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.Die Prachtstraße und der Platz vor dem Siegestor waren voller Menschen.In hellen Scharen kamen immer mehr die Straße herauf.Das Tor stand offen, und die Bürger strömten hinein.Die Wächter im Torhaus trieben sie mit Rufen an, und einige hatten sogar Seile über die Mauer geworfen oder Leitern angestellt.Auch vor den Mauern standen die Menschen in großen Gruppen und warteten darauf, endlich hinüberklettern zu können.»Geradaus hindurch, Kashilli«, sagte Iliev.»Wir müssen ihnen erklären, dass sie bald das Tor schließen müssen.«»Aye, Käpten.«Schon lange bevor sie den Rand der Menge vor dem Tor erreichten, begann Kashilli zu rufen.»Hier kommt ein Kommando der Ocenii, macht Platz.Macht Platz für euren Marschall und euren Ersten Seeherren.Macht Platz.«Gesegnet seien die eingeübten Reaktionen der einfachen Bürger, dachte Iliev.Menschen, die gerade noch bereit gewesen waren, sich gegenseitig zu erschlagen, um ihr Leben zu retten, wichen sofort aus.Bürger tippten einander auf die Schultern und wiesen auf den anrückenden Kashilli und seine Schutzbefohlenen hin, und sogleich öffnete sich eine Gasse vor dem linken Tor.Ob es nun sein Anblick war oder ob es an den Worten lag, die er rief, war Iliev egal.Hauptsache, sie waren bis auf zwanzig Schritte heran, ehe der Schwung nachließ.Danach konnten sie die Hämmer als Brechstangen einsetzen.Iliev versuchte, wenigstens den Anschein von Höflichkeit und Ordnung zu wahren.Er drängelte nicht, sondern beschränkte sich darauf, die Bürger zur Seite zu winken.»Der Marschall hat wichtige Informationen, die den Kampf für uns entscheiden werden.Macht Platz, damit ihr selbst überlebt.«Die Menschen drängten sich nun um sie und keilten sie vor dem Tor ein.Einige Bürger hofften, mit dieser Welle nach drinnen geschwemmt zu werden.Kashilli brüllte die Wächter am Tor an, ihnen zu helfen.Inzwischen kamen sie überhaupt nicht mehr voran.»Kashilli, wir müssen weiter!«, rief Iliev.»Keine Zeit verschwenden.«Kashilli hörte ihn trotz des Getöses der Menge, der Tausend trampelnden Füße und der Bitten, in die vermeintlich sichere Zuflucht eingelassen zu werden.Verzweiflung lag in der Luft, und allmählich sprach sich herum, dass die Toten sich näherten.Iliev war überrascht, dass die Fäulnis noch nicht angekommen war.Mit einiger Verspätung stellte sich eine Reihe von Wächtern mit Schilden und Speeren auf und räumte unter dem Tor und davor eine Gasse frei.Das reichte dem Kommando aus, hineinzulaufen und sich in Richtung des Brunnens abzusetzen.Hinter ihnen strömten sogleich wieder die Bürger herein.Vasselis war bei einem Wächter stehen geblieben und trug ihm auf, das Tor zu schließen und die Bürger in die Parks zu schicken.Iliev unterstützte ihn.Die Toten kamen zum Palast, der jetzt nicht mehr der sichere Ort war, für den die Lebenden ihn hielten.Die Verwesung konnte jederzeit das Tor zerstören, und nun kam es darauf an, so viel Zeit wie möglich herauszuschinden.Im Hof herrschte eine hässliche zornige Stimmung.Überall drängten sich Bürger.Die Palastwächter versuchten, die Menschen zur Basilika, zur Akademie und den Hauptquartieren der Legionen und der Ocetanas zu schicken.Egal wohin, solange sich die Verteidiger auf dem Hof noch bewegen konnten.Doch dies war ein Kampf, den die Wächter nicht gewinnen konnten.Iliev erkannte den Grund.Am Brunnen hatte sich eine Menschenmenge gesammelt.Die Aufgestiegenen waren ins Becken geklettert und hielten sich an den Überresten der Reiterstatue fest.Was sie auch vorhatten, das Wasser war ihr Brennstoff.So verstand Iliev jedenfalls ihr Werk.Doch die Bürger, die in den Palast eingedrungen waren, um Schutz zu finden, suchten auch jemanden, dem sie die Schuld geben konnten.Wie so oft sollte der Aufstieg als Sündenbock herhalten.Eine dreifache Reihe von Gardisten des Aufstiegs hatte sich rings um den Brunnen aufgestellt, die Speere nach außen gerichtet und die Schilde gesenkt.Bisher konnten sie die Meute noch zurückhalten.Viele wütende und erschreckte Bürger zeigten auf die Aufgestiegenen und zogen sich den Zeigefinger quer über die Kehle.Sprechchöre waren zu hören, und bald würde der letzte Anschein von Ordnung zusammenbrechen.»Kashilli, da müssen wir hin.Siebtes Kommando, folgt mir.Unsere Gäste sind jetzt in Sicherheit.«»In Ordnung, Käpten.«Kashilli teilte schon Knuffe aus und drängte sich durch den Pöbel.Bei den drei Aufgestiegenen war auch die mutige alte Frau, Hesther Naravny.Ihre Miene war grimmig genug, um die meisten Menschen abzuhalten.Iliev konnte ihre beschwichtigenden Rufe hören – dass die Aufgestiegenen ihre einzige Hoffnung seien, dass nur diese jungen Leute die Stadt retten konnten.Doch der Mob hatte ganz andere Vorstellungen.Iliev bekam es mit, als er sich ebenfalls durch die Bürger drängte.Gerade kam er an einem jungen Mann vorbei, der rhythmisch die Faust zum Himmel stieß.»Die Toten wollen die Verdammten, gebt den Toten die Verdammten.«Iliev packte den Mann an der Schulter.»Hör sofort damit auf.«Der Mann sah ihn an.Ein ganz gewöhnlicher Bürger, aber voller Hass, vor allem aus Angst geboren.Und da war noch etwas anderes.»Sie sind die Feinde.Ist es nicht offensichtlich, warum die Toten hier sind?« Der Mann beäugte ihn von oben bis unten.»Aber das versteht Ihr nicht, Ihr gehört ja zu den oberen Zehntausend.«Der Mann drehte sich um und schrie weiter.Iliev trat vor ihn und fällte ihn mit einem Kinnhaken.»Ja, ich gehöre zu den oberen Zehntausend, aber ich bin kein dummer Hund.« Dann drehte Iliev sich um und hob die Stimme.»Haltet den Mund.Hört auf damit oder sterbt durch die Hände derjenigen, die ihr für eure Brüder gehalten habt.Stille für die Aufgestiegenen.«Doch das stachelte die Meute nur noch weiter an.Einige schoben sich näher an die Gardisten heran.Iliev spuckte aus, wechselte einen Blick mit Kashilli und nickte ihm zu.Jetzt fegte Kashilli die Leute einfach zur Seite, ohne daran zu denken, welche Verletzungen er ihnen zufügte.Als die Meute sich auf ihn konzentrierte und Anstalten machte, ihn aufzuhalten, war er schon hinter den Speeren und stand auf dem Rand des Brunnens, wo er ebenso mühelos wie auf dem Rammsporn des Bootes das Gleichgewicht hielt.Kashilli war wirklich riesig
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