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.Der kleine Mann saß recht entspannt auf einer Bank, doch er sprang auf, als er Leathan sah.„Ist etwas nicht in Ordnung, Herr? Kann ich dir helfen?“, fragte er, vermutlich erstaunt, ihn so früh zurückkommen zu sehen.Leathan betrachtete einen Moment lang, den kleinen, scheinbar unterwürfigen Mann mit rundem Gesicht und halber Glatze.Er gewährte sich sogar einen kurzen Einblick in seine Gedanken, auf der Suche nach der passenden Ausrede.Was er statt einer Antwort in den Gedanken seines Dieners fand, war jedoch entmutigend und erschreckend zugleich.Der Diener sah in ihm einen Todgeweihten, der keine Chance hatte, das Turnier zu überleben.Die Hintergründe, die ihn zu dieser Schlussfolgerung führten, konnte Leathan in diesem kurzen Moment nicht erkennen.„Nein, alles in Ordnung…“, stammelte Leathan seine Antwort, während er versuchte zu verarbeiten, was er gerade erfahren hatte.„Ich bin nur erschöpfter, als ich gedacht hatte.Ich hätte gerne nur ein Bad genommen… Ich meine alleine, zur Entspannung…“„Entspannung, alleine… Ja… Gut, Herr, wie du wünschst…“ So verschmitzt lächelte der kleine Mann über seine offensichtliche Verlegenheit, dass Leathan sich sicher war, nicht erforschen zu wollen, was er in diesem Augenblick über ihn dachte.„Ich werde das für dich klären.“, beschloss der Diener schließlich, obwohl er offensichtlich kaum Verständnis für Leathans Wunsch hatte.Sicher war, er würde dennoch sein bestes geben, um den ihm anvertrauten Krieger zufrieden zu stellen.„Gehen wir zu deinem Quartier zurück.“, schlug der Diener vor und machte sich von Leathan gefolgt auf dem Weg.Während sie entlang der mit Wandbehängen und Gemälde geschmückten, endlosen Flure gingen, fragte sich Leathan, wie der Diener zu dem Gedanken gekommen war, in ihm einen Todgeweihten zu sehen.Er musste ihn in ein Gespräch verwickeln und mehr erfahren.Leise Klänge der Macht erlaubten es ihm erneut in die Gedankenwelt des Dieners zu tauchen, doch derzeit waren seine Gedanken alleine auf das organisieren eines Bades fokussiert.Er musste ihn in ein Gespräch verwickeln, wenn er mehr erfahren wollte.„Wie ist eigentlich dein Name?“, brach Leathan beiläufig die Stille.Nur selten fragten die Herren nach den Namen der Diener, wie Leathan aus der fremden Gedankenwelt erfuhr.‚Wozu auch sollten sie es tun?’, fragte sich der Diener.‚Wir sind immer da, man braucht uns nie zu rufen.’ Verbittert waren die Gedanken des Dieners, was kaum verwunderlich war, denn in kürzester Zeit, fand Leathan in den Gedanken des Mannes, was der Inhalt seines Lebens war.Diener waren Sklaven.Sie waren als solche geboren oder zumindest irgendwann in Gefangenschaft geraten und dann zu Sklaven umerzogen worden.Ihre Namen waren von da an irrelevant.Sie waren da, um zu arbeiten, bis sie starben.‚Wie Pferde’, fand Leathan den seltsamen Vergleich in den resignierten Gedanken des Dieners und er verstand erst kurz darauf, was es damit auf sich hatte.Pferde erhielten auch keine Namen, obwohl sie öfters weitaus besser behandelt wurden.Sie wurden geboren, um den Menschen zu dienen, manchmal in Dürrezeiten, wurden sie geschlachtet und gegessen, während die Sklaven den Göttern geopfert wurden, um die Dürre abzuwenden.‚Potentielle Nahrung und potentielle Opfer brauchen keine Namen!’, war einer der Gedanken des Dieners, ehe er seine Verwirrung über die Frage herunter schluckte und seine Antwort fand.„Balsik… Balsik ist mein Name…“Leathan lächelte ihn freundlich an, während er eine der Tapisserien an der Wand erkannte und so endlich wieder wusste, wo sie waren.Sein Zimmer war nicht mehr weit.„Dein Name erinnert mich an eine Legende, die des Basilisken.“, versuchte er das Gespräch aufrecht zu erhalten.„Ein Basilisk?“, wunderte sich Balsik.„Das ist ein legendäres Wesen, dessen Blick alles in Stein verwandelt.“Balsik zögerte kurz in seiner Unsicherheit.„Wie soll ich das verstehen?“Nun musste Leathan lachen.„Da gibt es nichts zu verstehen, ich musste nur daran denken…“ Jetzt fiel Leathan ein, wie er vielleicht die Gedanken Balsiks in die richtige Richtung lenken konnte und er dichtete einiges zu der ihm bekannten Legende dazu.„Ein Basilisk ist ein mächtiges Wesen, es gibt viele Legenden über ihn, dort wo ich her komme.Manche meinen, er sei nicht nur gefährlich, sondern auch allwissend, eingeweiht in alle Geheimnisse der Stadt, da er im Verborgenen lebt und vieles zu Ohren bekommt.“Balsik überlegte, ob er dazu etwas antworten sollte, doch seine Gedanken verrieten nur, wie verwirrt und ängstlich er war.Er suchte nicht nach den Geheimnissen, die er möglicherweise kannte.Er war allein auf das Gespräch konzentriert, denn er wusste nicht, wie man einem Herrn antworten konnte, ohne seinen Kopf zu riskieren.Diesen hier fand er sehr außergewöhnlich.Ein Krieger, der es bevorzugte sich mit einem Sklaven zu unterhalten, statt die Gesellschaft von Frauen zu genießen, war ihm auf fast beängstigende Weise fremdartig.Worauf wollte dieser Herr hinaus? Noch nie hatte ein Krieger es abgelehnt, von den besten und schönsten Huren der Stadt gebadet zu werden
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