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.«Hunnaker rutscht auf seinem Stuhl herum und versucht, nicht verlegen auszusehen.Der zweite Deputy, Barton, flüstert: »Keine Angst, Hun, du musst dich nicht mit draufsetzen.«Gelächter erfüllt den Raum.Ich lache zwar nicht mit, doch der Humor vermindert die allgemeine Anspannung.Sheriff Detrick nickt zustimmend.»Und wie steht’s mit dem Arztgeheimnis? Ist das nicht ein Problem?«»Nicht mit richterlicher Anordnung«, erwidere ich und sehe dabei Auggie Brock an.»Spielen Sie nicht Golf mit Richter Seibenthaler?«Auggie weicht meinem Blick aus.»Der Richter kann nicht mal ein 4er Eisen von einem Putter unterscheiden«, sagt er.Das bringt ihm ein paar Lacher ein, doch die Stimmung bleibt düster.»Rufen Sie ihn an«, sage ich.»Finden Sie raus, ob wir richterliche Anordnungen bekommen, falls wir sie brauchen.«Ich wende mich an Barton.»Ich will eine Liste mit allen registrierten Sexualstraftätern in den Countys und Städten, die ich vorhin genannt habe.Die meisten Polizeidienststellen haben sie online.«Er nickt und schreibt es in seinen kleinen Notizblock.»Pädophile auch?«»Ja, die auch.« Ich sehe Glock an.»Reifen- und Schuhabdrücke.«Der ehemalige Marine lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und spricht wie ein Vorstandsvorsitzender zu einer Gruppe Oberstufenschüler.»Ich habe gerade mit dem BCI telefoniert.Die zweite Lieferung der von uns gesicherten Spuren ist im Labor angekommen und wird derzeit bearbeitet.Wir haben absolute Priorität.« Er blickt Tomasetti an, und wir alle wissen, dass unser Superermittler seinen Zauberstab erhoben und ein Feuer entfacht hat.»Beim Vergleich der ersten Reifen- und Schuhabdrücke konnte der Teilabdruck von einem Reifen nicht zugeordnet werden.Sie versuchen gerade, den Hersteller herauszufinden.Wenn das gelingt, ermitteln sie die Einzelhändler, die die Marke verkaufen.«»Und ein Einzelhändler kann uns vielleicht einen Namen nennen«, sagt Detrick und spricht das Offensichtliche aus.»Besonders wenn er mit Scheck oder Kreditkarte bezahlt hat«, fügt Glock hinzu.»Oder wenn es Überwachungskameras gibt.« Mein Blick wandert zu Mona, die mit den Knöpfen an ihrem Pullover spielt.»Mona?« Sie hebt ruckartig den Kopf, glücklich, mit einbezogen zu werden.Sie ist keine Polizistin, doch zum ersten Mal ist das unwichtig.Ich habe die perfekte Aufgabe für sie.»Ich möchte, dass Sie eine Liste der Beweisstücke zusammenstellen«, beginne ich, »und sämtliche Fotos, die wir von den Tatorten und Opfern haben, hier an eine Wand heften.Im Internet gibt es Beispiele, wie so etwas üblicherweise aussieht.«»Das weiß ich aus einer Folge von Murder Files.« Gedämpftes Kichern erklingt, und sie beißt sich auf die Lippe.Ich lächele sie an.»Wie weit sind Sie mit der Liste aller leerstehenden Immobilien?«»Bis jetzt habe ich zwölf Wohnhäuser und zwei Geschäftshäuser«, erwidert sie.Auggie ergreift das Wort.»Sie sollten sich mit der County-Steuerbehörde in Verbindung setzen.Eventuell auch mit dem Konkursgericht.«»Okay.« Mona schreibt alles schnell auf.»Geht in Ordnung.«»Das hat absolute Priorität.« Ich wende mich Mona zu.»Geben Sie alles, was Sie haben, Sheriff Detrick.« Ich sehe den Sheriff an.»Kann das Sheriffbüro mit der Überprüfung dieser Immobilien gleich beginnen?«»Kein Problem.«T.J.hebt langsam die Hand, merkt dabei, dass wir hier nicht in der Schule sind, und lässt sie wieder sinken.»Chief, haben Sie daran gedacht, einen Profiler hinzuzuziehen?«Mein Blick wandert zu Tomasetti, doch sein Pokergesicht verrät nichts.Ich ertappe mich bei dem Wunsch, seine Gedanken lesen zu können.»Ich arbeite gerade an einem Profil«, erwidert er.»Bis heute Abend sollte es fertig sein.