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.Man warnt und mahnt, aber hören die Bewahrer einem zu? Nei-i-in.Und dann schießen überall die Shaduf aus dem Boden!«Bestie trat in Alissas Geist ganz nach vorn und verdrängte sie in ihrer Empörung.»Ihr sagt ihnen, mit wem sie sich vereinen und ob sie Nachkommen empfangen dürfen?«, rief sie durch Alissas Mund.Dann hielt Bestie erschrocken inne, entschuldigte sich bei Alissa und verbarg sich wieder.Redal-Stan ging zum nächsten Stapel Bücher und riss eines heraus.»Wenn es nur so einfach wäre, Bestie.« Den Blick auf die gelblichen Seiten geheftet, kehrte er an seinen Schreibtisch zurück.»Asche auf diese Motten«, brummte er.Er fing sie mit einem Feld ein und schleuderte sie über die Balkonbrüstung in die Nacht.»Wir haben durchaus unsere Skrupel.Bewahrer können Kinder zeugen, mit wem sie wollen, aber versuch du mal, ein genaues Profil von auch nur der Hälfte der gefährdeten Bevölkerung zu führen.«»Gefährdet?«, flüsterte Alissa, deren Empörung ins Wanken geriet.»Ich gebe zu, dass wir gelegentlich von gewissen Verbindungen abraten oder sie verhindern.« Redal-Stan setzte sich und blickte von seinem Buch auf.»Du hast das falsch verstanden, Alissa, zumindest das meiste davon.Wir versuchen nicht, Shaduf zu erzeugen.Wir versuchen, ihr Auftreten so weit wie möglich in Grenzen zu halten.«»Dann gebt Ihr also zu, dass Ihr die Bevölkerung wie Zuchtvieh manipuliert!«, rief sie hitzig.Redal-Stan warf ihr unter gerunzelten Brauen einen trockenen Blick zu.»Lass mich das erklären.Offensichtlich hat Talo-Toecan das versäumt, und ich kann nicht zulassen, dass du mit gefährlichen Informationen herumläufst, solange du nur die Hälfte davon verstanden hast.Ein wenig Wissen in deinen Händen stellt eine Bedrohung für die menschliche Zivilisation dar.« Er ließ verärgert den Blick über seinen Tisch schweifen.»Wo ist meine Schreibunterlage?«, grummelte er und schob dann kurzerhand mit einem Arm alles bis auf sein Licht ans andere Ende.Er blickte auf und bemerkte, dass sie sich nicht gerührt hatte.»Ich bin nicht zornig wegen Shaduf Sati.Niemand hat dir gesagt, dass du das nicht tun darfst.Dabei wollen wir es belassen.«Immer noch saß Alissa kochend vor ihm.Redal-Stan hatte eine Feder und ein Tintenfässchen aus dem Durcheinander herausgepickt und kritzelte etwas auf ein Blatt Papier.Dann hob er den Blick, und seine braunen Augen schauten in ihre.»Du möchtest den Unterschied zwischen einem Bewahrer und einem Meister erfahren, nicht wahr?«Obwohl sie noch wütend war, zog sie Mavs Stuhl näher heran.»Also.« Er blickte auf.»Du bist auf einem Bauernhof aufgewachsen.Bist du mit der praktischen Seite der Viehzucht vertraut?« Alissa nickte, und er führte die Fingerspitzen zusammen.»Eine weiße Henne und ein roter Hahn bringen dir rote und weiße Küken, keine rosafarbenen, richtig?«»Ja.« Alissa richtete sich auf.»Aber es gibt da Unterschiede.Manchmal sind die Küken alle rot, und wenn doch weiße herauskommen, dann ist es etwa die Hälfte.«»Die Hälfte, hm? Sehr gut beobachtet.Was ist mit zwei roten Elterntieren? Was bekommst du dann?«Alissa zuckte mit den Schultern.»Für gewöhnlich lauter rote Küken.Manchmal ist aber auch ein Viertel weiß.«»Ein Viertel.« Er brummte zufrieden und beugte sich vor.»Willst du wissen, warum?«Sie hob ergeben die Schultern und stützte die Ellbogen auf einen Schreibtisch.Mit leisem Glucksen griff er zur Feder und kritzelte weiter.»Dies«, sagte er und schob ihr das Blatt hin, »ist der Schlüssel.«Sie nahm es und las: »RR ist rot; rr ist weiß; Rr ist rot und trägt das verdeckte …« Sie zögerte bei dem ihr unbekannten Wort, da sie es noch nie gesehen hatte.»Allel«, half Redal-Stan nach.»Trägt das verdeckte Allel für weiß«, fuhr sie fort in der Hoffnung, dass er ihr das nun erklären würde.Sie ließ das Blatt fallen.»Das verstehe ich nicht.«Er überlegte kurz.»Jedes Lebewesen trägt in sich Anweisungen für seine Masse.