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.Sie hockten sich am Ufer nieder und schauten ins Wasser.Im Sternenlicht wirkte es schwarz und bewegte sich in gemächlichen Strömungen; es war so dick wie Öl.Ein salzig-süßer und kupferiger Geruch stieg von ihm auf.»Glaubst du, wir können es trinken?«, flüsterte Dani.Onkel Thulu leckte sich über die ausgedörrten Lippen.»Also, ich würd’s nicht tun.« Er warf Dani einen raschen Blick zu.»Meinst du, wir sollten durch diesen Morast waten, Junge?«»Ja.« Er berührte das Tonfläschchen und riss sich zusammen.»Die Ufer werden uns Schutz geben.«»Dann sei es so.« Thulu glitt das Ufer hinunter.Dani folgte ihm und landete hüfttief in dem verdorbenen Wasser.Kalter Schlamm quoll zwischen seinen Zehen hindurch.Hier waren sie wenigstens unsichtbar für alle Wachtposten, denn sie stellten nur noch eine kleine Verwirbelung auf der öligen Oberfläche des Flusses dar.Mit gesenkten Köpfen und zitternd unter der Kälte des Wassers machten sie sich auf den Weg flussabwärts.Trotz all ihrer Vorsicht rutschten sie immer wieder aus, bis sie ganz nass, mit Schlamm beschmiert und schmuddelig waren, und all ihre Vorräte waren durch das kranke Wasser verdorben.Tatsächlich wurde der Himmel allmählich heller, als sie die Gebäude erreicht hatten, in denen die Schmieden untergebracht waren.Die Morgendämmerung hatte noch nicht eingesetzt, aber das Licht der Sterne wurde schwächer, und die ungemilderte Schwärze zwischen ihnen verwandelte sich in die Farbe von Kohlen.Doch auch andere Hindernisse zwangen sie zum Anhalten.Vor ihnen bewegte sich auf dem Fluss ein seltsames Gebilde.Es war ein mächtiges Rad, das sich andauernd drehte, und Wasser strömte von seinen breiten Paddeln.Dahinter befand sich eine Ansammlung niedriger Gebäude; es handelte sich um Schmelzöfen und Schmieden sowie eine windschiefe Hütte, die in großer Hast errichtet worden zu sein schien.Trotzdem war dies der Ort, an dem die meiste Aktivität herrschte.Rauch stieg empor, und undeutlich zu erkennende Gestalten bewegten sich darin hin und her.Zum ersten Mal, seit sie die Tunnel verlassen hatten, empfand Dani Verzweiflung.»Was ist das deiner Meinung nach?«, flüsterte Thulu und stützte sich am schlammigen Flussufer ab.Er schnupperte.»Es riecht wie … wie eine Mahlzeit!«»Ich weiß nicht«, murmelte Dani.Unter großer Anstrengung zwang er sich dazu, nicht mehr mit den Zähnen zu klappern, und betrachtete die Gebäude.Das nächstliegende schien verlassen zu sein.Er deutete mit dem Kopf darauf.»Wir gehen dorthin.Vielleicht können wir uns darin verstecken.«»Ja, Junge.« Thulu wuchtete sich aus dem saugenden Schlamm.»Komm.«Wegen der Kälte fiel es ihm schwer, sich zu bewegen.Dani packte die starke Hand seines Onkels, stemmte sich mit den Füßen vom Ufer ab und wuchtete sich aus dem Wasser.Sie schüttelten sich und wrangen das faulige Wasser aus ihrer Kleidung.Gegen den Schlamm konnten sie hingegen nichts tun.Der gesamte Ort war in Rauch gehüllt.Hier roch es tatsächlich nach Essen, wie Dani nun bemerkte.Es war ein Duft nach gebratenem Fleisch, zugleich fettig und schmackhaft.In seinem Magen grummelte es.Er versuchte voranzugehen und stellte fest, dass er taumelte.»He!« Eine Gestalt trat aus dem Nebel.Sie war rußgeschwärzt und schmutzig, hatte ungekämmte Haare und wild dreinblickende, rot geränderte Augen.In der Hand hielt sie eine gebratene Keule.»Fürst Vorax sagt, es ist genug durchgebraten für die Fjel«, sagte sie in der Gemeinsamen Sprache und zeigte mit der freien Hand auf die beiden.»Beeilt euch.Wir müssen das alles auf den Weg bringen.