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.»Was hätte das schon genützt, Rick? Was hätte es geändert?«»Ich hatte doch ein Recht, es zu erfahren.«»Vielleicht ja.Vielleicht auch nicht.«Die Männer in den Raumanzügen führten uns mit vorgehaltener Waffe aus dem Gebäudekomplex ins Freie und quer durch Felder zu einer Hügelkuppe.Von hier aus konnte man meilenweit sehen.Und was ich unter mir sah, war ein kleines Tal voller Menschen.Alle ähnelten den Menschen, auf die wir in Bitter Creek gestoßen waren: Es waren Kranke, Sterbende, Leidende.Der verrückte alte Anführer der Teenager hatte gesagt, aus besonderem Grund hätten sie sich schon seit geraumer Zeit in Bitter Creek versammelt: Das aus dem Osten kommt uns alle holen.Und es gibt hier auch welche, die wollen, dass es kommt.Habt ihr all diese Kranken gesehen? Die strömen schon seit Wochen nach Bitter Creek – seit Wochen! Manche sind mittlerweile gestorben, aber andere hängen immer noch hier rum, weil sie es sehen wollen, wenn es kommt, um Rache zu nehmen.Die wollen ihm ins Gesicht schauen!Das waren seine Worte gewesen, und jetzt sah ich sie: Abertausende von Menschen, die sich im Tal zusammendrängten und in ihrem eigenen Unrat und Gestank auf die Erlöserin warteten.Sie stöhnten laut, sangen und riefen nach ihr, streckten die aussätzigen Hände zum Himmel empor, bereiteten sich mit vereiterten Gesichtern und blutunterlaufenen Augen auf die Ankunft ihrer Göttin vor.Dutzende von Männern in Schutzanzügen, bewaffnet mit Maschinenpistolen, hatten den Fuß des Hügels umstellt.Weitere Dutzende hatten sich am Rand der Menge postiert.Für Janie und mich gab es keine Fluchtmöglichkeit, kein Schlupfloch.Zumindest nahmen diese Wesen das an.Doch ich war bereits zu dem Schluss gekommen, dass sie, wenn wir uns schnell auf sie stürzten, sofort das Feuer auf uns eröffnen und uns aus purem Entsetzen erschießen würden, denn sie hatten tatsächlich Angst vor uns.Im Kugelhagel zu sterben war allemal besser als die Alternative.»Wann wird es geschehen, Rick?«, fragte Janie.»Bald.«Das wusste ich, weil sich am Horizont bereits eine graue Wolke abzeichnete, die sich schnell ausdehnte: die Medusa, die bei ihrer Ankunft Himmel und Erde verdunkelte.Ich saß dort und hielt Janies Hand, so als wären wir ein Liebespaar, das am amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4.Juli, auf den Beginn des Feuerwerks wartete.Ich kramte eine Zigarette heraus und wünschte mir dabei, ich hätte auch ein kaltes Bier.Ich wünschte mir in diesem Moment, glaube ich, sehr vieles.Obwohl ich mittlerweile vieles von dem begriff, was hier vor sich ging, war mir meine eigene Rolle dabei – genauer gesagt, die Rolle des Schattengebildes – nach wie vor ein Rätsel.Warum hatte das Schattengebilde uns in Bitter Creek haben wollen? Was war so verdammt wichtig daran, dass es uns ständig nach Westen gedrängt hatte?Was wollte es hier?Was suchte es hier?Auf irgendeine Weise musste ich es in Erfahrung bringen.Also wandte ich den Blick von den Menschenmassen im Tal ab, verschloss meine Ohren vor ihrem aufgeheizten Gebrüll und konzentrierte mich auf die dunkle Sphäre meines Gehirns.Diesmal beschwor ich das Schattengebilde nicht herauf, sondern kommunizierte mit ihm.15Unverzüglich rollte eine dunkle Welle durch mein Gehirn, das jetzt mit dem Schattengebilde verbunden war.Es sorgte dafür, dass ich die Medusa da draußen innerlich spüren konnte.In meinem Schädel kribbelte es entsetzlich, als wuselten dort Tausende von Würmern herum, die sich tiefer und tiefer ins Gehirn gruben, sich dabei vermehrten und ihre warmen, feuchten Eier dort ablegten, bis sie zerplatzen und Millionen kleiner Larven freisetzen würden.Innerlich schrie ich auf.Denn jetzt zeigte sich die Medusa in ihrer wahren Gestalt: als eine lebendige Kraft, die in andere Leben eindrang und von ihnen Besitz nahm, ihnen die Pest brachte und die Welt in ein Beinhaus verwandelte.Nur waren die Eindringlinge in Wirklichkeit keine Würmer, sondern zu Teilchen explodierende Viren
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