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.Connors folgte ihm auf den Fersen.Ilona hockte halb zusammengesunken über dem Lichtmikroskop, das die einzige Beleuchtung im Labormodul darstellte.Im Profil sah sie vor dem hellen weißen Licht völlig entkräftet aus, erschöpft wie eine Frau, die gerade ein Kind zur Welt gebracht hatte.Sie lächelte matt zu Jamie hinauf.»In den Steinen«, sagte Joanna.Ihre Stimme war ein ehrfürchtiges Flüstern.»Genau wie du in McMurdo gesagt hast…«Jamie merkte, daß er Ilona anstarrte.Sie sah furchtbar schwach aus.»Es ist so etwas Ähnliches wie eine terrestrische Flechte«, erklärte Joanna, ohne ihre Kollegin zu beachten.»Sie haben eine harte Silikatschale, die sie vor der Kälte schützt, aber die Schale ist wasserdurchlässig.Und es sind Fenster drin, die das Sonnenlicht durchlassen.« Ihre Worte überschlugen sich beinahe.»Wir glauben, daß die Fenster hauptsächlich im Infrarotbereich transparent sind, aber offenbar lassen sie in gewissem Maß auch sichtbare Wellenlängen passieren.Das Wasser in ihrem Innern ist anscheinend mit einer Form von Alkohol versetzt, einem natürlichen Frostschutzmittel.Bei Nacht oder immer dann, wenn die Temperatur so stark absinkt, daß ihr Frostschutz kristallisiert, treten sie aller Wahrscheinlichkeit nach in einen Ruhezustand ein, und sie werden wieder aktiv, wenn die Temperatur soweit ansteigt, daß sich ihr Frostschutz verflüssigt.Es ist eindeutig! Es ist real! Sieh selbst!«Ilona schaffte es, ihren Stuhl ein bißchen beiseite zu rücken, so daß Jamie sich über das Mikroskop beugen konnte.Er sah ein paar Farbflecken, leicht violette kreisrunde Gebilde, die mit Fäden in einem helleren, bläulichen Ton vernetzt waren.»Ich dachte, sie wären orange.«»Sind sie auch«, sagte Ilona leise.»Wir haben sie fürs Mikroskop gefärbt.«»Sie nehmen Farbstoffe auf die gleiche Weise auf wie irdisches Gewebe!« Joanna war immer noch aufgeregt und in Hochstimmung.»Sie polarisieren das Licht genauso wie irdische Organismen! Sie müssen also auf derselben Art von Nukleinsäuren und Proteinen basieren!«»Es ist noch zu früh, das zu sagen«, verbesserte Ilona mit leiser Stimme.Jamie spähte immer noch ins Mikroskop.Marsianische Organismen.Lebewesen vom Mars.»Sie sind wie die Krustenthalli der Antarktis«, hörte er Joannas Stimme an seinem Ohr.»Siehst du die äußere Rinde und dann die Algenschichten?«»Die violetten Dinger?«»Ja.« Sie lachte sogar, mit zittriger Stimme.»Die violetten Dinger.Sie sind lebendig, Jamie.«Er richtete sich auf und gab Connors Gelegenheit, mit zusammengekniffenen Augen ins Mikroskop zu schauen.»Es ist Leben, Jamie«, sagte Joanna erschöpft, aber triumphierend.»Es ist nur eine Flechte, und sie dürfte sich fast die ganze Zeit im Ruhezustand befinden.Aber sie ist lebendig, und sie ist auf dem Mars beheimatet.«»Wir haben es geschafft!« Trotz Ilonas Erschöpfung klang ihre Stimme freudig.»Wir haben Leben auf dem Mars gefunden.«»Ja, das habt ihr wohl«, sagte Jamie.Er zitterte innerlich.Ihre Entdeckung flößte ihm Ehrfurcht ein.Connors grinste die Frauen an.»Dafür kriegt ihr den Nobelpreis!«»Ja, ja«, sagte Joanna.»Das glaube ich auch.Aber was heißt das schon? Das ist jetzt alles völlig bedeutungslos.Deswegen sind wir hergekommen! Wir haben gefunden, was wir gesucht haben.Was immer auch von nun an passiert, es ist ohne Bedeutung.