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.»So einen Empfang hat er wahrscheinlich noch nie erlebt! Sag mal, hast du noch nie einen Wühler bekommen, Tjeri?«Ich ließ mich nicht ablenken und überflog, was auf dem Pergament stand.Sei gegrüßt, Tjeri -inzwischen bin ich wieder in der Felsenburg.Sie ist ein düsterer Ort und für mich voller schlimmer Vorahnungen.Aber du hattest Recht, meine Mutter braucht mich jetzt.Ich habe ihr deine Perle gegeben und habe das Gefühl, sie tut ihr gut.Unglaublich, was für Machtkämpfe hier stattfinden.Du weißt sicher, dass meine Mutter keine Tochter hat, deshalb ist ihre Nachfolge noch ungeklärt.Ein schreckliches Mädchen namens Hetta liegt leider ganz gut im Rennen.Ich versuche, mich aus dem größten Teil der Intrigen herauszuhalten, aber es ist nicht ganz einfach.Hoffe, es geht dir gut,dein Freund JanorIch war erstaunt, dass er sich meldete.Ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr an ihn gedacht – sobald ich eine Suche erfolgreich abgeschlossen habe, konzentriere ich mich mit aller Kraft auf die nächste.Als ich mir den Brief ein zweites Mal durchlas, bekam ich Mitleid mit Janor.Sein Brief klang furchtbar einsam und traurig.Ein netter Kerl wie er hatte es zur Zeit nicht leicht in der Felsenburg.Im Nachhinein staunte ich darüber, dass er so mutig und offen gewesen war, aus dieser Umgebung auszubrechen und Daresh zu erkunden.Noch war er nicht verdorben durch die Macht.Als ich merkte, dass Merwyn versuchte, über meine Schulter zu spähen, steckte ich das Pergament hastig ein.Er brauchte nicht zu wissen, dass ich den Zweiten Regenten kannte!Wir kamen gut voran an diesem Tag.Wahrscheinlich waren wir deshalb alle guter Laune, als wir abends lagerten.Merwyn gab sich am Lagerfeuer etwas mehr Mühe als sonst, und der Lohn für seine gefüllten Juliknospen war ein »He, schmeckt richtig gut!« von Joelle.Vielleicht ist es ein Fehler gewesen, um die Kocherei zu wetten, dachte ich säuerlich.Die Stimmung zwischen uns war so entspannt, dass ich nach dem Essen meiner Neugier freien Lauf ließ.»Sag mal, Merwyn.was ist eigentlich dein Ziel im Leben? Was interessiert dich wirklich?«Er zögerte keinen Atemzug lang.»Ich will der beste Sucher Dareshs werden.«Im ersten Moment war ich geschockt.Dann wurde mir klar, dass er das absolut ernst meinte.»Der Posten ist leider schon vergeben«, sagte ich kühl.»An den Großen Udiko.«Merwyn grinste, aber seine Augen blieben kalt.»Blödsinn.Dein Meister ist viel zu alt und gebrechlich, um noch größere Suchen zu übernehmen.«Ich bebte vor Wut.»Du wirst noch verdammt lange brauchen, bis du auch nur halb so gut bist wie er!«»Ja, und? Was meinst du, warum ich hier bin? Ich sammle Erfahrungen.« Betont gelassen lutschte Merwyn die letzte Juliknospe aus.»Um den Titel zu bekommen, muss man ein paar große, spektakuläre Aufgaben lösen.Dazu muss man sich in ganz Daresh auskennen.«»Was ist mit dir, Tjeri? Was hast du für Ziele?«, mischte sich Joelle hastig ein.Sie wurde langsam richtig gut in der Rolle als Friedensstifterin zwischen uns.Ich atmete ein paar Mal tief durch, um mich zu beruhigen.»Ich will ein guter Sucher werden.«Joelle runzelte die Stirn.»Ist das nicht das Gleiche wie das, was Merwyn will?«»Nein, ist es nicht.Ich will mein Bestes geben, nicht der Beste sein.Außerdem habe ich noch ein Ziel, das mir genauso wichtig ist.Ich will glücklich werden.«Merwyn beobachtete mich schweigend, und ich ärgerte mich, dass ich so viel von mir offenbart hatte.»Und du, Joelle?