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.„In dem Fall muss ich wohl mit einem Ja antworten."Das Gemurmel im Saal schwoll wieder an.Regina, die Mr.Lewis inzwischen recht gut kannte, beobachtete ihn mit einiger Skepsis.Für den Verteidiger jedoch schien der Fall klar zu sein, denn er begann sogleich auf einem Schuldeingeständnis herumzureiten.„Und Sie sehen in dieser abscheulichen Handlungsweise keine direkte Verletzung Ihrer viel gepriesenen ethischen Grundsätze?"„Nein, das kann ich nicht behaupten", erwiderte Mr.Lewis nach einigem Nachdenken.„Ich ließ mich nicht dafür bezahlen, wissen Sie.Und da bis zu diesem Moment niemand davon wusste, hat es keinem Menschen wehgetan."„Sie betrachten es nicht als schändlichen Betrug an dem Ehemann, der die Beerdigung bezahlte und der in dem Glauben war, nach seinem Tod bis in alle Ewigkeit an der Seite seiner rechtmäßigen Gattin ruhen zu können?"Mr.Lewis rieb sich die Nase.„Nun, das ist es ja gerade."Der Anwalt seufzte.„Was meinen Sie damit?"„Sie war es nicht."„Was war sie nicht?"„Seine rechtmäßige Gattin." Mr.Lewis lächelte geduldig.„Das ist ja lächerlich.Es wurde doch bereits festgestellt, dass die Frau, von der hier die Rede ist, mit dem fraglichen Mann verheiratet war."„Nun, ja, das könnte man sagen", stimmte Mr.Lewis ihm zu, um sich gleich darauf an den Richter zu wenden.„Vielleicht darf ich hierzu eine kleine Geschichte erzählen, Euer Ehren, damit auch jeder den Sachverhalt versteht?"„Das wird nicht notwendig sein", sagte Berrys Anwalt kurz und bündig.„Was wir von Ihnen wissen wollen, ist, weshalb Sie die Tote nicht ins richtige Grab gelegt haben."„Das will ich ja gerade alles erklären", meinte Mr.Lewis vorwurfsvoll.Wieder wandte er sich an den Richter.„Euer Ehren?"„Stattgegeben", antwortete der Richter mit einer lässigen Handbewegung.Empört fuhr der Anwalt herum.„Dieses Procedere ist höchst ungewöhnlich, Euer Ehren.Ich muss darauf bestehen, dass der Zeuge angewiesen wird, die Fragen in der vorgeschriebenen Art und Weise zu beantworten."Durch seine Bifokalbrille musterte der Richter den Mann, der sich vor ihm aufgebaut hatte.„Was die jeweils vorgeschriebene Art und Weise ist", sagte er mit seinem gedehnten Südstaaten-Akzent, „das bestimme ich.Im Moment ist es eine Geschichte." Er wandte sich ab.„Mr.Crompton?"Mr.Lewis nickte anerkennend, hütete sich jedoch, Triumph zu zeigen.„Nun", sagte er, „es fing alles damals, im letzten Jahr der großen Depression an.Ein Mädchen aus unserer Gegend brannte mit dem Tunichtgut des Ortes durch.Ihre Familie setzte den beiden nach und fand das Paar in Arkansas.Der Vater des Mädchens und ihre zwei Brüder waren so aufgebracht, dass sie in ihrer Wut den Jungen zusammenschlugen und ihn halb tot im Straßengraben zurückließen, während sie das Mädchen mit nach Hause schleppten.Nach einer Weile kam ein Landstreicher vorbei - damals gab es noch sehr viele.Er fand den Jungen, verarztete und versorgte ihn und zerrte ihn auf einen Zug, als einer vorbeifuhr.Als der Junge Wochen später zu sich kam, befand er sich in Kalifornien.Er schrieb sofort an sein Mädchen zu Hause, erhielt aber nie eine Antwort."„Falls Sie mit dieser rührenden Geschichte auf irgendetwas hinauswollen", unterbrach ihn der Anwalt gereizt, „wäre es mir lieb, Sie würden zur Sache kommen."Mr.Lewis neigte den Kopf.„Das habe ich ja vor - wenn Sie sich noch einen Moment gedulden würden.Nun, der Junge zog also mit dem Landstreicher weiter, sprang mit ihm auf Züge, arbeitete mal hier, mal dort - bis der Zweite Weltkrieg kam.Der Junge meldete sich zum Kriegsdienst.In seinem Kummer über die verlorene Geliebte war es ihm egal, ob er am Leben blieb oder sterben musste.Und so wurde er ein Held und erhielt hohe Auszeichnungen.Als der Krieg vorüber war, arbeitete er auf den Ol- feldern.Er schuftete so hart, dass er es mit vierzig zum Millionär gebracht hatte.Das war okay, aber er hatte sein Mädchen noch immer nicht vergessen können.Also kehrte er mit all seinem Geld nach Turn-Coupe zurück.Aber das Mädchen war inzwischen eine Frau geworden, hatte einen anderen Mann geheiratet und eine schöne Tochter, die zu diesem Zeitpunkt schon fast ein Teenager war.Es stellte sich heraus, dass man ihr damals erzählt hatte, unser Held sei in Arkansas gestorben.Sie hatte um ihn getrauert, und dann war das Leben für sie weitergegangen."Mr.Lewis hielt inne.Abwesend ließ er den Blick über den Gerichtssaal schweifen.Einen Moment schien er mit seinen Gedanken weit weg zu sein.Dann sprach er weiter.„Nun muss man wissen, dass der Junge, der zum Millionär wurde, ein Geheimnis hatte.Er wusste, dass er das Mädchen damals geheiratet hatte und dass die Ehe nie aufgelöst wurde.Damit war die Frau rechtlich gesehen eine Bigamistin und ihre Tochter unehelich.Jetzt hätte er einen Skandal heraufbeschwören und das Leben der Frau, ihres Mannes und ihrer Tochter ruinieren können.Er konnte aber auch schweigen und das Geheimnis für sich behalten.Nach langem Ringen mit sich selbst entschied er sich für Letzteres.Er hatte nie wieder geheiratet und erlag nach einigen Jahren einem Herzinfarkt.Man hört selten, dass Männer an gebrochenem Herzen sterben.Aber glauben Sie mir, manche sterben wirklich daran."„Mr.Crompton", sagte der Anwalt der Verteidigung missmutig, „hätten Sie vielleicht die Güte, uns zu erklären, was all das mit dem Begräbnis zu tun hat?"Mr.Lewis hob beschwichtigend die Hand
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