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.Er behauptete zunächst, seine Frau sei schon einmal hier gewesen.Sie sei erst kürzlich verstorben, und er habe unsere Visitenkarte in ihrer Handtasche gefunden.Nun hege er den Verdacht, dass sie ihn irgendwie ›aufs Kreuz legen‹ wollte, wie er sich ausdrückte.Wir haben unsere sämtlichen Akten durchgesehen, aber keine Mrs.Maura Byrne gefunden, und das habe ich Ihrem Vater auch gesagt.«Seán wunderte sich, dass seine Mutter die Anschrift einer Dubliner Rechtsanwaltskanzlei in der Handtasche gehabt hatte.Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum sie den weiten Weg in die Stadt in Kauf genommen haben sollte, um einen Rechtsanwalt aufzusuchen.Vielleicht hatte sie ihr Vertrauen in Brown & Son verloren, was er sich eigentlich nicht vorstellen konnte.Roberts beobachtete Seán aufmerksam.»Das Seltsame daran war, Mr.Byrne, dass diese Visitenkarte mindestens fünfzehn, wenn nicht sogar zwanzig Jahre alt war.Wir haben das Logo der Kanzlei in der Zwischenzeit zweimal geändert.Sie muss schon sehr lange in ihrem Besitz gewesen sein.Das habe ich Mr.Byrne gegenüber aber nicht erwähnt.Er war schon aufgeregt genug.«»Darf ich erfahren, was in seinem Testament steht?« Seán hatte diese Frage so ruhig wie möglich gestellt, obwohl sein Herz bis zum Hals klopfte.»Ja.Das kann ich Ihnen jetzt, wo er verstorben ist, sagen.Es handelt sich um öffentlich zugängliche Informationen.Ich lese es Ihnen vor.Aber zunächst muss ich Ihnen mitteilen, dass eine Komplikation eingetreten ist.«»Eine Komplikation?« Seáns Stimme versagte.»Ja.Aber lassen Sie mich zunächst einmal vorlesen.« Der Rechtsanwalt räusperte sich und fing an: »Michael Byrne, Dublin Road, Árd Glen, County Wicklow: Dies ist mein letzter Wille, datiert vom 17.Juni 1971.Hiermit erkläre ich all meine bisherigen Testamentsverfügungen für null und nichtig.Ich hinterlasse mein gesamtes Vermögen einschließlich all meiner Ländereien meinem einzigen Sohn, Benedict Byrne, zu dessen ausschließlichem Nutzen.Ich ernenne Mr.Seán Byrne bis zu Bens 21.Geburtstag zum Vermögensverwalter.Falls Benedict mich nicht überleben sollte, hinterlasse ich mein gesamtes Vermögen einschließlich all meiner Ländereien meiner Tochter Teresa Mary Byrne zu ihrem ausschließlichen Nutzen.Seán Byrne ist als Vermögensverwalter eingesetzt, bis Teresa volljährig ist.«Roberts sah sämtliche Farbe aus dem Gesicht des jungen Mannes weichen.»Mr.Byrne, ist alles in Ordnung?«Seán war wie gelähmt.Sein Verstand schien nur noch in Zeitlupe zu arbeiten und sich ausschließlich mit Dingen zu beschäftigen, die wenig oder gar nichts mit dem soeben Gesagten zu tun hatten.Erinnerungen, wie Michael Byrne sie verprügelt hatte, schossen ihm durch den Kopf.Seán begriff endlich, warum sein Vater ihn so brutal behandelt hatte.Er räusperte sich.»Was stand denn in seinem vorherigen Testament?«»Mal sehen … da haben wir’s.Das hat er bei Brown & Son verfasst, 1961.Im Wesentlichen ist es derselbe Text, nur dass er hier alles seiner einzigen Tochter Teresa vermacht hat.«Seán riss vor Überraschung die Augen auf.Die Erkenntnis, dass Kate nicht Michael Byrnes Tochter war, erschütterte ihn bis ins Mark.Er hatte zwar schon gelegentlich geargwöhnt, dass Byrne nicht sein leiblicher Vater war, aber dass seine Mutter zwei Kinder mit einem anderen Mann gehabt hatte, brachte ihn vollkommen aus dem Gleichgewicht.Roberts war es keineswegs unangenehm, Seán mitteilen zu müssen, dass Michael Byrne nicht sein leiblicher Vater war.Er hatte im Lauf der Jahre mit zahlreichen vergleichbaren Situationen zu tun gehabt, und der Bursche sah auch nicht so aus, als hätte ihn die Nachricht völlig unvorbereitet getroffen.Mitfühlend wandte er sich an den jungen Mann, der an einem einzigen Nachmittag sein gesamtes Vermögen verloren hatte, und erzählte ihm den Rest der Geschichte.»Ihr … ähm … Vater scheint ein eher unangenehmer Charakter gewesen zu sein.Bis zu diesem Punkt habe ich selbst ihn betreut, aber als das Testament aufgesetzt wurde, hatte ich einen auswärtigen Termin.Darum habe ich Mr.McCracken gebeten, sich der Sache anzunehmen, da er zur Unterschrift noch einmal bei uns erscheinen sollte.Aber er hat sich nie wieder blicken lassen [ Pobierz całość w formacie PDF ]