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.Sie kam aber nicht.Lee Tong hatte vergessen, einen neuen Ladestreifen einzulegen, als er seine letzte Kugel auf Pitt, der zu diesem Zeitpunkt gerade auf den Schlepper kam, abgefeuert hatte.Er senkte den Karabiner und seine Lippen verzogen sich zu einem vielsagenden Lächeln.»Anscheinend haben wir eine Pattstellung, Mr.Pitt.«»Nur vorübergehend«, schränkte Pitt ein, spannte den Hahn wieder und hielt den Re volver auf ihn gerichtet.»Meine Leute werden jeden Augenblick an Bord kommen.«Lee Tong seufzte und entspannte sich.»Dann bleibt mir kaum etwas anderes übrig, als mich zu ergeben und auf meine Verhaftung zu warten.«»Sie werden nie vor Gericht stehen.«Lees Lächeln wurde spöttisch.»Das haben Sie wohl nicht zu entscheiden.Außerdem sind Sie kaum in der Lage –«Plötzlich drehte er den Karabiner um, packte ihn beim Lauf und hob ihn wie eine Keule hoch.Der Gewehrkolben wollte gerade schwer hinuntersausen, als Pitt den Abzug durchriß und Lee Tong die Schrotkugeln aus dem unteren Lauf in die Kehle fuhren.Der Karabiner blieb in der Luft in der Schwebe, dann entglitt er Lee Tongs Hand, der zurücktaumelte, bis er gegen die Wand stieß und schwer auf das Deck fiel.Pitt ließ ihn dort einfach liegen und riß den Deckel von Lorens Kokon.Er hob sie vorsichtig heraus und trug sie zu dem offenen Fahrstuhl.Er drückte die Schalter, mußte aber feststellen, daß sie zwar auf »ein« standen, ohne daß die Motoren des Lifts ansprangen, als er den »Aufwärts«-Knopf drückte.Er konnte nicht wissen, daß der Treibstoff für die Generatoren, die im Schlepper für elektrischen Strom sorgten, ausgegangen war und die Motoren ausgeschaltet hatten, so daß die Notbatterien nur noch die Beleuc htung speisten.Er durchsuchte einen Vorratsschrank und fand ein Seil, das er unter Lorens Armen festknüpfte.Dann zog er sich durch die Falltür des Fahrstuhldachs nach oben und stieg über die Schachtleiter zum Oberdeck des Schleppkahns hinauf.Langsam und mit größter Vorsicht zog er Lorens Körper behutsam hinauf, bis sie auf dem rostigen Verdeck lag.Er war völlig erschöpft und brauchte eine Minute, um wieder zu Atem zu kommen, ehe er sich umsah.Die Stonewell Jackson brannte noch wild, aber die Flammen wurden mit Feuerwehrschläuchen vom Schlepper aus bekämpft.Ungefähr drei Kilometer westlich steuerte ein weißer Kutter der Küstenwache durch die leichte Dünung auf sie zu, während Pitt im Süden gerade noch den Turm eines Atom-U-Bootes ausmachen konnte.Er nahm ein kurzes Stück Tau und band Loren lose an die Reling, damit sie nicht ins Meer rollen konnte, und stieg dann wieder nach unten.Als er die Isolierzellen betrat, war Lee Tong verschwunden.Eine Blutspur führte den Korridor entlang und endete bei einer offenen Luke zu einem weiter unten liegenden Laderaum.Er sah keinen Grund, für einen sterbenden Mörder noch irgendwelche Zeit zu verschwenden, und ging zurück, um den Vizepräsidenten zu retten.Bevor er noch zwei Schritte gemacht hatte, riß ihn eine fürchterliche Explosion von den Füßen und schleuderte ihn einige Meter weit, wo er erst mal liegen blieb.Die Druckwelle trieb ihm die Luft aus der Lunge, und in seinen Ohren dröhnte es so sehr, daß er nicht hörte, wie das Meerwasser durch ein klaffendes Leck im Rumpf in den Schleppkahn strömte.Pitt erhob sich mühsam auf Hände und Knie und versuchte sich zu orientieren.Während sich der Nebel vor seinen Augen allmählich hob, wurde ihm