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.« Wüsste sie es nicht besser, würde sie sagen, diese Skulptur flößte Jake ernsthaft Angst ein.»Er kommt erst viel später in der Ausbildung dran.Nur die Älteren stellen sich ihm.Anwärter nie.Nicht mal ich habe bis jetzt mit ihm gesprochen.«Jake schien wirklich zu glauben, was er da sagte.Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er ein derart guter Schauspieler war.Die Old Boys mussten ihn äußerst gründlich vorbereitet haben.Jetzt war sie sich ganz sicher, auf der richtigen Spur zu sein.»Ich muss näher ran«, sagte sie.Sie wettete, es würde genauso ablaufen wie bei Professor Ape: Die Figur würde zu ihr sprechen, wenn sie erst mal nahe genug dran war, dass niemand mithören konnte.Allerdings war hier nirgendwo ein passendes Fenster über der Figur zu sehen.Der aus Stein gehauene Fries mit dem Drachen war direkt in den Türbogen eingebettet.Sie musste ihn von unten erreichen, am besten mithilfe einer Leiter.Lily stieg die Eingangstreppe hinauf und trat in den Vorraum der Kirche.Durch die innere Tür hindurch konnte sie ins Mittelschiff sehen.Reihe um Reihe erstreckten sich hölzerne Kirchenbänke bis hinunter zu dem weit entfernten Altar.Mächtige, steinerne Pfeiler reckten sich zum Deckengewölbe empor.Alles war in ein sanftes blaues Licht getaucht, das durch Hunderte von Bleiglasscheiben fiel.Sie fragte sich, ob ihre Mom diesen Ort ebenfalls wiedererkennen würde, wenn sie ihn sah, und schwor sich, mit ihr auch hierherzukommen, sobald der Test vorbei war.Dann suchte sie den Vorraum nach irgendeinem Gegenstand ab, der als Leiter dienen konnte.Neben der weit geöffneten Innentür zur Kirche befand sich eine Treppe aus Marmor.Sie war mit einer roten Samtkordel versperrt, an der ein Schild mit der Aufschrift Empore geschlossen hing.Neben der Treppe lehnte ein schwarzer Klappstuhl aus Metall.Der tut’s doch, dachte Lily, griff sich den Stuhl und trug ihn nach draußen.»Kannst du bitte aufpassen?«, fragte sie Jake.»Paparazzi oder irgendwelche anderen Leute abwimmeln?«»Nur wenn du mir versprichst, ihm nicht zu nahe zu kommen«, erwiderte Jake, während sie den Stuhl aufklappte und unter den Türbogen stellte.»Du musst wirklich vorsichtig sein.«»Er ist doch aus Stein«, gab sie zurück.»Ich werde ihm schon nicht wehtun.«»Wenn ich den Eindruck habe, dass du in Gefahr bist, schubse ich dich runter.«Lily zwinkerte ihm zu.Er schien seiner Sache absolut sicher.»Du solltest einen Oscar kriegen«, meinte sie dann.Er war tief drin in diesem Rollenspiel, behandelte die Gargoyles niemals, als seien es bloß Roboter oder Marionetten … Allerdings, in diesem Fall verwechselte er etwas.Der Gebildete Affe hatte gesagt, die Gargoyles seien die Guten.»Mach dir keine Sorgen.« Sie stieg auf den Stuhl.Von knapp unterhalb des Drachenschwanzes schaute sie nach oben in die traurigen Augen des Tieres.»Lass mich frei«, flüsterte eine Stimme, so leise, dass sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um überhaupt etwas zu hören.Die steinerne Zunge züngelte.»Lass mich frei«, wiederholte der Drache.Es klang wie das Zischeln einer Schlange.Lily bekam Gänsehaut.Dem Techniker war es gelungen, den Stein echt gruselig klingen zu lassen.Hut ab! Lily wäre am liebsten sofort vom Stuhl gestiegen und hätte einen gehörigen Abstand zwischen sich und diese Stimme gebracht.Von der Treppe unter ihr fragte Jake: »Was sagt er? Du solltest nicht auf ihn hören.«»Ich bin verletzt.Oh, es tut so weh.« Die steinerne Kette, bemerkte Lily, war so geschnitzt, dass es aussah, als schneide sie tief in den Hals des Drachen ein.Wie clever von den Old Boys, sich dieses Detail zunutze zu machen.So wirkte der Drache noch viel realer.»Bitte, ich flehe dich an.Rette mich.«»Stein«, sagte Lily.»Du bist aus Stein.«»Komm näher«, wisperte der Drache, »und ich zeige dir, wie du mich befreien kannst.«Die Old Boys stellten sie auf die Probe.Aber was testeten sie hier? Ihr Mitgefühl oder ihre Widerstandskraft gegenüber moralischem Druck? »Ich weiß nicht, ob mir das erlaubt ist«, sagte sie.»Lass mich frei!«, zischelte der Drache.Nur ein Spiel, ermahnte sie sich.Nur ein Fantasy-Rollenspiel, das ein paar gelangweilte, privilegierte Kids während einer fröhlichen Bierrunde austüftelt hatten.Allerdings fiel es ihr zunehmend schwerer, bei dieser Version zu bleiben, denn die raue, traurige, schauderhafte Stimme des Drachen ging ihr durch Mark und Bein.Sie konnte den Widerhall noch im allerkleinsten Knöchelchen spüren.Eine süße kleine Steinmetzarbeit wie diese hier sollte nicht so schmerzvoll klingen.»Warum bist du angekettet?«, fragte sie den Drachen.Der Skulptur entfuhr ein scharfes, zischendes Lachen.Lily drehte sich der Magen um.»Du bist von ganz allein zu mir gekommen, junges Ding, nicht wahr? Die Ritter haben dich nicht geschickt.Wie entzückend.«Auch der Gebildete Affe hatte Ritter erwähnt.Sie fragte sich, wer wohl damit gemeint sein mochte
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