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.»Das wollte die Gilde einfach nicht zulassen.Da saßen die Handwerker erst einmal fest, mit zwei Porzellanlilien, die sie natürlich nicht riskieren wollten.Die Künstlerin, die sie gemacht hat, rief ihnen aus dem Garten zu, daß sie nur ja nicht in den Eimer getan werden sollten, was die Feuerwehr vorgeschlagen hatte.«»So was…«»Der Boden ist an dieser Stelle geneigt«, fuhr Jason fort, womit er sagen wollte, daß das Gelände dort steil abfiel.»Mit einer Leiter war da nichts zu machen.«»Am Ende kamen Feuerwehrleute an Seilen herunter, um die Porzellanblumen in Sicherheit zu bringen«, berichtete Saidin.»Inzwischen mußte die Künstlerin feststellen, daß sie ausgesperrt worden war und auf dem Hang im Garten feststeckte – sie ist eine ältere Dame –, und nun galt es, sie zu retten, wofür wiederum erst einmal eine Erlaubnis eingeholt werden mußte, weil ja unten eine Tür zu öffnen war.«»Das Sicherheitspersonal war nicht gerade angetan von alledem«, meinte Jason.Bren schmunzelte, dachte aber daran, daß Lord Tatiseigi, dessen Sinn für Humor in letzter Zeit vermutlich stark abgenommen hatte, diese Geschichte wohl kaum amüsant fände, auch wenn eine Atigeini wie Madam Saidin darüber lachen konnte.Insbesondere Damiri hätte ihr Vergnügen gehabt, wenn sie von ihren Leibwachen raus auf den Balkon gelassen worden wäre.Jason machte einen erschöpften und müden Eindruck und erklärte, als sie mit dem Essen fertig waren, daß er sich für den Rest des Abends nun gern zurückziehen würde, noch ein wenig lernen und früh zu Bett gehen wolle.»Alles in Ordnung?« fragte Bren auf mosphei’.»Ja«, antwortete Jason.»Es ist nur so, daß ich vergangene Nacht kaum geschlafen habe.«»Und die Nächte davor wohl auch nicht besser, wie ich mir denken kann.«»So ist es«, bestätigte Jason.»Aber diese Nacht werde ich bestimmt durchschlafen.«»Gut.Und wenn irgendwas ist, du kannst mich jederzeit wecken.«»Wird nicht nötig sein«, entgegnete Jason.»Gute Nacht.«Manchmal unterhielten sie sich auch abends noch, meist über den Lernstoff.Mitunter sahen sie auch fern, die Nachrichten etwa oder ein Machimi-Spiel, was immer auch ein willkommener Sprachunterricht war.Bren war darauf eingestellt, Jason bei Laune zu halten, und hatte in Erfahrung gebracht, daß tatsächlich ein Spiel im Fernsehen gebracht wurde, das sich anzuschauen lohnte.Aber es gab für beide ohnehin genug zu tun, und Bren wußte: Persönlicher Kummer ließ sich am besten durch Arbeit vertreiben.Es konnte ihm nur recht sein, wenn sich Jason lieber in die Bibliothek zurückziehen wollte, um Bücher zu wälzen, Dinge nachzuschlagen und kleine Übersetzungsübungen zu machen.Er selbst wollte sich endlich die Korrespondenz vornehmen, jetzt, nachdem er üppiger gegessen hatte als beabsichtigt und entsprechend leer im Kopf war, der darum für komplizierte Aufgaben heute nicht mehr zu gebrauchen sein würde.Ganz oben auf dem Stapel Briefe befand sich eine Anfrage der Piloten, die eine Gilde zu gründen beabsichtigten.Jeweils als Gilde organisiert waren die Assassinen, Informanten, Ärzte und Mathematiker.Es gab keinen anderen Berufsverband, zumal die Astronomen seit fast zwei Jahrhunderten nicht mehr als solcher zugelassen waren.Jetzt also wollten sich die Piloten als Gilde anerkennen lassen – nach dem bekannt gewordenen Vorbild der Raumfahrer und mit der Begründung, daß die Atevi den Menschen auch in der Hinsicht nicht nachstehen dürften.Dagegen hatten die existierenden Gilden sowie die Traditionalisten unter den Parlamentsabgeordneten Einspruch erhoben, der so scharf formuliert war, daß sich darüber nun wieder die Piloten beschwerten, die sich in ihrer Berufsehre beschnitten sahen.Von Animositäten abgesehen, gab es, wie Bren von Banichi wußte, ernstzunehmende Abstimmungsprobleme und die Frage, wie sich eine solche Gilde auf andere beziehen sollte, zum Beispiel auf die der Informanten, die die Auffassung vertraten, daß die Piloten zu ihrer Gilde gehörten, da sie reisten und Informationen beförderten.Verständlich, daß die Piloten gegen eine solche Argumentation Sturm liefen.Zu allem Überfluß hatten sich im vergangenen Winter auch die Astronomen zurückgemeldet mit der Forderung, wieder als eigenständige Gilde anerkannt zu werden.Damals war ihnen dieser Status aufgrund ihrer zukunftsdeutenden Funktion zugebilligt worden; eine Restauration unter selbigen Vorzeichen würde – und darauf hatte Tabini aufmerksam gemacht – philosophische Kontroversen aufreißen, die manchen gewiß lächerlich erscheinen, für Gläubige aber so schwerwiegend sein würden, daß auch auf seiten der Politik Vorsicht geboten war.Der Verband der Piloten bat den Paidhi um eine Empfehlung für den Aiji und das Parlament.Dem Schreiben lag außerdem ein Brief des Vorsitzenden bei, der Bren wissen ließ, daß er sich für die Forderung des Paidhi nach obligatem Einsatz von Computern persönlich stark gemacht habe und nun hoffe, seinerseits durch den Paidhi Unterstützung zu erfahren.Bren nahm das Anliegen der Piloten tatsächlich ernst, aus Gründen allerdings, die er lieber für sich behalten wollte.Ja, gewiß, den Piloten würde eine große Bedeutung zukommen im zukünftigen Fährbetrieb zwischen der Planetenoberfläche und dem Orbit.Und hinzu kam, wie ihm jetzt erstmalig bewußt wurde, daß die Computerprogramme, gegen die sich die Piloten nach wie vor sträubten, letztlich in Betrieb gesetzt würden durch Steuerprogramme, die der rechnerischen Logik der Atevi zugrunde lagen.Wohin das führen sollte, entzog sich der Voraussicht des Paidhi, nämlich in mathematische Konstruktionen, die selbst für die meisten Atevi nicht mehr nachvollziehbar waren, in obskure Mystifikationen, die alle gängigen zahlenphilosophischen Modelle radikal in Frage stellen würden.Darauf beizeiten nach Antworten zu suchen war womöglich wichtiger als alles andere
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