regen peitschte den erschöpften Kindern in die Gesichter.Ali stolperte über eine Klippe, und davonspringende Brocken verletzten Yeza am Knöchel.Die Schmerzen machten ihr das Gehen unmöglich, doch aufzusitzen wäre zu gefährlich gewesen.»Roç, mein Liebster, ich bin ja bereit, mit dir zu sterben«, rief sie gegen den strömenden Regen an, »aber ich möchte dir dabei in die Augen sehen.Laß uns hier warten, bis der Tag anbricht.« Sie schleppten sich unter den nächsten Felsvorsprung, der, so er hielte, Schutz gegen Steinschlag versprach, und kauerten sich zwischen die Tiere, um sich zu wärmen.Dabei entdeckte Ali, daß die Satteltaschen des herrenlosen Mulis von der verlorenen Spitze des Zuges voller Fackeln waren.Der Regen ließ nach, und auch der Wind hatte sich gelegt.»Wir schicken einen Fackelträger voraus«, schlug Ali vor, »der auf unsere Schwierigkeiten aufmerksam macht!«»Du bist gar nicht so blöd, wie du immer tust!« sagte Yeza unter Stöhnen.Ihr Knöchel war dick angeschwollen.Roç nahm das Geschenk des Zev zur Hand und schnitt in den Sattel des Tieres beidseitig Schlitze, in die er je eine Fackel steckte und befestigte.Mit Alis Hilfe gelang es ihm, ein Feuer zu entzünden, und sie steckten die Fackeln in Brand.Das Maultier mit den flammenden Stäben hinter den Ohren rannte sofort panisch los und verschwand brüllend um die nächste Ecke.Ali gackerte wie ein Huhn, und Roç sagte: »Wenn sie deinem albernen Lachen nachgehen, finden sie uns vielleicht.«»Wir stellen hier ebenfalls Fackeln auf«, sagte Ali schlau.Doch sie mußten feststellen, daß sie das Tier mit dem gesamten Vorrat davongejagt hatten.Ali konnte sich jetzt kaum noch halten vor Lachen.Yeza wimmerte leise vor Schmerzen.Roç stieg vorsichtig hinunter zum Fluß, um sein Hemd in das kalte Wasser zu tauchen.Damit wollte er ihren Fuß umwickeln.Da sah er vom Fluß aus oben in den Felsen ein einzelnes Licht flackern und wieder verschwinden.Bibbernd stieg Roç mit dem nassen Kleidungsstück wieder hinauf zu Yeza und Ali.»Sie suchen uns!« sagte er.»Ich habe ein Licht gesehen.Lach, Ali, lach!«Ali sprang auf und schrie »Hoho - haha!« gegen das Dunkel an; da prasselten einige Steine von oben herab, und er sah einen stämmigen jungen Mann im Licht einer Fackel bedächtig Schritt für Schritt den Berg herabstiegen.Roç, der gerade Yezas Knöchel bandagierte, schaute auf und lächelte dem Fremden zu, der mit einem letzten Sprung mitten unter den Tieren gelandet war.»Ich bin Kito«, sagte der junge Mann, »und Ihr seid das Königliche Paar.« Er verneigte sich nicht, aber Ehrfurcht schwang in seiner Stimme, als er sein Wissen vor ihnen ausbreitete: »Roç und Yeza, die Kinder des Gral.«»Hast du keine Sänfte mitgebracht?« fragte Ali.»Die Prinzessin kann nicht mehr laufen
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