«Ilona sank plötzlich an Jamies Schulter und suchte dort Halt.Jamie merkte, wie sie erschlaffte und zusammenbrach.Draußen schrie der Sturm.ERDEWASHINGTON: Edith stand neben Alberto Brumado, als der Anruf kam.Sie waren nach dem Abendessen in Georgetown gerade in das rote Backsteinhaus zurückgekommen.Edith wußte instinktiv, daß der Mann es jetzt bei ihr versuchen würde.Wie sie darauf reagieren würde, wußte sie allerdings noch nicht.Brumado war nett, intelligent, sanft und auf eine schüchterne, jungenhafte Weise sogar liebenswürdig.Sie fragte sich, wie er wohl im Bett sein würde.Und sie ertappte sich auch bei der Überlegung, ob Jamie mit seiner Tochter schlief.Aber das Telefon unterbrach Brumado, als er gerade Osborne Brandy in zwei Gläser einschenkte.Er durchquerte das von Bücherregalen gesäumte Wohnzimmer und nahm das Telefon auf.»Ja, höchstpersönlich… Oh, hallo, Jeffrey, wie…?« Brumados Gesicht wurde weiß.»Was? Wirklich? Ist das sicher?« Er verfiel in brasilianisches Portugiesisch und ratterte ein paar Sätze herunter.Dann merkte er es und schaltete atemlos wieder auf Englisch um.»Ja, ja, ja.Ich bin gleich da.Sobald ich ein Taxi bekomme.Ja.Danke! Danke, daß Sie mich angerufen haben! Ich komme auf jeden Fall!«Wenn er nicht von einem Ohr zum anderen gegrinst hätte, wäre Edith überzeugt gewesen, daß die Marsforscher eine Katastrophe ereilt hatte.Er schaute durchs Zimmer zu ihr herüber.»Sie haben lebende Organismen auf dem Mars gefunden.Meine Tochter hat die Entdeckung gemacht!«Edith stieß ein texanisches Kriegsgeheul aus, lief zu ihm und fiel ihm um den Hals.Er legte ihr die Arme um die Taille, und sie küßten sich wie Fremde am Silvesterabend.»Ich muß ein Taxi rufen«, sagte er dann.»Wir werden im NASA-Hauptquartier erwartet.«»Ich muß meinem Boss Bescheid sagen!« rief Edith.»Die Medien werden alle unterrichtet.« Brumado tippte mit einer zitternden Hand aufs Telefon ein.»Sie haben für Mitternacht eine Pressekonferenz anberaumt.«Während er auf und ab marschierte und ungeduldig auf das Taxi wartete, rief Edith den Direktor des Networks in seinem Apartment in Manhattan an.»Hier ist der automatische Anrufbeantworter…« meldete sich eine Maschine.Edith war einen Moment lang frustriert, dann begann sie zu lachen.Als der Piepton erklang, rief sie ins Telefon: »Hier ist Edie Elgin.Ich bin mit Alberto Brumado in der Bundeshauptstadt, und sobald das Taxi hier ist, fahren wir zum NASA-Hauptquartier.Man hat Leben auf dem Mars gefunden, mein Lieber! Und Sie waren nicht zu Hause, um diesen wichtigen Anruf entgegenzunehmen!«Dann rief Edith im Büro der Nachrichtenabteilung des Networks an.Der Chef vom Dienst war schon nach Hause gefahren, und die Frau, die um diese Zeit abends Dienst tat, hatte noch nie etwas von Edie Elgin gehört.»Ich bin Beraterin im Direktionsbüro«, erklärte Edith.»Und?«»Ich habe eine Story.Ich muß aus dem Washingtoner Büro hier unbedingt auf Sendung gehen.Mit höchster Priorität.«»Worum geht es?«»Um die sensationellste Nachricht in der Geschichte der Branche, Schätzchen!«»Wirklich?« Die Stimme der Frau troff vor Argwohn.Edith zögerte auf einmal.Sie werden mir die Sache wegnehmen, erkannte sie [ Pobierz całość w formacie PDF ]