«Dani stand angespannt und zur Flucht bereit da und starrte die Gestalt an, die ihn und Thulu heranwinkte.Ob es sich bei ihr um einen Mann oder eine Frau handelte, vermochte er wegen des Rußes nicht zu sagen.Allmählich begriff er, dass in dieser Dunkelheit und wegen des Schmutzes, mit dem sie bedeckt waren, niemand erkennen konnte, ob es sich bei ihnen um Yarru oder um Ellylon handelte.Er tauschte einen raschen Blick mit seinem Onkel aus.»Du hast es gehört, Junge.« Thulu wischte sich mit dem Unterarm über das Gesicht und hinterließ dabei eine Schlammschliere, die seine Züge noch mehr verbarg.»Fürst Vorax sagt, dass wir uns beeilen müssen.«Dani nickte.Sie hielten die Köpfe gesenkt, stürzten sich in den wogenden Rauch und folgten dem Irrling.So hatte Finsterflucht sie doch noch hereingebeten.ACHTZEHNDie Armee von Finsterflucht versammelte sich in der Morgendämmerung.Tanaros beobachtete die Szene vor ihm mit erfahrenem Blick.Was er sah, gefiel ihm.Zehntausende Fjel hatten sich in ordentlichen Reihen aufgestellt und warteten auf seine Befehle.Sie waren kampfeslüstern, aber beherrscht.Vorax’ Stakkianer, fünfhundert insgesamt, saßen auf ihren Pferden und waren bereit.Im hinteren Teil des Heeres, wo die Versorgungswagen beladen wurden, herrschte noch Chaos, aber er vertraute darauf, dass Vorax dies alles in Ordnung bringen würde.Neben ihm saß Uschahin Traumspinner auf seinem blutfarbenen Hengst und umfasste mit den Armen den Lederkoffer mit dem Schattenhelm darin.Gemeinsam warteten sie.Der orangefarbene Rand der Sonne stieg über den östlichsten Gipfeln des Gorgantus-Gebirges auf, und ihr Licht berührte den alles einhüllenden Wolkenschirm über dem Tal von Gorgantum.Die Ellylon-Hörner zerrissen mit dem silbernen Klang ihrer Signale die Luft.Die Reihen regten sich.Tanaros hob die gepanzerte Hand.Sie warteten.Ein ferner Tordenstem brüllte, dann ein weiterer.Haomanes Verbündete zogen sich tatsächlich zurück.Tanaros ballte die Hand zur Faust, und Hyrgolf befahl den Fjel, sie sollten das Tor zur Verderbten Schlucht schützen.Der Riegel wurde angehoben.Zwei Fjel-Mannschaften mussten heftig dagegendrücken, und endlich öffneten sich unter lautem Knirschen die beiden massiven Torflügel, auf denen die Schlacht von Neherinach dargestellt war.»In den Krieg!«, rief Tanaros.Die lange Kolonne machte sich an den Abstieg in die Verderbte Schlucht.Speros von Haimhault, der Architekt von Finsterfluchts Verteidigungsanlagen, war sich deutlich bewusst, dass er kaum mehr als ein Gepäckstück war.Trotz ihrer höchst unterschiedlichen Zusammensetzung gelang es den unzähligen Kompanien von Haomanes Verbündeten, sich erstaunlich geordnet zurückzuziehen.Die Morgendämmerung brach an, die Hörner erschallten, und alles war in Bewegung.Vieles davon war Aracus Altorus zu verdanken, wie Speros ungern zugeben musste.Irgendwie gelang es ihm, überall auf dem Feld gleichzeitig zu sein.Er besprach sich mit dem Fürsten der Riverlorn, mit den pelmaranischen Regenten, mit dem Herzog Bornin von Seefeste sowie mit den Befehlshabern der Ritter von Vedasia und der Kompanie der Zwerge.Er war unermüdlich.Überall, wo Speros hinschaute, war er, eine rotgoldene Nadel, welche die Armee mit dem Faden seines Willens zusammennähte.Es war wirklich ein sehr geordneter Rückzug.Infanteriekompanien — Mittländer, Zwerge, Freie Fischer, arduanische Bogenschützen, Pelmaraner — marschierten behäbig und trampelten das Steppengras nieder.Die berittenen Kompanien — die Grenzwacht von Curonan, die vedasianischen Ritter, die Schar der Riverlorn — fielen in einen gemäßigten Trab.Speros ritt mit ihnen und wurde dabei von seinen Wächtern, dem Ellyl Peldras und der Arduanerin Fianna nicht aus den Augen gelassen.Er war froh, wieder auf Geist zu sitzen, deren zuschnappende Zähne die anderen auf Abstand hielten
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