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.Ich war mir sicher, dass der einzige Grund, warum sie das Ritual unbedingt stattfinden lassen wollte, darin bestand, dass sie wusste, dass ich durch Grandmas Unfall nicht in Bestform und gedanklich abgelenkt war.»Wo ist Neferet denn?«Shekinah sah sich um, runzelte dann die Stirn und warf einen raschen Blick in die Menge.»Sie war gerade noch hinter mir.Seltsam, dass ich sie nicht mehr sehe …«»Sie steht sicher schon irgendwo im Kreis.« Ich hoffte, mein Gesicht verriet nicht, dass in meinem Kopf gerade mal wieder die Alarmglocken Sturm läuteten.Ich sah zu Jack hinüber, der an der Anlage herumfummelte.»Okay, wir sollten wohl anfangen.«»Oh, da fällt mir noch etwas ein, was ich ganz vergessen hatte zu erwähnen.Tatsächlich dachte ich, Neferet würde es dir sagen.« Sie hielt inne und sah sich noch einmal nach Neferet um.»Nun, ich kann dich genauso gut instruieren.Neferet erwähnte, du habest noch nie zuvor ein so großes Reinigungsritual geleitet und wüsstest vielleicht aufgrund deiner Jugend nicht, dass bei einem Ritual von solchen Ausmaßen der Opferwein mit dem Blut eines ausgewachsenen Vampyrs gemischt wird.«»Was?« Ich musste mich verhört haben.»Aber das ist gar kein Problem.Erik Night hat sich freiwillig zur Verfügung gestellt, nicht nur den Platz des armen Loren Blake einzunehmen und dich in den Kreis zu rufen, sondern auch die traditionelle Rolle des Sekundanten der Priesterin zu spielen und sein Blut als Opfer anzubieten.Ich habe gehört, dass er ein herausragender Schauspieler ist, also wird er seine Rolle gewiss ausgezeichnet erfüllen.Tu einfach, was er sagt.«»Das war die Überraschung, die ich meinte!«, rief Jack, der plötzlich neben Shekinah auftauchte.»Also, ich meine, dass Erik dich in den Kreis ruft.Das mit dem Blut ist, na ja.« Sprach der Jungvampyr, der erst so kurz dabei war, dass es noch lange dauern würde, bis Blut dieselbe Wirkung auf ihn haben würde wie auf, sagen wir mal, mich.»Ist das nicht cool, dass er sich freiwillig gemeldet hat?«»Oh.Ja, cool«, war alles, was ich herausbrachte.»Gut, ich werde nun meinen Platz einnehmen«, sagte Shekinah.»Sei gesegnet.«Ich murmelte ihrem Rücken ein »Sei gesegnet« zu und drehte mich dann zu Jack um.»Jack«, flüsterte ich scharf.»Dass Erik heute Nacht Lorens Part übernimmt, ist alles andere als eine nette Überraschung!«Jack runzelte die Stirn.»Damien und ich dachten, es wär vielleicht eine.Das gibt euch beiden doch vielleicht die Chance, euch auszusprechen.«»Ganz sicher nicht vor der gesamten Schule!«»Oh.Hm.So hab ich das gar nicht gesehen.« Jacks Unterlippe begann zu zittern.»Sorry.Wenn ich gewusst hätte, dass du sauer bist, hätte ich’s dir als Allererstes gesagt.«Ich fuhr mir mit der Hand über die Stirn, um mir das Haar aus dem Gesicht zu streichen.Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war, dass Jack in Tränen ausbrach.Okay, nein, das Allerletzte, was ich gebrauchen konnte, war, vor der gesamten Schule Erik mit seinem wahnsinnig leckeren Blut gegenüberzustehen! Okay.Okay, einfach nur atmen … du hast schon peinlichere Situationen überlebt …»Zoey?«, schniefte Jack.»Ist schon okay, Jack.Wirklich.Ich war nur, äh, überrascht.Und dazu ist eine Überraschung ja da.Geht schon in Ordnung.«»O-okay? Sicher? Bist du bereit?«»Ja.Ja«, sagte ich schnell, bevor ich schreiend in die entgegengesetzte Richtung rennen konnte.»Mach die Musik an.«»Zeig’s ihnen, Z!