«Ich blicke auf meine Notizen, beschreibe als Nächstes das Folterinstrument, das Doc Coblentz im zweiten Opfer gefunden hat, wobei einige unruhig mit den Füßen scharren oder sich räuspern.»In der Akte befindet sich ein Foto davon.Es sieht selbstgemacht aus, so als hätte der Typ es in seiner Garage oder seinem Betrieb gebastelt.Wahrscheinlich kennt er sich mit Stromkreisen aus.«Detrick lehnt sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme über der Brust verschränkt.Er beobachtet mich genau.»Wir müssen diesen kranken Mistkerl kriegen, Leute.Ich glaube, jeder hier weiß, dass er nicht aufhören wird, wo er jetzt gerade auf den Geschmack gekommen ist.«Ich sehe Detrick an.»Wir könnten mehr Polizeistreifen in der Gegend gebrauchen.«»Geht in Ordnung.«Ich wende mich wieder den anderen zu.»Ich habe für achtzehn Uhr eine Pressekonferenz angesetzt.Im Highschool-Auditorium.Sie sollten auch alle dabei sein.«Ich sehe sie nacheinander kurz an.»Ich möchte die Anwesenden hier im Raum eindringlich daran erinnern, dass wir die Tatsache, dass der Mörder römische Zahlen auf den Unterleib seiner Opfer ritzt, nicht bekannt geben.Sprechen Sie mit niemandem darüber, was wir heute besprochen haben.Weder mit der Ehefrau noch mit der Freundin oder dem Freund oder dem Hund.Haben das alle verstanden?«Alle nicken.Zufrieden, dass ich mich klar ausgedrückt habe, trete ich vom Pult weg.»Machen wir uns an die Arbeit.«17.KapitelZwei Minuten vor achtzehn Uhr treffe ich in der Highschool ein.Eigentlich hatte ich vor den Presseleuten da sein wollen, aber dafür bin ich nun zu spät.Mehrere Pressefahrzeuge parken im hinteren Bereich nahe der Bushaltestelle, wo ich im düsteren Licht der Straßenlampen den Übertragungswagen von ProNews16 erkenne.Ich stelle mein Auto auf den Lehrerparkplatz und betrete das Gebäude durch einen weniger benutzten Seiteneingang.Der Korridor ist warm und riecht nach Papierstaub sowie einem gewerblichen Reinigungsmittel, das wohl nach Fichte duften soll.Das Auditorium liegt geradeaus, ich höre die Menschen, bevor ich sie sehe.Als ich aber beobachte, wie eine Fernsehcrew aus Columbus Scheinwerfer und Kameraausrüstung hineinträgt, überkommt mich Beklemmung.Ich biege in einen Seitengang, der zum rückwärtigen Teil des Auditoriums führt.Detrick steht vor dem Bühneneingang und liest in einem kleinen Spiralblock – ein Schauspieler, der seine Sätze auswendig lernt, kurz bevor sich der Premierenvorhang hebt.Als er mich entdeckt, lässt er den Block sinken.»Sie kommen gern in letzter Minute, hab ich recht?«»So was hier ist nicht mein Ding.« Das ist eine Untertreibung.Ich würde mir lieber den kleinen Zeh abschießen, als mich den Presseleuten zu stellen.»Eine Menge Kameras«, kommentiert er.»Und auch ein paar Radiosender.«Dazu fällt mir nur eins ein: Verdammter Mist.Detrick hingegen sieht aus wie ein Star vom Nachmittagsfernsehen, der gleich seinen Emmy-Award entgegennehmen wird.Der Hauch von Puder auf seiner Glatze und die Erwartung, die in seinen Augen leuchtet, machen mir noch einmal bewusst, dass er in erster Linie Politiker und dann erst Gesetzeshüter ist.Er schenkt mir einen weisen Blick.»Ich war lange Zeit Polizist, und zwar ein guter.Aber ich bin auch ein guter Politiker, und mich hat bis jetzt noch jede Kamera geliebt.« Sein Lächeln hat etwas sympathisch Selbstironisches.»Wenn Sie wollen, dass ich mich um die Presse kümmere, mache ich das gern.Ich weiß, Sie haben alle Hände voll zu tun und können nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.«Das ist sein erster Schritt, den Fall an sich zu reißen, denke ich sofort.Es klingt zwar paranoid, aber in der Öffentlichkeit ist Wahrnehmung alles.Vor den Fernsehkameras wird Detrick mich überstrahlen wie die Sonne den Mond.Doch er hat recht [ 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