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.Es geht auch nicht um die reichhaltige Literatur, die den Zustand der muslimischen Länder in der Neuzeit pathologisch beschreibt und als Ursachen der Entwicklungsrückstände Grundphänomene der islamischen Kultur namhaft macht, von der Abwesenheit einer verfassten Kirche über die Autorität der Rechtsgelehrten bis zur Verehrung des Korans.Auf Motive dieser kritischen Traditionen greift die Islamkritik zurück, die sich in neuester Zeit in den Ländern des Westens als politische Bewegung formiert hat.Sie ist eine Reaktion auf die massenhafte Einwanderung von Muslimen nach Europa und versteht sich auch so.Diese Islamkritik deutet die sozialen Probleme der Eingliederung der Einwanderer als Indizien einer politischen Gefahr.Die Souveränität der demokratischen Staaten werde untergraben, ihre Rechtsordnungen würden unterwandert.Dem Islam wird eine unbezähmbare kriegerische Natur zugeschrieben, die ein friedliches Zusammenleben mit Muslimen unmöglich mache.Sie werden, prophezeit die Islamkritik, sich eben nicht damit begnügen, ihre Moschee neben dem Dom zu errichten, da sie von ihrem Propheten den Auftrag empfangen haben, die Fahne mit dem Halbmond an der Stelle des Kreuzes zu pflanzen.Die Radikalität dieses Konzepts sticht ins Auge.Alle Irritationen und Friktionen, die entstehen, wenn sich in großer Zahl Menschen hier ansiedeln, die unsere Sprache mühsam lernen müssen, oft nur eine rudimentäre Schulbildung genossen haben und keine Formen für die Befriedigung ihrer religiösen Alltagsbedürfnisse vorfinden, werden auf eine Wurzel zurückgeführt, den Machtanspruch des Islam.Die Dynamik des Prozesses, den die Islamkritik an die Wand malt, ergibt sich aus der Annahme der Korrelation von religiöser Bindung und sozialer Entfremdung.Frömmigkeit ist Index der Desintegration.Die Menschen, die «die meisten Kinder schenken», also den demographischen Druck erzeugen, sind zugleich diejenigen, die «ganz anders denken», also wegen ihrer Mentalität nicht integrierbar sind.Je mehr Muslime es hier gibt, folgt dann mathematisch, desto weniger passt der einzelne hierher.Diese Hochrechnung gibt dem Vorbringen der Islamkritik die Dringlichkeit, ihrer Predigt den apokalyptischen Ton: In der Zukunft ist es, natürlich, zu spät.Auch die politischen Konsequenzen aus dem Konzept wird man radikal nennen.Zuzugsbeschränkungen, auch regelmäßige Ausweisungen, für die der Wetzlarer Dichter das ökologisch korrekte Bild des Filtrierens findet.Vor allem und zuerst ist aber eine geistige Revolution nötig, ein Umdenken.Denn im Westen geben wir uns der Illusion hin, irgendwann würden die Einwanderer oder jedenfalls ihre Kinder schon denken wie wir.Gerade die Einrichtungen, mit denen wir die Eingliederung erleichtern wollen, dienen in der Sicht der Islamkritik dem Feind als Brückenköpfe.Der Verteidigung unserer Lebensform steht unsere Liberalität im Weg.Die Religionsfreiheit, auf den Islam angewandt, wird zur Garantie für eine Fremd-Religion, einen Gottesstaat im Staate.So muss die Islamkritik gegen unsere Intuitionen, unseren Stolz, unsere besseren Geister argumentieren.Sie verlangt beharrlichen, trotzigen Einsatz; Irmer mit seiner kostenlosen Zeitung verbreitet seine Botschaft «ohn' Unterlass».Psychologische Kriegsführung nach Udo UlfkotteDer Vortrag vor einer ins Angebräunte hinüberspielenden Studentenverbindung, der Irmer 2005 vorgeworfen wurde, hatte schon 1996 stattgefunden.Thema: «Der Islam als Gefahr für Deutschland».Damals kämpfte Irmer gegen den Bau einer Moschee in Wetzlar, zu dem es dann tatsächlich nicht gekommen ist.Lange vor dem 11.September