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.Ich sag euch, wohin, wenn es so weit ist.«Ein paar Tage später ließ Red Bear Leon die anderen zusammentrommeln und zum Rosebud rauskommen.Leon weigerte sich, ihnen zu sagen, worum es ging; es sollte eine Überraschung sein.Red Bear wartete an seinem üblichen Tisch.»Ich hab das perfekte Zuhause für uns gefunden«, sagte er und warf für seinen Kaffee einen Fünf-Dollar-Schein auf den Tisch.Draußen stieg er in seinen BMW, und die Übrigen folgten in Leons TransAm.Wie sich zeigte, steuerten sie ein verlassenes Sommerlager draußen am Südufer des Lake Nipissing an.Die Ansammlung kleiner Blockhütten sollte aller Wahrscheinlichkeit nach abgerissen werden, um einem Hotelneubau Platz zu machen.Red Bear hatte Beziehungen zur Abrissfirma und mit den Leuten vereinbart, dass er die Hütten über den Sommer benutzen durfte.Das Lager umfasste ein überwuchertes Baseballspielfeld, eine große, aus Steinen gebildete Feuerstelle zum Kochen unter freiem Himmel und einen verfallenen Anlegeplatz.»Mann, wir haben sogar einen eigenen Strand und so«, sagte Toof.»Volleyballpfosten, vielleicht lässt sich sogar irgendwo ein Netz auftreiben.«»Wieso? Willst du ’ne Mannschaft aufmachen?«, fragte Leon zurück.»Es gibt kein Netz, keinen Ball – rein gar nichts.Wir haben nur die Hütten.«»Was soll der Spaß denn kosten?«, fragte Kevin.»Keinen Cent«, sagte Red Bear und lächelte hinter seiner blitzenden Sonnenbrille.»Wir zahlen nur für Strom und Wasser.«Noch am selben Tag waren sie alle eingezogen.Jeder hatte seine eigene Hütte, und sie konnten kommen und gehen, wie sie wollten.Die Kochgelegenheiten waren im Lager allerdings äußerst bescheiden, so dass sie oft im Rosebud essen würden, doch Red Bear und Leon verbrachten so viel Zeit wie möglich im Camp.Kevin und Toof dagegen zogen tagsüber das städtische Leben vor, doch die Miete war unschlagbar.Ein paar Tage nach seinem Umzug ins Lager fand sich Kevin abends im Heck eines kleinen Kajütbootes wieder, auf dem Weg durch die kabbeligen Wellen der nördlichen Bucht.Toof lehnte sich über das Dollbord und ließ die Hand ins Wasser baumeln.Leon war am Ruder, während Red Bear es sich auf dem großen Ledersitz neben ihm gemütlich gemacht hatte.Ein angedeutetes Lächeln auf den Lippen, drehte er sich langsam in alle Richtungen und wieder zurück.Er trug immer noch seine Sonnenbrille, auch wenn es lange nach Sonnenuntergang war.Von Westen her blies eine steife Brise, und Kevin bereute, dass er keine Jacke mitgenommen hatte.Sie hatten an einem privaten Steg in Shanley abgelegt und sausten jetzt über die Weite der Bucht.Sie waren so weit draußen, dass Autoscheinwerfer zu Glühwürmchen schrumpften.Der silbrige Turm der Kathedrale und die Wohnblöcke, die zusammen die Skyline von Algonquin Bay bildeten, schimmerten im Vollmondlicht.Zu ihrer Linken glitten die Manitou Islands vorbei, zu ihrer Rechten das Anishinabeck-Reservat.Von da an machten sich die Lichter am Ufer rar.Als sich der Mond hinter eine Wolke duckte, breitete sich der See aus wie ein Teppich aus schwarzem Samt.Zwanzig Minuten später deutete Red Bear auf eine Gruppe beleuchteter Bojen.»Der French River«, brüllte er über den Lärm des Innenbordmotors.»Sind gleich da.« Er stand auf und legte Leon eine Hand auf die Schulter.Er beugte sich zu ihm herunter und sagte etwas zu ihm, während er durch die Windschutzscheibe wies.Leon drehte das Ruder, und das Boot schwenkte Richtung Küste.Durch die Bäume blinkten drei Lichter, eine Dreieckskonstellation.»Das hier hat mir der Geist gezeigt«, brüllte Red Bear über den Lärm.»Das Dreieck da vorne.«Auf ein Zeichen von Red Bear stellte Leon den Motor ab, und sie ließen sich auf dem schwarzen Wasser treiben.»Von hier ab sagt keiner ein Wort.Leon und ich übernehmen das Reden.Vielleicht ist niemand da, oder höchstens einer.So oder so ist es kein Problem.Toof, du bleibst im Boot.«»Nee, ich will mit.Komm schon, Red Bear, lass mich mit rüber.«»Du bleibst im Boot.Das ist wichtig.Du musst jeden Moment startklar sein.Kann ich dich damit betrauen?«»Ach so, geht klar, Mann.Ich wär einfach nur lieber mitgekommen.«Vor ihnen tauchte eine Anlegestelle in der Dunkelheit auf.Red Bear sprang darauf und wickelte ein Tau um die Klampe, bevor er im Flüsterton zu Kevin sagte: »Wirf mir das da zu.«Kevin schleuderte ihm die Achterleine entgegen, und Red Bear zog das Heck so herum, dass der Bug auf den See hinaus wies.Dann nahm er eine andere Taurolle von backbord und hängte sie sich über die Schulter, als wollte er einen Berg besteigen.Kevin und Leon sprangen auf den Landesteg.Schweigend liefen sie zu dritt über den Strand in Richtung der drei Lichter.Kevin folgte Leon die Steinstufen hinauf in den Garten hinter einem kleinen Bungalow, der zwischen hohen Büschen verborgen lag.Er sah sich um und stellte fest, dass Red Bear nicht mehr bei ihnen war.Im Haus waren die Lichter und der Fernseher mit seinem kühlen, flackernden Schimmer an.Das Herz pochte Kevin bis zum Hals.Leon zögerte nicht.Er ging geradewegs bis zur Tür und klopfte an.Der Fernseher verstummte, dann die keineswegs freundliche Stimme eines Mannes.»Wer ist da?«»Peter Northwind schickt mich.«Es war ein Geräusch zu hören, wie wenn jemand durch einen Raum schlich, dann schien Licht durchs Schlüsselloch.Es wurde schwächer, und die Stimme meldete sich wieder.»Du bist nicht Northwind.«»Klaro, Dummbacke.Deshalb hab ich ja auch gesagt, Northwind schickt mich.Bist du Wombat?«»Tut nix zur Sache, wer ich bin.Du kommst zu früh.Ungefähr vier Stunden [ Pobierz całość w formacie PDF ]