«, fragte Merwyn.Er wirkte völlig locker und selbstbewusst.Vielleicht freute er sich, dass er es geschafft hatte, mich aus dem Gleichgewicht zu bringen.»Jetzt gerade habe ich das dringende Ziel, endlich aus diesem grässlichen Tassos raus und nach Alaak zu kommen«, seufzte Joelle.»Was meint ihr, wie lange brauchen wir noch bis zur Provinz der Erd-Gilde? Ich halte diese Hitze einfach nicht mehr aus!«Merwyn und ich verstrickten uns in eine komplizierte Diskussion um Entfernungen, Sonnenpeilungen und die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Routen, die den Rest des Abends bestimmte und nach der wir uns halbwegs einig waren, dass wir noch etwa drei Tage brauchen würden.Wir planten, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen und dafür an einer Stelle nach Alaak durchzustoßen, an der es nur wenige der gefährlichen Phönixbäume gab.Erst, als wir uns alle eine gute Nacht gewünscht hatten und ich mich bereits in meine Decke gewickelt hatte, wurde mir klar, dass Joelle vorhin ein geschicktes Ablenkungsmanöver durchgezogen hatte.Jetzt wussten wir immer noch nicht, was sie vom Leben wollte.Am nächsten Tag war ich so in Gedanken versunken, dass ich meine schmerzenden Füße eine Weile fast vergaß.Ich musste mir eingestehen, dass Merwyn wahrscheinlich Recht hatte mit dem, was er über meinen Lehrmeister gesagt hatte.Manche Suchen – wie die zum Herrn der Quallen – hatte Udiko tatsächlich mir überlassen, weil er sie körperlich nicht mehr schaffte.Mich auszubilden, hatte ihn noch einmal ins aktive Leben eines Suchers gezogen, aber wer wusste, was er inzwischen tat, seit ich selbst Meister war und Vanamee verlassen hatte! Auf einmal bekam ich Angst, dass er sterben könnte, während ich weg war.Ich dachte auch viel über Merwyn nach.Mir machte sein Ehrgeiz Sorgen.Die geheimnisvolle silberne Schale zu finden, war genau einer dieser großen, spektakulären Aufträge, auf die er aus war.Wenn er irgendwie schaffte herauszufinden, an was für einer Suche ich dran war, dann würde er nicht zögern, sie selbst in die Hand zu nehmen und den Ruhm einzuheimsen, wenn er Erfolg hatte.Im Gegensatz zu mir hatte er dem Rat keine Geheimhaltung geschworen.Auch über Joelle und mich machte ich mir Gedanken.Im Moment beschäftigte sie sich mal mit Merwyn, mal mit mir.Interessierte sie sich überhaupt noch für mich? Bisher sah es nicht so aus.Eigentlich kannst du die Hoffnung auch aufgeben, dachte ich, und es tat weh.Es hatte so gut angefangen, damals auf dem Markt! Aber zwei Winter waren eine lange Zeit.Verliebtheit verfliegt bisweilen schnell.»He, Tjeri, was ist eigentlich mit dir los? Du sagst ja gar nichts mehr.« Auf einmal war Joelle neben mir.»Nichts ist los – ich habe genau wie du die Nase voll von Tassos«, wich ich aus.Was einmal als Ablenkung taugte, konnte den Dienst auch zweimal tun.* * *Wir hatten geradezu unverschämtes Glück.Während unserer letzten Tage in Tassos sahen wir nur einmal von weitem ein paar Skorpionkatzen, und da wir einen großen Bogen um Dörfer machten, brauchten wir uns nicht mehr mit erbosten Feuer-Leuten herumzuschlagen.Auch die Phönixbäume taten uns nichts.Vier Tage später saßen wir in einer Schänke in Alaak und prosteten uns zu.»Auf unsere bestandene Feuertaufe!«, rief Merwyn und trank einen ausgiebigen Schluck von dem schäumenden Polliak.»Der schlimmste Teil ist geschafft [ Pobierz całość w formacie PDF ]