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.»Keine Panik, Miß«, sagte er in erstaunlich akzentfreiem Englisch.»Wenn Sie sich vernünftig benehmen, geschieht Ihnen nichts.«Dana starrte Prevlov wie ein Gespenst an, aber sie hörte tatsächlich zu schreien auf.Nur ein unkontrollierbares Zittern durchzuckte noch ihren Körper, als sie die größer werdende Blutlache neben Omar Woodsons Leiche sah.»Ihr Widerstand war sinnlos«, sagte Prevlov und musterte die Amerikaner mitleidlos kühl.»Ein Toter und drei Verwundete für nichts.«»Wer sind Sie?« fragte Sandecker in ohnmächtigem Zorn.»Was soll dieser mörderische Überfall bedeuten?«»Oh, es tut mir leid, daß wir uns unter so unglücklichen Umständen kennenlernen müssen«, sagte Prevlov mit ironischem Bedauern.»Sie sind natürlich Admiral James Sandecker, nicht wahr?«»Beantworten Sie meine Fragen«, sagte Sandecker scharf.»Mein Name spielt keine Rolle«, sagte Prevlov.»Und die Antwort auf Ihre zweite ziemlich melodramatische Frage dürfte doch klar sein: Ich übernehme dieses Schiff im Namen der Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken.«»Sie wissen ganz genau, daß unsere Regierung das nicht dulden wird.«Prevlov schüttelte den Kopf- immer noch mit diesem spöttisch amüsierten Lächeln.»Sie irren sich, Admiral.Wegen der legitimen Besetzung eines verlassenen Wracks wird Ihre Regierung keinen Krieg entfesseln.«»Legitime Besetzung?« wiederholte Sandecker empört.»Laut Seerecht ist ein verlassenes Wrack ein Schiff, das von seiner Mannschaft endgültig aufgegeben wurde.« Er deutete auf Gunn und Bascom.»Auf diesem Schiff ist noch eine Mannschaft.Ihre Anwesenheit hier, Sir, ist also ein offenkundiger Akt von Piraterie.«»Wollen wir uns doch jetzt nicht über die verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten des Seerechts streiten«, sagte Prevlov und hob beschwichtigend die Hand.»Im Moment haben Sie natürlich de jure recht, aber –«»Sie wollen doch nicht etwa die Titanic mitten in einem Hurrikan hilflos dahintreiben lassen und uns einfach über Bord befördern?«»Schon wieder diese Melodramatik, Admiral«, sagte Prevlov mit ironischem Vorwurf in der Stimme.»So etwas haben wir nicht vor.Außerdem ist mir klar, daß in die Titanic Wasser eindringt.Ich brauche daher Ihren Bergungsingenieur – Spencer heißt er, glaube ich – und seine Mannschaft.Sie müssen die Pumpen in Betrieb halten, bis der Sturm aufhört.Danach werden Sie und Ihre Leute auf einem Rettungsfloß ausgesetzt, um unser Bergungsrecht auch de facto zu sichern.«»Wenn Sie sich dieses Recht sichern wollen, können Sie uns nicht am Leben lassen«, sagte Sandecker, der inzwischen seine übliche Gelassenheit zurückgewonnen hatte.»Wir könnten vor jedem internationalen oder nationalen Gerichtshof bezeugen, mit welchen kriminellen Mitteln Sie sich dieses Bergungsrecht erzwungen haben.Das wissen Sie ebensogut wie ich.«Prevlov sah ihn nur ausdruckslos an, wandte sich dann lässig, fast verächtlich ab und gab einem der Männer seines Kommandos auf Russisch einen Befehl.Der Mann nickte, stieß die Radiogeräte vom Tisch und zertrümmerte sie mit dem Schaft seiner Maschinenpistole.»Ihr Kommandoraum ist überflüssig geworden«, sagte Prevlov, ohne einen der Amerikaner direkt anzuschauen.»Ich habe meine Kommunikationsgeräte im Hauptspeisesaal des D Decks installieren lassen.Wenn Sie uns jetzt ohne Widerstand dorthin begleiten, sorge ich für Ihre Sicherheit, bis das Wetter sich bessert.«»Würden Sie mir eine Frage beantworten?« forderte Sandecker verdrossen.»Das sind Sie mir wenigstens schuldig.«»Natürlich, Admiral.«»Wo ist Dirk Pitt?«»Ich muß Ihnen leider mitteilen, daß Mr.Pitt in Ihrem Hubschrauber war, als der über Bord gespült wurde«, sagte Prevlov mit ironischem Mitgefühl.63Admiral Kemper saß dem Präsidenten gegenüber und rührte mit dem Teelöffel gedankenlos den längst aufgelösten Zucker in seiner Kaffeetasse um.Beide sahen sehr ernst aus.Inzwischen hatten sie die anderen Hiobsbotschaften längst erfahren: Das Kappen des Schlepptaus und Dana Seagrams unerwartetes Auftauchen an Bord der Titanic.Man hatte Gene Seagram darüber informiert, und sein ohnehin labiler Nervenzustand war dadurch noch prekärer geworden.Der Admiral räusperte sich und versuchte seiner Stimme einen optimistischen Beiklang zu geben, als er berichtete: »Der Flugzeugträger Beecher’s Island nähert sich dem Suchgebiet.Im Morgengrauen werden die Suchflugzeuge starten.«Kemper zwang sich zu einem dünnen Lächeln.»Machen Sie sich keine Sorgen, Mr.Präsident.Bis morgen nachmittag haben wir die Titanic wieder in Schlepptau.Dessen bin ich fast sicher.«Der Präsident sagte mit mildem Vorwurf: »Ich soll mir keine Sorgen um ein Schiff machen, das hilflos in einem der schlimmsten Hurrikane seit Jahren als halb verrostetes Wrack im Ozean dahintreibt? Ihr Optimismus erscheint mir ziemlich ungerechtfertigt, Admiral.«Kemper seufzte.»Zweckoptimismus, Mr.Präsident«, gestand er mit einem resignierten Lächeln.»Tatsächlich haben wir alle Möglichkeiten einkalkuliert: nur nicht diesen unberechenbaren Hurrikan.«»Es könnte noch alle möglichen anderen Zwischenfälle geben, die wir nicht einkalkuliert haben«, sagte der Präsident in düsterer Vorahnung.Fast im Flüsterton fragte Kemper: »Wenn nun wirklich das Schlimmste eintritt, Mr.Präsident? Was dann?«Der Präsident machte eine unwillige Geste.»Was bleibt uns dann übrig? Wir müssen Sandecker, Pitt und die anderen aufgeben.«»Und das Projekt Sizilien’?«»Auch das Projekt Sizilien müssen wir in dem Falle aufgeben«, sagte der Präsident leise.64Die dunklen Schleier der Bewußtlosigkeit begannen sich zu lichten, und Pitt spürte, daß er mit dem Kopf nach unten und von Nässe umgeben auf etwas Hartem lag.Nach einer Weile konnte er das eine Auge öffnen, das nicht von Blut verkrustet war.Er spähte nach links und rechts und erkannte, daß er noch in dem Hubschrauber war.Seine Beine lagen zusammengekrümmt schräg über ihm am Boden, und Rücken und Schultern wurden durch die hintere Trennwand gestützt.Wasser schwappte einige Zoll hoch um seinen Körper.Durch sein Gehirn zuckte ein stechender Schmerz, als er sein Gesicht mit dem Salzwasser abspülte, um die Blutkruste vom Lid des anderen Auges zu lösen
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