langsam klar, was geschehen war und jetzt kommen würde.Lee Tong hatte noch im Sterben eine Sprengladung gezündet, und das Wasser floß bereits über den Boden des Korridors.Pitt taumelte schwankend zurück in die Isolier-Zelle.Der Vizepräsident blickte zu ihm auf und versuchte zu sprechen, doch bevor er noch einen Ton herausbringen konnte, hatte Pitt ihn sich schon über die Schulter gelegt und taumelte zum Aufzugsschacht.Das Wasser reichte ihm bereits bis zu den Knien und klatschte an die Wände.Er ahnte, daß ihm nur noch Sekunden blieben, ehe der Schleppkahn seine Tauchfahrt zum Meeresboden antreten würde.Als er den offenen Aufzugsschacht erreichte, stand ihm das Wasser schon bis zur Brust, und er watete halb, halb mußte er schwimmen.Die Zeit reichte nicht mehr, um den Hebevorgang mit dem Seil zu wiederholen.Entschlossen schob er Margolin durch die Falltür an der Decke, faßte ihn um die Brust und begann die Eisenleiter dem kleinen quadratischen Fleck blauen Himmels entgegenzusteigen, der ihm meilenweit entfernt zu sein schien.Dann fiel ihm ein, daß er Loren ja auf dem Oberdeck festgebunden hatte, um zu verhindern, daß sie ins Meer glitt.Ihm wurde qualvoll bewußt, daß sie der Schleppkahn mit in den Tod reißen würde, wenn er versank.Der Angst folgte die Verzweiflung, und dahinter der wilde Drang, zu überleben, der die Grenzen von Schmerz und Erschöpfung durchbricht.Manche Menschen geben sich hoffnungslos geschlagen, manche versuchen, diese Kraftquelle zu ignorieren, während ganz wenige sich dieser Herausforderung stellen.Während Pitt beobachtete, wie der Meeresschaum stetig im Aufzugsschacht emporstieg, kämpfte er mit äußerster Willensanstrengung darum, das Leben Margolins und Lorens zu retten.Seine Arme fühlten sich an, als würden sie aus den Schultergelenken gerissen.Vor seinen Augen tanzten weiße Flecke, und die Belastung für seine gebrochenen Rippen verwandelte den Schmerz in zermürbende Qual.Sein Griff um die rostigen Sprossen ließ nach, und er stürzte beinahe rückwärts in das bereits um seine Fersen schäumende Wasser.Es wäre so leicht gewesen, aufzugeben, loszulassen, in Vergessenheit zu fallen und sich von der Pein in seinem Körper zu erlösen.Aber er ließ dennoch nicht los.Sprosse um Sprosse kämpfte er sich empor, obwohl Margolins lebloses Gewicht mit jedem Schritt schwerer wurde.Seine Ohren gewannen zum Teil den Gehörsinn wieder und nahmen ein merkwürdiges, pochendes Geräusch wahr, was Pitt dem Pochen der Adern in seinem Kopf zuschrieb.Das Meerwasser stieg ihm schon bis zur Wade, und der Schleppkahn erbebte, denn er war kurz vor dem Absacken.Eine alptraumhafte Welt umfing ihn.Über ihm zeichnete sich eine schwarze Gestalt ab, deren ausgestreckte Hand er bedenkenlos ergriff.ABRECHNUNG»LIFTONIC QW-607«75Der Sprecher des Repräsentantenhauses, Alan Moran, dessen Gesicht in einem selbstsicheren Lächeln erstrahlte, ging im Ostsaal des Weißen Hauses auf und ab und unterhielt sich mit seinen Mitarbeitern und dem engsten Kreis seiner Berater, während er auf das Ergebnis der Verhandlung wartete, die im Sitzungssaal des Senats stattfand.Er begrüßte eine kleine Gruppe von Parteiführern, dann drehte er sich um und entschuldigte sich, als Außenminister Douglas Oates und Verteidigungsminister Jesse Simmons eintraten.Moran ging ihnen entgegen und streckte die Hand aus, die Oates bewußt übersah.Moran tat die Beleidigung mit eine m Achselzucken ab [ Pobierz całość w formacie PDF ]