«, sagte er noch und sprang zur Anlage, um die Musik anzuschalten.Ich schloss die Augen und begann tief durchzuatmen, um meinen Kopf klar zu bekommen und mich mental auf das Rufen der Elemente und das Beschwören des Kreises vorzubereiten – und wegen der Erik-Überraschung vergaß ich total, Jack zu bitten, noch mal nach der Nanny-Cam zu schauen.Wie immer war ich ein Nervenbündel, bis ich mich dem Kreis zu nähern begann und die Musik mich erfüllte.Der wunderschöne, ergreifende Soundtrack von Die Geisha fügte sich ideal in die Nacht ein.Und dann wob sich Eriks Stimme durch Nacht und Musik und verband alles zu Magie.Unter der Sternenpracht,unter dem Mondenstrahlheilt in der kühlen Nachtdes Tages Qual …Die Worte umfingen mich und trugen mich auf dem Strom von Eriks Stimme empor.Ich warf den Kopf zurück, ließ mein Haar frei wehen und tanzte langsam in den Kreis hinein, und mein Tanz wurde eins mit Stimme und Klang und Magie.… Wenn tags – so hör mich an –sich Hass ins Herz dir fraß:So Tages Streit zerrann,streif ab den Hass …Zielsicher bewegte ich mich durch den Kreis, voller Glück, wie perfekt Eriks Gedicht in all das hereinpasste.Es fühlte sich so richtig an.Mir wurde plötzlich klar: Wenn Loren mich in den Kreis gerufen hatte, hatte er immer nur die Gelegenheit genutzt, um mich zu blenden und zu verführen.Er hatte keinen Gedanken daran verschwendet, welche Bedeutung das Ritual für mich oder die anderen Jungvampyre oder auch Nyx haben sollte.Loren hatte immer nur selbstsüchtige Motive gehabt, und ich erkannte das jetzt so deutlich, dass ich mich fragte, wie ich mich jemals hatte täuschen lassen können.Erik war ihm so unähnlich wie der Mond der Sonne.In dem Gedicht, das er gewählt hatte, war von Vergebung und Heilung die Rede, und obwohl es eine schöne Vorstellung war, er könnte es zum Teil für mich ausgesucht haben, wusste ich, dass er sich bei seiner Wahl hauptsächlich danach gerichtet hatte, was für die Schule und die Schüler, die nach dem Tod zweier Lehrer Trost und Heilung brauchten, das Beste war.Was du am Tag vermisst,wenn falsch, wie falsch er klang,ist nun vergangen, istbeendet lang.Vergiss, vergib die Qualund finde Ruhe sachtunter dem Mondenstrahl,der Sternenpracht.Er ließ das Gedicht genau in dem Moment enden, als ich in der Mitte des Kreises vor Nyx’ Tisch mit ihm zusammentraf.Ich sah ihn an.Er war so groß und so schön, dass mir fast das Herz stillstand: ganz in Schwarz, wodurch sein schwarzes Haar noch schwärzer und seine blauen Augen noch leuchtender wirkten.»Hallo, Priesterin«, sagte er leise.»Hallo, Sekundant«, erwiderte ich.Er verneigte sich tief und förmlich, die rechte Faust über dem Herzen.Dann drehte er sich zum Tisch um.Als er sich mir wieder zuwandte, hielt er in der einen Hand den reichverzierten silbernen Kelch der Nyx und in der anderen ein zeremonielles Messer.Wobei ich mit ›zeremoniell‹ nicht ›spielzeugmäßig‹ meine.Es sah höllisch scharf aus, aber zugleich war es wunderschön, reich verziert mit heiligen Symbolen und Zeichen der Nyx.Er hielt es mir hin.»Das wirst du brauchen.«Ich nahm es, etwas beunruhigt darüber, wie das Mondlicht auf der Klinge blitzte.Ich hatte keine Ahnung, was als Nächstes passieren sollte.Zum Glück lief die Musik noch, und die Menge der Zuschauer wiegte sich ganz gefangen in den hypnotisierenden Klängen der Geisha.Mit anderen Worten, alle beobachteten uns zwar, aber nur locker-erwartungsvoll, und solange wir leise sprachen, konnte uns niemand hören.Ganz bewusst warf ich einen Blick auf Damien, und er grinste und zwinkerte mir verstohlen zu.Ich sah schnell wieder weg.»Zoey? Alles okay?«, flüsterte Erik
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