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.Da war er.Er saß auf dem gleichen Platz wie vorhin, wartete auf sie.Als er sie sah, stand er auf, machte mit der Hand eine Geste auf den Platz neben ihm.Sie sah ihn nicht, sah die Handbewegung nicht.Er merkte es, kam sich klein und erbärmlich vor, eine Blinde konnte seine Gesten doch nicht wahrnehmen.Er sah Grace, das fremde Mädchen.Er fragte sich, wer sie war.Er zeigte auf Ceela und dann auf den Platz neben ihm und stellte dann mit den Händen zwei redende Menschen oder Münder dar.Grace verstand ihn, verstand den fremden Kerl, der ulkig und ein wenig lächerlich mit seinen Händen in der Luft rumfuchtelte.Sie musste grinsen.„Ceela, ich glaube da ist jemand für dich.Da hinten, ein Junge, er kennt dich.Ich denke er möchte mit dir reden, er hat dir einen Platz frei gehalten.Warte, ich bring dich zu ihm.“Ceela erschrak.Das hatte sie völlig aus ihren Gedanken verbannt.Wie ein Schlag kam alles zu ihr zurück.Der Streit.Sie war völlig ausgetickt.Doch sie wollte mit ihm reden, ihr Unterbewusstsein wollte es zumindest, drang sie dazu weiterzugehen, zu ihm.Sie wollte aber keinen Kontakt mehr zu anderen Menschen, man könnte sie verletzten, enttäuschen.Ein innerer Kampf brannte in ihr.Was sollte sie tun? Da war Grace und da war Jay und sie war vollkommen überfordert mit der Situation.Zwei bewundernswerte, nette Menschen.Und da war sie, blind, krank, vernarbt, entstellt.In ihrem Kopf dröhnte es und sie wusste nicht, was sie eigentlich machte, doch sie konnte nicht anders.Sie konnte sich nicht für ewig abschotten.Sie riskierte es, riskierte es, zu Jay zu gehen, so wie sie es vorhin riskiert hatte und sich von Grace hatte helfen lassen.Sie ging zu ihm, konnte ihn riechen, konnte seinen Atem hören.Grace war direkt hinter ihr.Sie war froh darüber.Sie stand genau vor ihm.Sie spürte seinen Atem über ihr.Sie legte ihren Kopf in den Nacken und blickte nach oben, zu ihm hinauf.Er lächelte.„Es tut mir leid.Ich wollte dir nicht zu nahetreten.Ich wollte dich nicht anschreien, wollte dich nicht verletzen.Es tut mir aufrichtig leid.“ Seine Stimme klang so ehrlich, wie seine Worte.Sie lächelte auch.„Mir tut es leid.Ich war dumm, ich wollte nicht wütend sein, ich hatte nur Angst.Es tut mir leid.Ich bin wirklich froh, dass du mir hilfst“, hauchte Ceela ehrlich, ruhig, sanft zu ihm nach oben.Sie drehte ihren Kopf hinter sich zu Grace, die gerade gehen wollte.„Und ich bin auch dankbar, dass du mir hilfst.“Verlegen lächelte Grace.Ihre Wangen bekamen einen rosigen Ton.„Ich helfe dir gerne“, sagte sie liebevoll.„Ich bin übrigens Jay.“ Er reichte ihr die Hand.„Grace“, antwortete sie, immer noch verlegen.Er sah gut aus.Grace lächelte ihn an.Er musterte sie.Ihr warmes Lächeln ließ auch ihn verlegen werden.Ceela konnte es nicht sehen, konnte es nicht wissen, nicht spüren.Sie lächelte trotzdem.Jays Blick schweifte zu ihr hinüber und verharrte dort.Er musterte ihre neue Kleidung, die enge Hose betonte ihre schmalen Beine.Sie sah hübsch aus, ihre Narben konnten sie nicht entstellen.Er erkannte, dass die beiden dieselbe Kleidung trugen und fragte interessiert nach, wie sich kennen gelernt hatten.Ceela erschrak.Sie wollte nicht, dass er sie als das nervliche und emotionale Wrack ansah, das sie eben noch gewesen war.Doch sie konnte es nicht verhindern.Grace begann zu erzählen.Zu Ceelas Überraschung aber eine ganze andere Geschichte.Sie erzählte, es wäre keine Umkleide mehr frei gewesen und da hätte sie an einer schon besetzten geklopft und gefragt, ob sie sich mitumziehen könnte und Ceela hätte sie herein gelassen.Da seien sie ins Gespräch gekommen und hätten sich auf Anhieb gut verstanden.So überlegten sie kurz und zogen dann dasselbe an.Eine gute Geschichte, eine gute Lüge.Ceela war so dankbar.Sie lächelte Grace anerkennend an.Da hatte sie einen guten Menschen kennen gelernt.Einen wirklich guten.Ein Mädchen winkte Grace zu sich, ein wenig panisch, hilflos, aber auch glücklich und bedeutete ihr, zu ihr zu kommen.Sie kannten sich bestimmt.Fragend blickte sie zu Jay, ihn ihrem Blick ruhte, was gesagt werden musste, ob sie gehen konnte.Jay nickte zustimmend, dann ließ auch er sich auf einem Sitz nieder.Ceela nahm neben ihm Platz.Der Bus fuhr schon eine ganze Weile, während sie geredet hatten.Verträumt blickte Jay aus dem Fenster.Er wurde nicht mehr von Schuldgefühlen geplagt, endlich hatte er mit ihr darüber gesprochen.Er musste einfach, er hätte es nicht ertragen können, zu schweigen, still da zu sitzen, während seine Worte ungesagt blieben.Es hatte nicht ungesagt bleiben dürfen.Er war froh darüber, dass sie nicht mehr wütend war.Sie war ihm auf eine bestimmte Art wichtig, wie genau wusste er nicht so recht, er fühlte sich ihr einfach nur verbunden.Er kannte sie noch nicht lange, doch er spürte es.Die Landschaft zog langsam an ihm vorbei.Sein Spiegelbild war verschwommen in der Scheibe zu erkennen.Seine Augen waren müde und sein Kopf brummte.Es war wie ein Stechen, das seinen Kopf jedes Mal aufs Neue zusammenzucken ließ.Er ignorierte den Schmerz und konzentrierte sich auf die Aussicht.Der dichte Wald wurde langsam immer offener, immer weiter, die Bäume wurden weniger [ Pobierz całość w formacie PDF ]