hatte Irmer also seinen islamkritischen Wachposten bezogen.Aus unterschiedlichen Geistesrichtungen führen biographische Wege zur Islamkritik.Es gibt Christen, aber auch eine Schule von Marxisten, die den Islam für einen zivilisatorischen Rückschritt halten und daher in der muslimischen Einwanderung ein Menetekel sehen.Umgekehrt hat wohl Thilo Sarrazin so lange über den Statistiken des Sozialstaats gebrütet, bis er die Erklärung für den von ihm wahrgenommenen Stillstand in der Tiefe natürlicher oder quasi natürlicher Kausalitäten suchen musste.Seiner Belesenheit zum Trotz ist der Sozialdemokrat sozusagen auf dem zweiten Bildungsweg zum Abendländer geworden.So findet man in einer Fußnote seines Buchs auf einer Liste der «berühmten » zwischen Pax Romana und dem Jahrhundert Ludwigs XIV.«das deutsche Hochmittelalter unter den Saliern und Staufen von 1ooo bis 1250», aber natürlich nicht das Bagdader Kalifat der Abbasiden von 750 bis 945.Das ist das Geschichtsbild des deutschen Kaiserreichs, das laut derselben Liste in der Zeit von 1871 bis 1914 ebenfalls ein goldenes Zeitalter durchlebte - definiert dadurch, dass das «Fundament» der Epoche «die jeweils richtige Mischung aus Stabilität und Elastizität aufwies».Der Islam weist nach der Erkenntnis der Islamkritik immer die falsche Mischung aus Stabilität und Elastizität auf: unwandelbar tyrannisch nach innen, dynamisch nur im erobernden Ausgriff.Die Aprilausgabe 2004 des «Wetzlar Kuriers» berichtete über einen Vortrag, den Udo Ulfkotte, ehemaliger Redakteur der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und Autor des Buchs «Der Krieg in unseren Städten», auf Einladung des Islam-Arbeitskreises der CDU Lahn-Dill vor zweihundert Zuhörern gehalten hatte.Der Artikel trug die Überschrift: «Siegeszug des Islam geht über die Kreissäle».Gemeint waren die Kreißsäle.Über die Kreissäle, die Vortragssäle der Stadthallen, geht der Siegeszug der Islamkritik.Ulfkotte präsentierte Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung, deren eigentliche Brisanz sich aus den historischen Hintergrundinformationen des Referenten ergab.In seiner Freiburger Doktorarbeit hatte Ulfkotte noch die klassische politikgeschichtliche Methode verwendet: «Interessenspezifische Nahostpolitik der Großmächte im Nahen Osten 1948 - 1979».Inzwischen suchte der Geheimdienstexperte den Schlüssel zu den Geheimnissen der Weltgeschichte im Reich des Geistes.Man müsse wissen, «dass sich der Denkansatz der Moslems grundsätzlich von dem der Christen unterscheide».Und zwar nicht nur, was die Einheit von Staat und Religion und die Herrschaft des Glaubens über das Leben betreffe.Sondern auch im Verhältnis zur Zeit: «Während man im Abendland vergleichsweise kurzfristig denke, gebe es im islamischen Glauben immer eine langfristige Planung.» Und da hatte man im Abendland den Orientalen jahrhundertelang als trägen Gesellen gesehen, der planlos in den Tag hineinlebe.Das war wahrscheinlich auch eine langfristig eingefädelte Täuschung.Drei Jahre später lud die CDU Lahn-Dill Ulfkotte, der inzwischen den Verein Pax Europa e.V.gegründet hatte, noch einmal ein.Mit zahlreichen Beispielen aus dem Alltag illustrierte Ulfkotte seinen Befund, dass Europa einen «Tsunami der Islamisierung» erlebe.Nicht irgendwann in der Zukunft werde Europa zum Schlachtfeld der Kulturen werden, «wir befinden uns längst auf diesem».Die eingewanderten Muslime praktizierten die «psychologische Kriegsführung».Was die Islamkritik ausmacht, ist die Überzeugung von der Einheit der Bedrohung, der Identität von demographischer, politischer und religiöser Gefahr [ Pobierz całość w formacie PDF ]