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.Als würde er vor sich selbst davonlaufen, bevor andere das tun könnten.Er meine es nicht als Seitenhieb gegen Dave, aber es komme ihm vor, als hätte der Verlust von Dani die Dinge für Dave nicht kostbarer, sondern entbehrlicher gemacht.Er finde es gut, dass das anscheinend nicht mehr der Fall sei.Obwohl es ungerecht ist: Ich musste dabei an Bertha denken.Zurück in New York, verlief die Beziehung der beiden monatelang glücklich und ohne besondere Vorkommnisse.Elizabeth begleitete Dave auf einige Turniere, und die Wochenenden, an denen er nicht unterwegs war, verbrachten sie gemeinsam.Eines Tages erhielt Elizabeth einen Anruf auf der Arbeit, nach einer Routineuntersuchung bei ihrer Gynäkologin.Freitag, 10.Juni 1994Die Ergebnisse meiner jährlichen Untersuchung waren auffällig.Schlechte Zellen.Dysplasie im Gebärmutterhals.Die Ärztin will, dass ich Montag wiederkomme, damit wir über Behandlungsmethoden sprechen können, auch wenn vielleicht keine nötig sein werden.Manchmal verschwindet das auch von allein.Ich habe Dave angerufen, er war gerade kurz zu Hause nach dem zweiten Tag der Buick Classics drüben in Westchester.Er hat es in die Endrunde geschafft und wollte gerade mit ein paar Spielern etwas essen gehen.Ich hätte wahrscheinlich abwarten und es ihm erst erzählen sollen, wenn er später wieder zu Hause war, aber ich hab mich so zittrig gefühlt und wollte es nicht für mich behalten.Normalerweise kann er mich gut aufmuntern und die guten Seiten einer Situation aufzeigen.Aber als ich es ihm gesagt habe, ist er ganz stumm geblieben.Ich habe versucht, einen auf »das Glas ist halb voll« zu machen: Man kann es behandeln, manchmal braucht man nicht einmal Medikamente, und es geht von allein wieder weg, wahrscheinlich ist es keine große Sache.Aber er hat immer noch nichts gesagt.Irgendwann hat er mir dann vage gut zugeredet und gefragt, ob er mich später zurückrufen kann.Das ist jetzt drei Stunden her, und ich habe immer noch nichts von ihm gehört.Sonntag, 12.Juni 1994Er hat immer noch nicht angerufen.Mir fällt kein einziger Grund ein, der das entschuldigen könnte.FünfzehnDrei verschiedene Salatsorten, zweierlei Tomaten.Zucchini, Gurken, Kräuter.Die Eigentümer des Bungalows bauten Gemüse in einem Teil des Gartens an und hatten es zur Bedingung gemacht, dass Kate und Chris es bewässern und Unkraut jäten würden, wenn sie das Haus den ganzen Sommer über mieteten.Kate war nie eine passionierte Gärtnerin gewesen und war überrascht, wie sehr sie die Arbeit genoss.Obwohl sie nicht mehr auf der Insel sein würde, wenn die Tomaten reif waren, sah sie ihnen gern dabei zu, wie die winzigen Knospen an der Sweet 100 aufgingen und die alten Tomatensorten knollig und unanständig wuchsen, bis die Äste sich unter dem Gewicht ihrer Pracht bogen.Während Kate im Garten herumwerkelte, schlenderten James und Piper in den Nachbargarten.Mrs Callum hatte fast immer etwas Leckeres zu essen da.Bevor Kate Chris in New York kennenlernte, hatte sie sich eine winzige Wohnung auf der West Seventy-Second Street geteilt und wurde darum von ihren Freunden beneidet, nicht nur wegen der Mietpreisbindung, die die Miete niedrig hielt, oder der komplett ausgestatteten Küche, normalerweise undenkbar in einer kleinen Wohnung ohne Aufzug, sondern wegen der Feuerleiter.Der Treppenabsatz war ungefähr so groß wie eine Briefmarke und bot gerade genug Platz für einen Klappstuhl und eine Kaffeetasse, und an das rostige Geländer hatte Kate drei Blumenkästen gehängt, in denen sie verschiedene Salatsorten und Kräuter zog, mal diese, mal jene.Was gerade wuchs, landete in ihren Salaten und Brotteigen.Elizabeth war die talentiertere Gärtnerin gewesen.Beweise dafür konnte man in der ganzen Küche entdecken: Blumen auf dem Tisch, je nach Saison, Basilikumbüschel mit einem Band zusammengehalten in einem Glas Wasser auf dem Fensterbrett.Dieses häusliche Detail hatte sich wie auch alles andere ganz selbstverständlich in das Spektrum ihrer Haushaltsführung eingefügt.Kate zog ein wildes Unkraut nach dem anderen aus der Erde.Doch immer weniger in Elizabeths Leben war so, wie es schien.Kate hatte nicht gewusst, dass Elizabeth eine Gebärmutterhalsdysplasie gehabt hatte.Rachel, Kates Schwester, hatte das auch einmal gehabt.Ein paar Tage lang hatten sie alle gezittert, bis die Tests ergaben, dass es sich nicht zu Krebs weiterentwickelt hatte.In mehreren Telefonaten hatte Kate sich erfolglos um einen anderen Ton bemüht, einen, der Trost von der jüngeren Schwester spendete.Wie weit war Elizabeths Dysplasie fortgeschritten, fragte sich Kate, und wie konnte Dave es wiedergutmachen, dass er sich derart zurückgezogen hatte? Kate zerrte heftiger als nötig an einem Strunk und zog dabei einen kleinen Salatkopf mit heraus.Aus Mrs Callums Garten ertönte laut und quietschend vor Vergnügen Pipers Stimme.Kate richtete sich auf, blinzelte gegen die Sonne und schirmte sich mit einer erdverschmutzten Hand die Augen ab.Beide Kinder kauerten mit Mrs Callum vor der Veranda und spähten vorsichtig unter die Büsche.»Pass auf, wenn du sie anfasst, Liebes«, hörte sie die ältere Frau mahnen.»Das sind noch kleine Babys.«»Guck mal, die Ohren«, sagte James.»Die sind ja noch nicht mal lang.«Kate sagte sich, dass sie bloß neugierig war, als sie über den Rasen ging.Das Blut pulsierte ihr in den Ohren.»Die haben ja ganz kleine Nasen.Und die Schwänzchen sind sooo weich«, schwärmte Piper.Sie sah ihre Mutter näher kommen.»Mom! Guck dir mal die Kaninchenbabys an!«Kate hockte sich zu ihnen und sah sich das Nest mit den fünf oder sechs winzigen Kaninchen an.Ihre Bäuche flatterten mit der hastigen Atmung kleiner oder kranker Wesen.Piper und James berührten sie sanft und streichelten mit einem einzigen Finger über den weichen grauen Rücken.Kates Gedanken sprangen automatisch zu Tularämie.»Ach, Kinder, das ist keine gute Idee«, hörte sie sich mit ruhiger und gleichmäßiger Stimme ermahnen, als spräche jemand anders.»Wenn ihre Mutter wiederkommt und riecht, dass Menschen sie berührt haben, wird sie das beunruhigen.«Die Kinder zogen widerwillig die Hände zurück.»Die sind so niedlich«, wiederholte Piper.»Ich wünschte, wir könnten eins behalten.«»Das sind keine Haustiere, Süße, sondern wilde Tiere.« Von Krankheit befallene wilde Tiere.»Sie sind hier zu Hause [ Pobierz całość w formacie PDF ]