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.Jack legte sich auf seinen Futon.Doch er konnte nicht einschlafen.Ständig gingen ihm japanische Wörter durch den Kopf und die verschiedensten Gefühle ergriffen ihn.Im Zimmer war es dunkel, aber durch die Wände schienen weich die Laternen, die nachts draußen brannten.Ein Hoffnungsschimmer stahl sich in sein Herz.Wenn er die Sprache lernte, konnte er in diesem seltsamen Land überleben.Vielleicht konnte er auf einem japanischen Schiff anheuern und in fremden Häfen nach englischen Seglern Ausschau halten.Vielleicht hatte das Schicksal ihm Akiko geschickt.Vielleicht konnte sie ihm eines Tages helfen, nach Hause zurückzukehren!Ein Schatten wanderte draußen an der Papierwand entlang.Taka-san war noch auf und bewachte ihn.Am folgenden Tag hatte Jack gerade seinen frühmorgendlichen Spaziergang durch den Garten beendet, da rannte Jiro um die Ecke der Veranda.»Kinasai!«, rief er und zerrte Jack zum vorderen Eingang des Hauses.Jack konnte kaum mit ihm Schritt halten.Vor dem Haus warteten Akiko und der Samurai Taka-san.Akiko trug einen schimmernden elfenbeinfarbenen, mit dem Bild eines fliegenden Kranichs bestickten Kimono.Als Sonnenschutz hielt sie sich einen karmesinroten Schirm über den Kopf.»Ohayō gozaimasu, Jack«, sagte Akiko mit einer anmutigen Verbeugung.»Ohayō gozaimasu, Akiko.« Auch Jack wünschte ihr einen guten Morgen.Akiko schien über seine Antwort erfreut.Sie gingen den Weg zum Hafen hinunter.An der Mole kletterten sie in das Boot des Perlenfischers und der Mann ruderte sie zu der Insel in der Mitte der Bucht.Beim Näherkommen sah Jack zu seinem Erstaunen, dass sich auf dem Strand vor dem roten Holztor eine große Menschenmenge versammelt hatte.»Ise Jingu Torii«, sagte Akiko und zeigte auf das Tor.Jack nickte zum Zeichen, dass er verstand.Das Tor hatte die Farbe eines abendlichen Feuers und war so hoch wie ein doppelstöckiges Haus.Es bestand aus zwei aufrechten Pfeilern, verbunden durch zwei große waagerechte Balken, von denen der obere ein schmales Dach aus jadegrünen Ziegeln trug.Sie landeten an der südlichen Inselspitze und traten zu den anderen Dorfbewohnern, Frauen in leuchtend bunten Kimonos und Samurai mit ihren Schwertern.Die Menge bildete einen ordentlichen Halbkreis.Als Akiko und ihre Begleiter eintrafen, verbeugten sich alle und machten ihnen Platz.Sie gingen nach vorn, wo eine größere Gruppe von Samurai wartete.Die Krieger verbeugten sich tief bei Akikos Ankunft.Akiko erwiderte ihren Gruß und begann ein Gespräch mit einem jungen Samurai.Er war in Jacks Alter, hatte kastanienbraune Augen und schwarze, stachelig vom Kopf abstehende Haare.Der Junge warf Jack einen verächtlichen Blick zu und beachtete ihn dann nicht mehr.Die Dorfbewohner dagegen schienen durch Jacks Gegenwart verunsichert.Sie wichen vor ihm zurück und unterhielten sich flüsternd hinter vorgehaltenen Händen, was Jack jedoch nicht weiter störte, weil er deshalb umso besser sah.Unter dem Tor vor ihm stand ein einsamer Samurai wie ein alter Gott.Er trug einen schwarz-goldenen Kimono, auf Brust, Ärmeln und Rücken mit einem runden Symbol bestickt, das vier gekreuzte Blitze zeigte.Die Haare hatte er nach traditioneller Art der Samurai verknotet und über den rasierten Scheitel nach vorn gelegt.Zusätzlich hatte er sich ein dickes weißes Stoffband um den Kopf gebunden.Er war stämmig und kräftig und seine Augen funkelten drohend.Insgesamt erinnerte er Jack an eine große, zum Kämpfen abgerichtete Bulldogge.In den Händen hielt er das größte Schwert, das Jack je gesehen hatte.Allein die Klinge maß deutlich über einen Meter und zusammen mit dem Griff war sie so lang wie Jack groß.Der Krieger hielt den Blick unverwandt auf das ferne Ufer des Hafens gerichtet und verlagerte ungeduldig das Gewicht von einem Fuß auf den anderen.Sein Schwert fing das Sonnenlicht ein und leuchtete einen kurzen Moment auf wie ein Blitz.Akiko bemerkte Jacks erstaunten Blick und flüsterte ihm den Namen des Schwertes zu: »Nodachi.