Äh, für sein Aussehen.Aus Gründen, die ich jetzt nicht näher erläutern möchte, sind diese zahllosen Anweisungen zufällig paarweise angeordnet.Wenn ich paarweise sage, meine ich damit nicht, dass die einzelnen Teile dieser Paare jeweils identisch sind.Diese Henne kann zum Beispiel rot oder weiß sein.«»Gut«, sagte sie und fragte sich, wovon er überhaupt sprach.Er schob ihr ihren Becher hin, und sie nahm ihn, um sich daran die Finger zu wärmen.»Ein weißes Huhn ist weiß, weil beide Teile dieses Paares ihm sagen, dass es weiß sein soll.« Er zeichnete einen Kreis um das »rr«.»Warum schreibt man nicht einfach W?«, fragte sie.»Tut man eben nicht.Unterbrich mich nicht.Ein rotes Huhn schreibt man RR oder Rr.« Er kreiste die Paare ein.»Nun sagen wir mal, wir haben eine weiße Henne und einen roten Hahn.«Alissa beugte sich vor und beobachtete, wie er kritzelte: »rr x RR«.»Ihre Küken brauchen nur einen Satz Anweisungen, also bekommen sie von jedem Elterntier die Hälfte.«Alissa spähte auf das Blatt.»Wäre es nicht besser, beide Paare zu haben?«»Nein.Glaub mir das.« Sie verzog das Gesicht, und er führ fort: »Also bekommen alle unsere Küken ein R vom Vatertier und ein r von der Mutter.«Alissa blickte auf die Stelle, wo er enthusiastisch »Rr« hingekritzelt hatte.»Das Küken wäre dann rot, richtig?«, fragte sie, nachdem sie noch einmal auf den Schlüssel geblickt hatte.»Obwohl die Hälfte des – äh – Paares ihm sagt, dass es weiß sein soll?«»Ja!« Er lächelte, als hätte sie etwas sehr Kluges gesagt.»Die weiße Anweisung ist schwächer als die rote.Sie ist rezessiv, tritt also hinter der stärkeren roten zurück.Obwohl das Küken rot aussieht, sagt ihm die Hälfte seiner Anweisungen, es solle weiß sein.Das Weiß wird sich bei diesem Küken nicht sichtbar zeigen, aber wenn es seine weiße Anweisung an seine eigenen Nachkommen weitergibt, könnten sie weiß werden.«Sie runzelte die Stirn.»Was hat das mit Meistern und Bewahrern zu tun?«Er stieß langsam den Atem aus und verscheuchte eine Motte.»Das ist noch komplexer«, gab er zu.»Die Meister würden das zwar gern leugnen, aber der Unterschied zwischen einem Meister und einem Bewahrer ist recht klein.Nur drei Paare dieser ungeheuren Anzahl von Anweisungen sind ausschlaggebend dafür, ob jemand seine menschliche Abstammung transzendieren und ein Raku werden kann.Wenn man die in der richtigen Konfiguration in sich trägt, kann der Rest bei der ersten Verwandlung geglättet werden.«»Oh!«, rief sie aus.»Deshalb musste ich beim ersten Mal also Talo-Toecans Nagel binden.Seine Anweisungen steckten da drin, nicht wahr?«Redal-Stan nickte.»Ja.Die drei Paare von Anweisungen, oder vielmehr Allele, steuern die Komplexität deines neuronalen Netzwerks.Sie heißen T, K und H.«»Tiefland, Küste und Hochland«, riet sie.»Äh, ja.« Er rutschte unruhig herum und griff nach seinem Becher.»Im Tiefland findet man ungewöhnlich oft die rezessive t-Anweisung, im Hochland h und so weiter.Ein Raku ist an allen drei Stellen rezessiv und wird so geschrieben.« Er kritzelte »ttkkhh«.»Das nennt man eine Signatur.Wenn man auch nur eine dominante, also stärkere Anweisung in sich trägt, ist man kein Raku, oder vielmehr kein Meister.«»Meine Signatur ist also ttkkhh«, wiederholte Alissa zögerlich.Er grinste und zeigte dabei die Zähne.»Das war sie schon vor deiner Geburt.Bewahrer haben zwei dominante Anweisungen, die ihr neuronales Netzwerk stellenweise verkrüppeln.Zwei Anweisungen, ganz gleich, welche.Drei oder mehr verursachen ein solches Chaos im Netzwerk, dass man ein Gemeiner ist.«In Gedanken versunken, nippte Alissa an ihrem Tee.»Was bekommt man denn, wenn nur eine starke Anweisung die Pfade durcheinanderbringt? Einen sehr mächtigen Bewahrer?«Redal-Stan schüttelte den Kopf.»Das heißt dominant, Alissa, nicht stark.Wenn es K oder T ist, erhält man eine oder einen Shaduf.Ein einziges dominantes H ergibt eine Septhama [ Pobierz całość w formacie PDF ]