[ Pobierz całość w formacie PDF ]
.«Culums Achtung vor dem Vater nahm noch zu.Sehr klug, dachte er.Er ließ seine Blicke nach Westen schweifen zur Insel Lan Tao hinüber.»Sieh mal!« rief er plötzlich und deutete auf eine Stelle genau südlich der Insel.»Da steigt Rauch auf.Ein Schiff, das brennt!«»Du hast scharfe Augen, mein Junge«, antwortete Struan und schwenkte sein Fernglas in diese Richtung.»Zum Teufel, es ist ein Dampfer!«Das Schiff war schwarz, kahl und häßlich und hatte einen scharfen Bug.Rauch quoll aus seinem gedrungenen Schornstein.Es hatte zwei Maste und Takelage, jedoch keine Segel gesetzt und stampfte stur gegen den Wind.Achtern flatterte rot die Flagge.»Sieh dir nur dieses stinkende, ausgeschlackerte Hurenstück von einem Schiff der Royal Navy an!«Culum war von seiner Heftigkeit betroffen.»Was ist denn los?«»Diese verfluchte, eisengepanzerte Hure – das ist los! Sieh dir nur diesen Qualm an!«Culum starrte durch das Glas hinüber.Für ihn sah das Schiff ganz harmlos aus.Ähnliche Raddampfer hatte er schon früher gesehen.Im Postdienst nach Irland verkehrten solche Schiffe schon seit zehn Jahren.Er konnte jetzt die beiden riesigen Räder zu beiden Seiten des Schiffs erkennen, den herausquellenden Rauch und das aufgewühlte Kielwasser.Das Schiff führte Geschütze an Bord.Viele.»Ich wüßte nicht, was an diesem Schiff auszusetzen wäre.«»Sieh dir nur dieses Kielwasser an.Und seinen Kurs! Mitten hinein in den Wind, wahrhaftig! Liegt genau auf Ostkurs.In den Wind hinein.Sieh dir das nur an! Überholt unser Schiff, als ob die Blue Cloud eine verluderte Brigg in den Händen von gottverdammten Affen wäre – und nicht eine der besten Besatzungen der Erde an Bord hätte!«»Aber was hast du gegen all das einzuwenden?«»Alles.Jetzt ist ein Dampfer in Asien.Er hat das Unmögliche geschafft.Diese rostige, von Stephenson erfundene, von Eiter verseuchte Hure mit eisernem Rumpf und einer Maschine im Bauch ist von England hierher gefahren, hat sich gegen den gesammelten Abscheu aller Meere und die Widerstände der Winde durchgesetzt.Wenn das einem Schiff gelingt, können es auch tausend andere schaffen.Da hast du den Fortschritt.Und den Beginn eines neuen Zeitalters!« Struan ergriff die leere Weinflasche und warf sie gegen einen Felsen.»Das sind die Dinger, die wir in zwanzig oder dreißig Jahren werden benutzen müssen.Diese schweinischen Mißbildungen eines Schiffes!«»Natürlich sind sie häßlich, wenn man sie mit einem Segelschiff wie der Blue Cloud vergleicht.Aber da sie gegen den Wind fahren können, den Wind gar nicht zu berücksichtigen brauchen, sind sie schneller und wirtschaftlicher und sie werden …«»Niemals! Nicht schneller, wenn man mit raumem Wind segelt, und auch nicht so seetüchtig.Bestimmt nicht bei Sturm.Diese stinkenden Pötte kentern wie nichts und sinken wie ein Stein.Und wirtschaftlich sind sie auch nicht.Für ihre Kessel müssen sie Holz oder Kohle haben, und für den Teehandel taugen sie überhaupt nicht.Tee ist empfindlich und wird in diesem Gestank verderben.Für den Teetransport wird man auch weiterhin Segelschiffe verwenden müssen.