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.»Ich kann Ihnen versichern, dass wir Frauen durchaus stark sind.Sehen Sie nach oben!«, forderte sie ihn auf.Schweigend blickte er auf die tropfenförmigen Blutspitzer an der hohen, kuppelförmigen Decke des Tempels – sein Blut.Touché.Der Punkt ging eindeutig an die Hexe.Stille breitete sich über dem Schlachtfeld ihrer Emotionen aus.Minuten des Schweigens folgten.Jais süffisantes Lachen brachte Nahla in die Gegenwart zurück und erinnerte sie wieder an ihre Gäste.Hastig löste sie sich aus Sébastiens Umklammerung.Dann drehte sie sich um und sprach das junge Mädchen, das abwartend am Treppenaufgang stand, in einem leisen Singsang an, von dem Sébastien kein Wort verstand.Das Mädchen jedoch schien den Kontext ihrer Worte erfasst zu haben.Leichtfüßig lief sie die Stufen hinauf und erschien wenig später mit eisgekühlten Gläsern Papayasaft und einer kleinen Truhe auf einem Tablett.Sébastien hielt sein Glas unberührt in der Hand und bemerkte aus den Augenwinkeln, wie Nahla die winzige Schatulle öffnete, etwas herausnahm und damit auf ihn zutrat.Ihre Blicke trafen sich, dann griff sie nach seiner Hand und drückte ihm wortlos etwas hinein.Ein Buch.Es sah schon ziemlich alt und abgegriffen aus.»Das ist ein heiliges Buch.Es wurde von den Mönchen geschrieben.Da steht alles über die Legende des Inselfluchs und die Wassergeister drin.Sie sollten es lesen, bevor sie zu einem vorschnellen Urteil gelangen.«Sie runzelte die Stirn und bedachte ihn mit einem ironischen Blick, der auszudrücken schien, dass sie bezweifelte, dass er lesen konnte.Merde.Ihr rauer, ironischer Ton kratzte an seinen Nerven.Jai, der unmittelbar neben ihnen stand, versuchte sein Lachen hinter einem vorgetäuschten Hustenanfall zu verbergen.Merde alors, diese kleine Hexe versuchte doch tatsächlich ihn vor seinen Freunden lächerlich zu machen.Mit einem einzigen tiefen Schluck stürzte er den Papayasaft herunter und stellte das Glas danach mit einem lauten Knall auf dem Glastisch ab.Es hätte auch purer Essig sein können, in seiner aufschäumenden Wut hätte er den Unterschied nicht bemerkt.Ihre Augen duellierten sich und alle Umstehenden konnten in seinen erkennen, dass er Nahla liebend gerne erwürgen würde.Caldas Augen hingegen blitzten vor Wut, als sie sich auf Nahla hefteten.Hastig stand sie auf und glitt an Sébastiens Seite.Dann legte sie besitzergreifend ihre rotmanikürte Hand auf seinem Unterarm.»Darling, wir hätten gar nicht herkommen sollen«, säuselte sie laut an seinem Hals und presste ihren Busen dabei viel zu vertraulich an seine Seite.Ihr harter Blick, der arktische Kälte verströmte, bedachte Nahla, als sie zum nächsten Gegenschlag ausholte.»Lass uns lieber ins Hotel zurückfahren und was Schöneres zusammen machen.«Sébastien merkte, wie sich der Sturm in seinem Inneren verstärkte.Wütend schüttelte er ihren Arm ab und fixierte Calda voller Aggressivität.»Ich hasse besitzergreifende Weiber«, zischte er ihr zu.Der nächste erboste Blick streifte Nahla, die vollkommen unbewegt neben ihm stand und scheinbar völlig unbeteiligt wirkte.Malee, die völlig versteinert vor Scham über die Situation von einem zum anderen blickte, mahnte etwas hilflos zum Aufbruch.Sie bereute es mittlerweile zutiefst, die Geisterkrieger, vor allem aber Sébastien, an diesen Ort gebracht zu haben.Trotzdem verlief der Abschied relativ freundlich, wenn man davon absah, dass Nahla Sébastien ein äußerst frostiges Au revoir zuflüsterte und er daraufhin grußlos die Treppen hochstürmte.Lachend gesellte sich Jai zu Amy und Michael.»Wenn ich richtig mitgezählt habe«, flüsterte er verschwörerisch, »dann steht es im Moment 3:0 für die Hexe.«»Ich wusste gar nicht, dass du dich fürs Wetten interessierst«, antwortete Michael amüsiert.»Wenn ein Match so heiß verläuft wie dieses, dann schon«, erwiderte er mit einem anzüglichen Grinsen in Caldas verdüstertes Gesicht.****Die Rückfahrt verlief schweigend.Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.Ab und zu warf Amy Sébastien einen Blick zu, aber er wandte sein von dunklen Gewitterwolken umgebenes Gesicht ab [ Pobierz całość w formacie PDF ]