«Der Samurai schien zu warten und Jack überlegte, wo sein Gegner blieb.Von den Anwesenden bereitete sich niemand auf einen Kampf vor.Jack ließ den Blick über die Menge wandern und bemerkte, dass ein paar Samurai auf der gegenüberliegenden Seite dasselbe Blitzsymbol auf ihren Kimonos trugen wie der einzelne Krieger, während die Samurai in Jacks unmittelbarer Umgebung das Wappen eines Phönix trugen.Wer war ihr Kämpfer?Jacks Schätzung nach war etwa eine Stunde vergangen, denn die Sonne war ungefähr fünfzehn Grad über den wolkenlosen Himmel gewandert.Es wurde heiß und unter den Dorfbewohnern breitete sich Unruhe aus.Der Samurai unter dem Torbogen war noch ungeduldiger geworden und ging im Sand auf und ab wie ein eingesperrter Tiger.Eine weitere Stunde verstrich.Die Hitze wurde unerträglich und die Menge noch unruhiger.Jack war über den seidenen Kimono froh, den er trug, und wollte sich gar nicht vorstellen, wie er in seinem alten Hemd und den Hosen geschwitzt hätte.Dann, als die Sonne senkrecht über ihnen stand, legte ein Boot von der Anlegestelle des Hafens gegenüber ab.Sofort erfasste eine gespannte Erwartung die Anwesenden.Jack sah einen kleinen Fischer ohne Eile durch die Bucht rudern.Am Bug des Bootes saß wie ein Buddha ein hochgewachsener Mann.Das Boot kam näher.Die Menge brach in lauten Beifall aus und begann im Sprechgesang den Namen des Samurai zu rufen.»Masamoto! Masamoto! Masamoto!«Akiko, Taka-san und Jiro fielen in die donnernden Rufe ein.Die Gruppe der Samurai mit dem Blitzemblem antwortete darauf mit dem Namen ihres Kämpfers.»Godai! Godai! Godai!«Godai trat vor und reckte sein Schwert hoch in die Luft.Seine Anhänger brüllten noch lauter.Das Boot erreichte das Ufer.Der kleine Fischer legte die Ruder hinein und wartete geduldig darauf, dass sein Passagier aussteigen würde.Der Samurai stand auf und trat barfuß in den Sand.Die Menge brach wieder in lauten Beifall aus.Jack dagegen hielt unwillkürlich die Luft an.Masamoto, der Kämpfer der Phönix-Samurai, war der Mann mit dem Narbengesicht.12Der ZweikampfDie runzligen Narben und geröteten Striemen im Gesicht des Samurai liefen fächerartig wie geschmolzene Lava von der Stirn über das linke Auge und die Wange bis hinunter zum Kinn.Die unversehrte Gesichtshälfte war ebenmäßig und fest umrissen.Masamoto hatte den massigen und muskulösen Körper eines Ochsen und seine Augen leuchteten honigfarben wie Bernstein.Er trug einen dunkelbraunen und cremefarbenen Kimono mit dem runden Phönixemblem und wie Godai ein Stirnband, allerdings in leuchtendem Rot.Anders als Godai hatte er den Kopf ganz kahl geschoren.Nur ein kurz geschnittenes Bärtchen umgab seinen Mund.Jack fühlte sich mehr an einen Mönch als an einen Krieger erinnert.Der Samurai ließ den Blick über die Menge wandern, dann drehte er sich langsam um, holte zwei verschieden lange Schwerter aus dem Boot und steckte sie mitsamt der schützenden Scheiden in den Obi seines Kimonos, zuerst das kürzere, dann das längere.Dann näherte er sich ohne Eile dem Tor.Empört über die späte Ankunft seines Gegners und die dadurch entstandene Demütigung, rief Godai ihm eine Flut von Beschimpfungen entgegen.Masamoto ging unbeeindruckt weiter und begrüßte seine Samurai mit einem Nicken.Endlich stand er vor Godai und verbeugte sich feierlich, was Godai nur noch mehr reizte
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