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.Einige derjenigen, die am Veranstaltungstag kochten, waren ausgebildete Küchenchefs, andere hatten noch nicht mal ansatzweise für so viele Menschen gekocht und manche kaum für den Eigenbedarf.Dies war das erste Mal, dass ich versuchte, eine Küche aus dem Nichts aufzubauen, und ich lernte innerhalb kürzester Zeit sehr viel.Alles, vom Regulieren des Gases bis hin zum Logistikaufwand, eine ganze Küche an einem Tag an einer Location aufzubauen und sie am nächsten Tag wieder zurückzuschicken, und das ohne einen einzigen Penny auszugeben.Während die Nahrungssucher und Müllsammler damit beschäftigt waren, in der freien Natur und in Müllcontainern nach Lebensmitteln zu suchen, kontaktierte ich Lebensmittelgeschäfte und Organisationen vor Ort.Ich traf mich mit Pete und Jacqui, zwei Organisatoren von Fareshares, Zweigstelle Bristol, um herauszufinden, ob sie mitmachen wollten.Ich bewunderte das, was sie taten, sehr.Genau wie alle anderen, mit denen wir sprachen, sagten Pete und Jacqui mit großer Begeisterung zu.Fareshares hat offizielle Beziehungen zu einigen Supermärkten etabliert.Wann immer diese Märkte wissen, dass sie einige ihrer Lebensmittel nicht werden verkaufen können, holt Fareshares sie ab und bringt sie dorthin, wo die Leute ohne sie vermutlich nicht überleben würden, zum Beispiel ins Obdachlosenheim.Doch manchmal blieben selbst bei Fareshares so viele Lebensmittel übrig, dass sie sie loswerden mussten.Sie halfen gern, und ich versprach, sie in allen Interviews, die ich an diesem Tag gab, namentlich zu erwähnen.Von Fareshares bekamen wir alles Mögliche: von Brot (rund 200 Biobrote) über Bohnen und dem studentenfutterähnlichen exotischen »Bombay Mix« als Snack bis hin zu 300 Gläsern als Leihgabe.Ihr Beitrag war am Ende eine volle Lieferwagenladung von mehreren Tonnen Lebensmitteln, genug für die Grundlagen des Festmahls.Ich nahm Kontakt zu einigen Lebensmittelgroßhändlern im Ort auf, die auch frustriert waren, weil sie vom Gesetz her dazu verpflichtet waren, verwertbare Lebensmittel wegzuwerfen.Essential, ein Naturkostladen in der Gegend, versorgte uns mit einigen Sachen, die wir von Fareshares nicht bekommen konnten: Couscous, Bulgur, Reis, Mehl, Nachos, Reis- und Sojamilch, Chips, Schokolade und riesige Beutel anderer Snacks.Entweder wir hatten Glück, oder unser derzeitiges Lebensmittelsystem ist extrem verschwenderisch.Meine Erfahrung sagte mir, dass Letzteres zutraf.Eine wichtige Zutat fehlte noch: Alkohol.Doch Andy Hamilton und ein Team von fröhlichen Heimbrauern standen bereit.Drei Wochen vor dem Kauf-nix-Tag 2009 hatten sie sich daran gemacht, rund 400 Liter Bier zu brauen.Sie stellten alle möglichen Sorten her: Melasse-Bier und Schafgarben-Ale bis hin zu einem würzigen Gebräu, das Inhaltsstoffe wie Zimt enthielt, von denen ich nie gedacht hätte, dass sie zu einem alkoholischen Getränk passen.Aber sie taten es.Alle Bräue gelangen fantastisch.Aus ihren Hausbars spendeten Leute dazu etliche Liter Spirituosen.Unsere Party war jetzt amtlich.Francene, Fergus, Cai und ich gingen am Abend vor dem Festival los.Nachdem wir einige Male in eine Sackgasse geraten waren, machten wir einen tollen Fang: 700 Gläser Fairtrade-Bioschokoladenaufstrich, für den wir einige