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.Ich meine, er hat’s da in einem Bibliotheksbuch gefunden.Der Dichter heißt Ezra Pound.Hast du den Namen schon mal gehört?«»Ja, gehört habe ich ihn.«»In der Schule haben wir noch nie was von ihm gelesen.«»Das wundert mich nicht«, sagte Leonie.Mathy faltete den Zettel zusammen und steckte ihn in die Tasche.»Mir gefällt’s sehr.«»Wieso hat Ed gerade das zitiert?«»Ach, wir redeten über Gedichte, und da sagte er, das wäre die Art, die er gernhat.Du, Leonie, ob Papa wohl erlaubt, dass ich am nächsten Samstag mit Ed nach Eldon fliege?«»Na, so eine Frage, Mathy! Natürlich erlaubt er’s nicht.Was wollt ihr denn ausgerechnet in Eldon?«»Da findet irgendein Picknick statt, und Ed soll Rundflüge mit den Leuten machen – er bekommt zwei Dollar pro Person.Und er hat gesagt, wenn Papa einverstanden ist, nimmt er mich mit.«»Papa erlaubt dir das nie im Leben.«»Ich hätt’s mir ja denken können.« Mathy warf sich auf Leonies Bett.»Verflucht und zugenäht!«»Lass ihn das lieber nicht hören.«»Ich möchte aber so gern mit.Es ist doch kein Rendezvous oder so was.Getanzt wird auch nicht, und wir sind spätestens zum Abendessen zurück.Ich verstehe nicht …«»Ich finde, du hast in einem Flugzeug nichts zu suchen«, fiel Leonie ihr ins Wort.»Es ist gefährlich.«»Mir egal – ich finde Fliegen wunderbar.Es ist das Schönste, was es gibt, Leonie.Du solltest dich mal von Ed mitnehmen lassen.«»Nein, besten Dank.Und du tu’s auch nicht mehr.Einmal genügt.«»Ich war schon zweimal oben.«Leonie sah sie scharf an.»Wann?«»Na, am ersten Tag und dann noch mal in dieser Woche.«»Weiß Mama davon?«Mathy schüttelte den Kopf.»Sie denkt, ich war bei Ruth.Ich war auch wirklich da, aber Ruthie und ich sind dann einkaufen gegangen, und da haben wir Ed getroffen.Wir sind mit ihm zu Seaberts Wiese rausgefahren, und er hat mit mir einen Flug gemacht.Ruthie wollte nicht – sie hatte Angst.«Leonie nahm die Nadeln aus ihrem Haarknoten.Während sie mit den Fingern die langen blonden Strähnen glatt strich, blickte sie Mathy im Spiegel an.Ihr Gesicht war sehr ernst.»Ich werde dich nicht bei Mama verpetzen, weil sie sich zu Tode ängstigen würde«, sagte sie.»Aber du musst mir versprechen, dass du nicht mehr mit Ed fliegst.«»Leonie!«»Liebling, es ist zu gefährlich.Und wenn dir etwas passierte, und ich hätte davon gewusst und dich nicht zurückgehalten … Ich müsste mir dann doch zeitlebens Vorwürfe machen.Verstehst du das nicht? Ich darf es einfach nicht zulassen.«»Ach was, mir passiert bestimmt nichts.«»Das kann man vorher nie wissen«, sagte Leonie und fing an, ihr Haar für die Nacht zu flechten.»Bei Ed bin ich sicher – er weiß, was er tut.«»So fest überzeugt bin ich davon nicht.«»Aber ich.«»Mag sein, dass Ed fliegen kann, aber deswegen ist er noch längst nicht Commander Byrd.« Leonies Bewegungen wurden heftiger.Mathy lag auf dem Rücken und sang leise: »›So ungeschickt, doch sie macht mich verrückt …‹«»Sei still«, befahl Leonie.»Ich kann diesen albernen Schlager nicht mehr hören.«»Weißt du was?« Mathy setzte sich auf.»Ed ist viel hübscher als Commander Byrd.«Leonie vergaß, ihren Zopf weiterzuflechten, und sah die Schwester im Spiegel forschend an.»Gute Nacht«, sagte Mathy und ging zu Bett.Leonie verlor keine Zeit.Am nächsten Morgen, als sie sich für die Schule anzog, bat sie Callie, in ihr Zimmer zu kommen.»Mama, ich glaube, du solltest ein Auge auf Mathy haben.«»Was hat sie denn schon wieder angestellt?«»Hast du’s noch nicht gemerkt? Sie ist auf dem besten Wege, sich in Ed zu verlieben.«»Ach wo!« Callie lachte ungläubig.»Ich weiß, dass er ihr mächtig imponiert …«»Das kann man wohl sagen.«»… aber er ist für sie nur so ’ne Art großer Bruder.«Leonie schüttelte den Kopf.»Sie betrachtet ihn nicht als großen Bruder.«»Er ist doch so viel älter als Mathy.Seid ihr nicht gleichaltrig, du und er?«»Ja, und das ist es eben«, sagte Leonie.»Halte mich jetzt bitte nicht für übergeschnappt, aber ich habe den deutlichen Eindruck, dass er sich für mich interessiert.«»So habe ich’s auch von Mathy gehört.«»Ich dagegen mache mir überhaupt nichts aus ihm.Und natürlich habe ich ihn in keiner Weise ermutigt.«»Das weiß ich
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