«Culum machten diese Ausfälle Spaß, aber er ließ es sich nicht anmerken.»Sicher.Aber im Lauf der Zeit werden auch die Dampfer bestimmt verbessert werden.Und wenn eins dieser Schiffe die Strecke hierher zurücklegen kann, können es auch tausend andere, wie du sagst.Meiner Ansicht nach sollten wir Dampfer kaufen.«»Du kannst es tun und wirst recht damit haben.Aber hol mich der Teufel, wenn ich jemals eins dieser stinkenden Ungeheuer kaufe.Hol mich der Teufel, wenn die Flagge mit Löwen und Drachen, so lange ich lebe, jemals über einem solchen Kasten weht!«»Denken eigentlich alle Seeleute so wie du?« Culum fragte scheinbar unbefangen, aber dieses Thema reizte ihn.»Ist das eine dumme Frage! Was steckt denn dahinter, Culum?« erwiderte Struan herausfordernd.»Ich denke nur an den Fortschritt, Tai-Pan.« Culum warf einen Blick zurück auf das Schiff.»Möchte wohl wissen, wie es heißt.«Struan musterte Culum argwöhnisch.Diesen Mann, das spürte er, beschäftigte irgend etwas, aber er konnte sich nicht vorstellen, was es war.Sonderbar, sagte er zu sich.Nun hast du das erstemal an Culum als Mann gedacht und hast nicht deinen Sohn in ihm gesehen; du hast auch nicht in Gedanken ›Culum‹ oder ›mein Junge‹ zu ihm gesagt.»Gott sei Dank muß ich den Tod der Segelschiffe nicht mehr erleben.Aber diese Hure dort draußen kündigt bereits den Tod der Chinaklipper an.Der schönsten Schiffe, die jemals über die Meere gesegelt sind.«Er ging vor Culum den Berghang hinab in Richtung auf Aberdeen.Später kam der Dampfer der Küste so nahe, daß sie seinen Namen lesen konnten.Es war die Nemesis.H.M.S.Nemesis.DRITTES BUCHDie beiden Fregatten schossen eine Breitseite nach der anderen in die erste der Befestigungen, die den Bogue absperrten, einen zehn Meilen langen Wasserlauf, der die Zufahrt nach Kanton schützte.Der Bogue war schwer befestigt und gefährlich eng an seiner Mündung.Die Fregatten schienen in geradezu selbstmörderischer Weise benachteiligt.Die Möglichkeiten zu manövrieren waren minimal, und die Geschütze der Befestigungen konnten die Angreifer, die hin und her kreuzten und versuchten, sich flußauf durchzuschlagen, mühelos auf Schußweite fernhalten.Aber die Geschütze waren fest eingerichtet und konnten den Bewegungen der Schiffe nicht folgen, und eine korrupte Staatsverwaltung hatte seit Jahrhunderten die Befestigungen verfallen lassen.So schlugen die recht harmlosen Kanonenkugeln der Festungsanlagen ohne Schaden anzurichten back- oder steuerbords der Fregatten ein.Von den Fregatten wurden die Beiboote zu Wasser gelassen, und die Seesoldaten stürmten an Land.Die Befestigungen wurden leicht und ohne Verluste eingenommen, denn die Verteidiger, die sehr wohl wußten, wie hilflos sie waren, hatten sich klugerweise zurückgezogen.Die Seesoldaten machten die Geschütze unbrauchbar, und ein paar blieben dort und hielten die Forts besetzt.Die übrigen kehrten an Bord zurück, und die Fregatten segelten eine Meile weiter nach Norden, nahmen die nächsten Befestigungen unter Beschuß und bezwangen sie ebenso mühelos.Später wurden ihnen Dschunken und Brander entgegengeschickt, aber diese Flotte wurde versenkt.Die beiden Fregatten konnten deshalb so ohne weiteres eine ganze Dschunkenflotte versenken, weil sie dieser an Feuerkraft und Geschicklichkeit im Manövrieren weit überlegen waren.Dschunken konnten weder kreuzen noch hart am Winde segeln
[ Pobierz całość w formacie PDF ]