Wochen zuvor im Laden hätten 2000 Pfund bezahlen müssen.Da er im Grunde in erster Linie aus Zucker besteht, hätte er sich noch fünf Jahre gehalten.Doch Gesetz ist Gesetz, und es erlaubt nicht, dass der Mensch nach eigenem Ermessen entscheidet.Das dreigängige Menü – das heißt sämtliche Lebensmittel an diesem Tag – würde komplett vegan sein.Doch einige wichtige Zutaten fehlten uns noch: Obst und Gemüse.Ich bekam sie zum Teil von Christina von Somerset Organic Links, einer Kooperative von Biobauern, die deren Ernten und Ressourcen bündelt und die dadurch verhindern kann, dass die großen Supermärkte vollkommen die Kontrolle über die Lebensmittelindustrie übernehmen.Christina steuerte am Ende rund 100 Kilogramm Gemüse bei.Das war großartig, aber es fehlten immer noch ungefähr 150 Kilogramm.Abby (eine Amerikanerin, die mit der Idee ins Vereinigte Königreich gezogen war, ohne Geld zu leben) leitete für einige Nächte ein Team von Müllsammlern und kam mit jeder Menge Gemüse zurück.Doch selbst damit hatten wir nicht ansatzweise so viel, wie wir laut Planung brauchten.Wir organisierten ein aus Elly, Fergus und Cai bestehendes Team, das den Obst- und Gemüsemarkt im Ort aufsuchen sollte, von dem aus rund 15 Großhändler operierten.Das war eine riskante Strategie.Sie konnten erst am Morgen des Festivals losgehen.Gingen sie früher, hätten die Großhändler noch nicht ihre endgültigen Bestellungen vorliegen gehabt oder gewusst, was rausging.Doch wir meinten, dies sei unsere beste Chance, und so machte sich das Team auf den Weg.Ich war ziemlich nervös.Tausende von Menschen warteten auf Essen.Und nur wenige Stunden, bevor das 25-köpfige Morgenteam mit den Vorbereitungen beginnen und das Gemüse kochen wollte, hatten wir nur die Hälfte von dem, was wir brauchten.Dies war der Morgen meines »offiziell letzten Tages ohne Geld«.Ich blieb vor Ort, um Interviews zu geben, während das letzte Abfallsammelteam sich, fest die Daumen drückend, auf den Weg machte.Ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, in möglichst vielen Interviews Werbung für das Festival und die Website zu machen, doch meine Gedanken wanderten immer wieder zum Großhandelsmarkt, und ich fragte mich, ob das Team mit leeren Händen vom Gelände eskortiert würde.Mitten in einem Interview für BBC Radio Kent, Fergus’ Haussender, erhielt ich eine SMS von Cai: Die Mission war erfüllt, und sie hatten einen Lieferwagen voller Lebensmittel.Die Menschen auf dem Großmarkt freuten sich, helfen zu können: Auch sie hassten es, dass sie jeden Samstagmorgen gutes Gemüse wegwerfen mussten.Das Essen für das Freeconomy-Festival war gesichert!Doch Essen war nur ein Teil des Plans.Elsie und Katey, zwei Freiwillige aus Stroud (eine Kleinstadt nördlich von Bristol), verbrachten zwei Wochen damit, Kleidung für einen riesigen Kleidertauschmarkt zu sammeln, zu dem jeder kommen konnte, um dort Sachen abzuliefern, die er nicht mehr mochte, oder Sachen mitzunehmen, die er gut fand.Sie richteten auch eine Kreativecke ein, um anderen zu zeigen, wie man Kleidung flickt und zum Beispiel aus alten Verpackungen nützliche Dinge herstellt.Julia, Elly und Di sammelten Bücher für einen Büchertauschmarkt und hatten, noch bevor der Tag anfing, bereits Hunderte von Büchern beisammen [ Pobierz całość w formacie PDF ]