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.Viele Mädchen werden … sie werden ziemlich abgebrüht, Mister Dresden.Aber ihr hat das alles nichts ausgemacht.Irgendwie hat sie es immer geschafft, dass die Leute sich ihretwegen besser gefühlt haben.« Sie wandte den Blick ab.»Das könnte ich niemals tun.Ich hole ihnen nur einen runter.«»Können Sie mir wirklich nichts sagen? Fällt ihnen überhaupt nichts ein?«Sie presste die Lippen zusammen und schüttelte wieder den Kopf.Sie schüttelte den Kopf und log mich dabei an.Ich war sicher.Sie war kurz davor, etwas zu sagen, und hielt sich dann doch zurück.Wenn sie mir wirklich nichts mitzuteilen hatte, musste sie auch nicht den Anschein erwecken, sie würde etwas verbergen.Sie wusste irgendetwas, es sei denn, sie verschloss sich, weil ich ihre Gefühle verletzt hatte, wie ich es auch bei Bianca getan hatte.Wie auch immer, sie würde mir nichts mehr verraten.Ich ballte frustriert die Hand zur Faust.Wenn Linda Randall keine Informationen für mich hatte, steckte ich in einer Sackgasse.Außerdem hatte ich schon wieder die Gefühle einer Frau verletzt – die zweite an einem einzigen Abend.Du bist verrückt, Dresden.Auch wenn eine von ihnen nicht ganz menschlich war.»Warum«, fragte ich sie, und die Worte rutschten mir heraus, bevor ich richtig darüber nachdenken konnte, »warum spielen Sie hier eigentlich die Schlampe?«Sie schaute zu mir auf und verzog den Mund.Etwas veränderte sich in ihrer Haltung, und sie schob ihre animalische Seite wieder stärker in den Vordergrund, wie sie es am Anfang getan hatte.Das konnte allerdings nicht den Selbsthass überspielen, den ich in ihren Augen erkannte.Ich blickte rasch weg, bevor ich noch mehr sehen musste.Ich hatte das Gefühl, ich wollte Linda Randalls Seele lieber nicht anschauen.»Weil es das ist, was ich mache, Mister Dresden.Für manche Leute sind es Drogen.Oder Schnaps.Für mich sind es Orgasmen.Sex, Leidenschaft.Ich bin ein ganz normaler Suchtfall.Die Stadt ist voll davon.« Sie schlug die Augen nieder.»Das Zweitbeste nach der Liebe.Und ich habe einen Job.Entschuldigen Sie mich jetzt bitte.«Sie öffnete die Tür.Ich zog mich einen Schritt zurück, als sie ausstieg, mit langen Beinen ein paar lange Schritte machte und den Kofferraum öffnete.Ein groß gewachsenes Paar, beide trugen Brillen und modische graue Geschäftskleidung, kam aus dem Terminal und näherte sich der Limousine.Sie wirkten auf mich wie Lifestyle-Fachleute.Menschen, die einen gut bezahlten Beruf, keine Kinder und genügend Geld und Zeit haben, um einen erheblichen Teil davon auf ihr Aussehen zu verwenden – ein Nordic-Walking-Ehepaar.Er hatte sich eine Reisetasche am Riemen über die Schulter gehängt und einen kleinen Koffer in der Hand, sie nur eine Aktentasche.Schmuck trugen sie nicht, nicht einmal Uhren oder Eheringe.Seltsam.Der Mann warf die Gepäckstücke in den Kofferraum der Limousine und sah zwischen Linda und mir hin und her.Linda wich seinem Blick aus.Er sprach leise, damit ich es nicht hörte, aber ich habe gute Ohren.»Wer ist das?«, fragte er.Seine Stimme klang leicht gereizt.»Nur ein Freund, Mister Beckitt.Ein Typ, mit dem ich mich mal getroffen habe.«Schon wieder Lügen.Allmählich wurde es interessant.Über die Limousine hinweg musterte ich die Frau, bei der es sich wohl um Mrs Beckitt handelte.Sie betrachtete mich ruhig, ihre Züge bar jeder Emotion.Es war fast ein wenig gespenstisch.Sie hatte ein Gesicht, wie ich es schon einmal in Filmen über die Gefangenen gesehen hatte, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den deutschen Konzentrationslagern befreit wurden.Leer, betäubt.Tot, auch wenn sie es vielleicht selbst noch nicht wusste.Linda öffnete die hintere Tür und ließ Mr und Mrs Beckitt einsteigen.Mrs Beckitt legte im Vorbeigehen kurz eine Hand auf Lindas Hüfte.Die Geste war gegenüber einer normalen Fahrerin eindeutig zu intim und zu besitzergreifend.Linda schauderte und schloss die Tür.Sie kam um den Wagen herum zu mir zurück.»Verschwinden Sie«, sagte sie leise.»Ich will keinen Ärger mit meinem Boss bekommen.«Ich ergriff ihre Hand und hielt sie mit meinen beiden Händen fest, wie es vielleicht ein früherer Liebhaber getan hätte.Zwischen unseren Handflächen klemmte meine Visitenkarte.»Meine Karte.Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt.Okay?«Sie wandte sich ab, ohne zu antworten, doch die Karte verschwand in einer Tasche, bevor sie in den Wagen stieg.Mrs Beckitts tote Augen beobachteten mich durchs Seitenfenster, als die Limousine anfuhr.Nun war es an mir, zu schaudern.Wie ich schon sagte, die Leute waren irgendwie gespenstisch.Ich betrat das Flughafengebäude.Die Monitore mit den Flugdaten flackerten und erloschen, als ich vorbeikam.In einem der Cafes in der Abfertigungshalle setzte ich mich und bestellte eine Tasse Kaffee.Ich musste mit Kleingeld bezahlen.Der größte Teil meines Geldes war für die Miete des letzten Monats und den Liebestrank draufgegangen, zu dem Bob mich überredet hatte.Geld.Ich musste unbedingt an Monica Sells’ Fall arbeiten und ihren Mann finden [ Pobierz całość w formacie PDF ]